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St. Maria-Magdalenen-Kloster

Ein Damenstift
Adolphsplatz 1 (ehemals: 1531-1838/39)
Glockengießerwall 1/ Ecke Spitalerstraße, hier heute: Kontorhaus Klosterburg (ehemals von 1838/39-1901).
Richardstraße (ehemals von 1901 bis zur Ausbombung 1943)
St. Maria-Magdalenen-Kloster; Quelle: Museum für Hamburgische Geschichte
Das Betglöcklein ist längst verstummt, die Geräusche zahlreicher Schritte in den Klostergängen verhallt, das aus Backstein erbaute zweigeschossige Franziskanerkloster St. Maria-Magdalenen-Kloster 1839 wegen Baufälligkeit abgerissen und dort im selben Jahr die Hamburger Börse erbaut, in der seit ihrer Eröffnung im Jahre 1841 Börsenkurse die Gedanken der Menschen bestimmen. 1227 hatte der Schauenburger Graf Adolf IV. das Kloster gestiftet, nachdem er im selben Jahr in der Schlacht von Bornhöved einen Schwur abgelegt hatte, im Falle des Sieges würde er der Tagesheiligen ein Kloster bauen, in das er selbst eintreten wolle.
Grundriss des St. Maria-Magdalenen-Kloster von 1753, Bildquelle: Staatsarchiv Hamburg
Die Tagesheilige hieß Maria Magdalena. „Nach der Legende band sie ihre Schürze ab und hielt sie vor die Sonne, die die Partei des Schauenburgers bis dahin geblendet hatte, und so konnte der Sieg errungen werden, der historisch darüber entschied, dass Holstein-Stormarn dem damaligen Deutschen Reich erhalten blieb“, [1] so die Historikerin Ruth Schliemann. Zwölf Jahre nach seinem Sieg in der Schlacht bei Bornhöved trat Adolf IV. als Bettelmönch in das Kloster ein.
Maria-Magdalena war eine der ersten Jüngerinnen Jesu, in der es im Lukas Evangelium heißt, Jesus habe sie gesund gemacht und von ihr „waren sieben Geister ausgefahren”. Sie gilt darum als Sinnbild der Sünderin. Zugleich gehört Maria Magdalena zu den Frauen, die am Ostermorgen das leere Grab Jesus entdeckten.
Innenansicht des St. Maria-Magdalenen-Klosters; Quelle: Museum für Hamburgische Geschichte
Nachdem das zum Franziskanerorden gehörende Kloster im Zuge der Reformation aufgelöst worden war, zog 1531 in die nun leer stehenden Räume des Gebäudes das Hospital zu St. Elisabeth (siehe dazu unter: Geseke Cletzen und Ilsabeenhuus) mit zwanzig armen, bettlägrigen Frauen ein. Später wurden noch weitere Wohnungen für Witwen und Jungfrauen eingerichtet. Um in das Stift aufgenommen zu werden, mussten die Frauen Witwen oder Jungfrauen, evangelischen Glaubens sowie mindestens 45 Jahre alt sein und ein Eintrittsgeld zahlen, welches ziemlich hoch war.
Maria-Magdalenen-Kloster. Detail aus einem undatierten Stadtplan um 1570. Quelle: Staatsarchiv Hamburg, Bildarchiv
Um 1753 verfügte das Stift über 50 Wohnungen. Durch weitere Häuserbauten um den Kirchhof und an den Fleeten sowie durch Ausbauten an Kirche und Kloster kamen noch zusätzliche 32 Wohnungen hinzu.
Die Wohnungen der Stiftsbewohnerinnen bestanden im 19. Jahrhundert aus einem Schlafzimmer, einer Küche und aus zwei verschließbaren Räumen im Halbgeschoss und im Keller. Jede Bewohnerin (Schwester genannt) konnte eine Freundin oder verwandte bei sich aufnehmen oder eine Dienstbotin „halten“.
Nach dem Abriss des Klostergebäudes in den Jahren 1838/39 fand das Stift ein neues Domizil am Glockengießerwall 1/ Ecke Spitalerstraße, wo heute das Kontorhaus Klosterburg steht. 1901 zog es in einen Neubau an der Richardstraße, der 1943 den Bomben zum Opfer fiel. Das Stift wurde nicht wieder aufgebaut. Sein Restvermögen floss in das Hospital zum Heiligen Geist, das nach dem Zweiten Weltkrieg als Altersheim im Stadtteil Poppenbüttel erbaut wurde.
Text: Rita Bake
Anmerkungen:
1 Ruth Schliemann: Die Hamburger Bettelordenskirchen. In: Volker Plagemann (Hrsg.): Das Mittelalter in Hamburg. Bd.1. Hamburg 2000.
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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