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Frauenbios

Heinrich und Caroline Köster Testament-Stiftung

Amalie-Dietrich-Stieg 2 (Altenwohnheim)
Kösterstraße, Eppendorf, seit 1901, benannt nach den dort liegenden Stiftswohnungen der Heinrich und Caroline Köster-Testament-Stiftung
Heinrich Köster (13.1.1803 Hamburg – 30.8.1884 Hamburg) vermachte 1 Million Goldmark für eine wohltätige Stiftung, die Wohnungen für bedürftige Kinderreiche und alte Menschen bauen und ihnen zu niedriger Miete überlassen sollte. Nach seinem Tode übernahm seine Witwe Caroline, geb. Benjamin (16.9.1824-10.9.1894) seine Wünsche und Anordnungen in das eigene Testament auf und rief damit die Stiftung rechtswirksam ins Leben. Die Verwirklichung dieser testamentarischen Anordnungen wurde gleich nach ihrem Tod in Angriff genommen. „Schon zu seinen Lebzeiten, in den Siebzigerjahren des [19. Jhds.] unterhielt Heinrich Köster 16 kleine einstöckige Häuschen mit 2- und 3-Zimmer-Wohnungen an der (…) heutigen Kellinghusenstraße (…). Er überließ diese Wohnungen in Not Geratenen und Bedürftigen kostenlos oder zu geringer Miete. Da er auch in der Nähe (…) heute Ludolfstraße sein Privathaus hatte, sammelte Heinrich Köster durch den engen Kontakt mit den Bewohnern Erfahrungen, die sich später in den Abordnungen seines Testamentes niederschlugen. Die 16 kleinen Häuschen in Eppendorf waren sein Modell für die Stiftung, (…) [es] sollten (…) nach dem Tode der Eheleute ‚kleine Häuser mit Gärten, für die Arbeiterbevölkerung günstig gelegen, zum halben Mietwert wie ähnliche Wohnungen in der gleichen Gegend gebaut werden (…).‘“ [1] So wurden ab 1901 an der heutigen Kösterstraße 23 Reihenhäuser im Stil der Häuser gebaut, die an der heutigen Kellinghusenstraße standen (damals Kirchentwiete) und die dort später abgerissen wurden. Heute unterhält die Stiftung am Amalie-Dietrich-Stieg 2 eine Altenwohnheimanlage.
Im 1995 errichteten Neubau wurde die Skulptur von Margarethe Elisabeth Milwo, geb. Hudtwalcker aufgestellt. Sie war die Großmutter des Stifters Heinrich Köster. Seine Mutter Henriette (2.5.1779 Wandsbek – 11.4.1808) war die Tochter von Margarethe Milow.
Text: Rita Bake

Sein Vermögen hatte Heinrich Köster als Kaufmann und Reeder hauptsächlich mit Auslandsgeschäften vornehmlich nach der Karibikinsel St. Thomas gemacht, von der auch seine Frau Caroline stammte. St. Thomas bildete von 1666 bis 1917 zusammen mit den beiden anderen Jungferninseln St. John und St. Croix die dänische Kolonie Dänisch-Westindien. Diese spielte eine große Rolle im atlantischen Dreieckshandel. Bei diesem brachten europäische Kaufleute v. a. Branntwein, Pulver und Gewehre nach Guinea (Westafrika) und tauschten die Waren dort gegen Sklavinnen und Sklaven, Gold und Elfenbein. Die Sklavinnen und Sklaven verschifften sie in die Karibik nach St. Thomas, wo sie auf den dortigen Tabak-, Zuckerrohr- und Indigoplantagen grausame Sklavenarbeit leisten mussten. Diese war so unbarmherzig hart, dass die meisten Versklavten jung starben. Im Tausch gegen die Afrikanerinnen und Afrikaner erhielten die Kaufleute Waren wie Zucker, Baumwolle, Indigo, Tabak und Kautschuk, die sie wiederum mit Gewinn auf dem europäischen Märkten verkauften. [2]
Text zur Berufstätigkeit Kösters: Frauke Steinhäuser
Quelle:
1 Heinrich und Caroline Köster Testament-Stiftung in Hamburg. Hamburg 1996, S. 5.
2 Christopher Nwanaga: Flensburg im Transatlantischen Dreieckshandel, in: Heiko Möhle (Hrsg.): Branntwein, Bibeln und Bananen, Neuaufl., Berlin 2011, S. 15f.,
afrika-hamburg.de, „Heinrich Carl Schimmelmann“
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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