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Frauenbios

Martha Rauert

( Martha Rauert, geb. Rodatz )
(11.9.1869 – 25.9.1958)
Mäzenin, Kunstsammlerin,
Hochkamp, Hindenburgstraße 5 (Wohnadresse)
Die mit dem Juristen Dr. Paul Rauert (1863-1938) seit 1898 verheiratete Martha Rauert war Mitglied im 1906 gegründeten Frauenklub Hamburg, dessen Domizil am Jungfernstieg 19 im Jenischhaus war. Vorsitzende des Clubs war ihre Schwester Bertha Rohlsen (9.4.1852 – 212.1928), Ehefrau des Konsuls Gustav Rohlsen.
Martha Rauert war auch passives Mitglied der Künstlervereinigung „Brücke“ (gegr. 1905 in Dresden von Malern des Expressionismus), auf die sie aufmerksam gemacht worden war durch einen Vortrag von Luise Schiefler, den diese 1907 im Frauenklub gehalten hatte. Der Frauenclub war ein u. a. Treffpunkt für Kunstliebhaberinnen (siehe auch unter Frauenklub Hamburg).
Martha und Paul Rauert besaßen eine große Kunstsammlung und luden zu Musikabenden und Lesungen in ihr Haus ein. Sie erwarben Bilder von u. a. Emil Nolde, Schmdt-Rottluff, Beckmann, Modersohn-Becker, Barlach, Rolf Nesch und Munch. Bereits seit dem ersten Jahrzehnt des 20. Jhds. sammelten sie die damals umstrittenen Künstlerinnen und Künstler und förderten sie mit ihren Ankäufen. Das Ehepaar Rauert interessierte sich stark für den damals gerade aufkommenden deutschen Expressionismus.
Doris Blum schrieb 2001 in der Zeitung „Die Welt“ unter der Überschrift und dem Untertitel „Der Mann, der eine kluge Frau hatte. Der Rechtsanwalt Paul Rauert kaufte die Bilder der Expressionisten, die seiner Gattin Martha gefielen“: „Er hatte ein untrügliches Gespür und eine große Leidenschaft für die Kunst seiner Zeit, der Rechtsanwalt Paul Rauert (1863 bis 1938). Und das Schicksal gab ihm eine Frau an die Seite, die seine Neigungen teilte, ihn beriet und inspirierte. Wenn Martha Rauert (1869 bis 1958) ein Bild gefiel und es war halbwegs erschwinglich, konnte sie sicher sein, dass der Gatte es auch erwarb.“ [1]
Martha Rauert, Mutter von drei Kindern, konnte nach dem Tod ihres Mannes 1938 die Bilder zwar über die NS-Zeit hinwegretten, doch sie konnte aus finanziellen Gründen keine weiteren ankaufen. Sie war sogar zeitweise gezwungen, einige Bilder zu verkaufen.
Text: Rita Bake
Literatur:
• Erik Stephan (Hrsg.): Sammlung Martha und Paul Rauert: die Künstler der Brücke in Jena. Katalog zur Ausstellung vom 5. Juni bis 21. August 2005 in der Kunstsammlung im Stadtmuseum Jena. Städtische Museen Jena, Jena 2005.
• Ulrich Luckhardt, Uwe M. Schneede (Hrsg.): Private Schätze. Über das Sammeln von Kunst in Hamburg bis 1933. Hamburg 2001.
1 Doris Blum: „Der Mann, der eine kluge Frau hatte“, in: Die Welt vom 30.5.2001, unter: www.welt.de/print-welt/article454203/Der-Mann-der-eine-kluge-Frau-hatte.html
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
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  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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