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  • Motivgruppe / Kategorie :  Kirche

Marie-Luise Bechert

( Marie-Luise Bechert, geb. Ostersetzer )
(25.5.1908 Grünberg (Schlesien) – 16.12.1953 Hamburg)
Organistin, Cembalistin, Chorleiterin
Parkstraße 69 (Wohnadresse ab 1951)
Bestattet auf dem Nienstedtener Friedhof, Nienstedtener Marktplatz 19a. Das Grab wurde bereits aufgelassen
Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin, Abschluss des Studium 1930 mit dem großen Kirchenexamen, schloss sich der Orgelbewegung an und erhielt eine Stelle als Organistin und Kantorin an der Berliner Lazaruskirche.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialilisten galt sie als „Mischling ersten Grades“, da ihr Vater Dr. Oskar Ostersetzer bis zu seiner Heirat jüdischen Glaubens gewesen war. Nach seiner Heirat war er zum Protestantismus übergetreten.
Marie-Luise Ostersetzer wurde 1935 aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. „Ihre Anstellung an der Lazaruskirche hatte sie schon vor diesem Berufsverbot verloren und war mit dem Tischlermeister Julius Bechert, den sie 1932 kennengelernt hatte, nach Ladbergen im Münsterland gezogen. Sie heirateten am 13. Apr. 1935 in Münster (Westfalen). Julius Bechert war nicht jüdischer Herkunft, so dass die Ehe mit ihm einen gewissen Schutz bot.“ 1)
1939 und 1940 wurden der Sohn und die Tochter geboren. Zwischen 1941 und 1945 hatte Marie-Luise Bechert noch eine Vertretungsstelle als Organistin und trat auch noch öffentlich in Konzerten des Kammermusikkreises (Scheck-Wenzinger) auf.
Ende April 1945 verließ sie mit ihren Kindern Berlin und kam zunächst nach Lübeck und später dann nach Hamburg.
„In Hamburg versuchte Marie-Luise Bechert unter schwierigen Verhältnissen zunächst ohne feste Anstellung und ohne die Unterstützung ihres Mannes, von dem sie sich inzwischen gelöst hatte, einen Neuanfang. (…) Sie begann wieder zu musizieren und trat ab Herbst 1945 beispielsweise in den Kirchen in Nienstedten und Neuenfelde in Abendmusiken auf. Auch nahm sie die Gelegenheit wahr, nachts im NWDR auf dem Cembalo zu üben, und wurde nach einem Vorspiel von Albert Karsch an der musikalischen Gestaltung von Programmen mit Kirchenmusik und alter Kammermusik beteiligt. (…) Erst 1949 erhielt sie als Organistin und Kantorin eine feste Anstellung an St. Katharinen. (…). Offiziell weiterhin an St. Katharinen angestellt, arbeitete sie anschließend in gleicher Stellung in der Kirche St. Pauli-Süd am Pinnasberg. (…) 1950 wurde sie vom NWDR in die Gestaltung des Orgelprogramms zum Bachjahr einbezogen und spielte bzw. leitete aus diesem Anlass auch selbst einige Konzerte mit Orgelmusik (…). 1951 zog sie mit ihren Kindern und der Sängerin Margot Guilleaume (1910-2004), die sie beim NWDR kennen gelernt hatte und die ab 1950 an der Hamburger Hochschule für Musik unterrichtete, in eine gemeinsame Wohnung in Othmarschen. Etwa Mitte 1953 erkrankte sie an Krebs. Nach ihrem Tod (…) übernahm Margot Guilleaume die Verantwortung für die Kinder. (…)“ 3)
Quelle:
Siehe ausführliche Vita im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, unter: www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002119
1 bis 3) Sophie Fetthauer: Marie-Luise Bechert, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2007 ( www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002119). Abgerufen 3.6.2018
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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