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Frauenbios

Deutscher Ärztinnenbund, Regionalgruppe Hamburg

gegr. 1924, wiedergeg. 1947
Oberstraße 65 erste Treffen nach dem Ende des Nationalsozialismus bei der Ärztin Dr. Helene Börner
Grindelallee 43 (heutige Treffen in den Räumen des Landesfrauenrates Hamburg)
Deutscher Ärztinnenbund e.V.
Die Hamburg Regionalgruppe des Deutschen Ärztinnenbundes ist Mitglied des Landesfrauenrates Hamburg. Gegründet wurde der Deutsche Ärztinnenbund 1924 und war damals auch schon Teil der bürgerlichen Frauenbewegung.
Das heutige Leitbild des Deutschen Ärztinnenbundes ist: „Wir haben regional, national und international die Rahmenbedingungen für Frauen im Arztberuf im Blick und setzen uns für eine verstärkte Forschung zu den offenen Fragen der Gendermedizin ein. Das erreichen wir durch Leadership und aktive Interessenvertretung, Fortbildung und Coaching sowie strategische Partnerschaften. (…) In der Gesundheitspolitik engagiert sich der DÄB unter anderem für eine nach Geschlecht differenzierende Gesundheitsforschung und -versorgung. (…).
Der DÄB tritt aktuell vor allem für gleiche Karrierechancen von Ärztinnen ein und ermutigt sie, Führungspositionen einzunehmen. In der Berufspolitik setzen wir uns für eine geschlechtergerechte Besetzung mit Frauen in ärztlichen Gremien und bei Führungspositionen ein. (…)“ www.aerztinnenbund.de/Deutscher_AErztinnen.0.102.1.html
In seiner Satzung heißt es u. a. zu seiner Zielsetzung: „Verbesserung der Situation von Frauen in unserer Gesellschaft unter besonderer Berücksichtigung der Aufgaben der Ärztinnen und Zahnärztinnen hierbei. Förderung der Chancengleichheit von Frauen in beruflichen Bereichen und der Netzwerkbildung. Mitarbeit in ärztlichen Körperschaften sowie Zusammenarbeit mit ärztlichen und anderen Verbänden, insbesondere mit Frauenverbänden (national und international).“
Über seine Geschichte schreibt der Deutsche Ärztinnenbund: „Zwischen 1900 und 1909 konnten in den deutschen Staaten erstmals Frauen zum Medizinstudium zugelassen werden. Erst 1924 wurde – auf Anregung von internationaler Ebene – der Bund Deutscher Ärztinnen gegründet. Es waren keine berufspolitischen Absichten, die zur Gründung führten. Seit jeher hatten die Ärztinnen offene Auseinandersetzungen mit der mächtigen männlichen Ärzteschaft vermieden und sich um kollegiale Akzeptanz bemüht. Sie wollten ‚in keiner Weise unseren männlichen Kollegen gegenüber in Kampfstellung‘ gehen. Erst im Lauf der Jahre vollzog sich der Schritt, offensiv für die Interessen der Ärztinnen einzutreten. Historische Stationen auf einem langen Weg:
1923/24 – Die Gründung
Initiative zur Gründung des Bundes Deutscher Ärztinnen (BDÄ) war ein Beitrittsangebot des Internationalen Ärztinnenbundes an die deutschen Kolleginnen. Die Berliner Frauenärztin Hermine Heusler-Edenhuizen, die Ärztin Lilli Meyer-Wedell, die Kinderärztin Laura Turnau, die Dresdner Frauenärztin Dorothea Dietrich und die Essener Gynäkologin Toni von Langsdorff verschickten daraufhin folgenden Aufruf: ‚Eine Gruppe deutscher Ärztinnen ist in Berlin zur Gründung eines Bundes Deutscher Ärztinnen zusammengetreten. Die Aufgaben des Bundes sind:
1. Zusammenschluss der Ärztinnen Deutschlands
2. Bearbeitung sozial-hygienischer Aufgaben vom Standpunkt der Ärztin als Frau
3. Ausarbeitung von Vorschlägen für die sozial-hygienische Gesetzgebung
4. Sorge für die nicht mehr arbeitsfähigen älteren Kolleginnen sowie Unterstützung der jungen Medizinerinnen in ihren Ausbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten‘
Am 25. Oktober 1924 fand in Berlin die Gründungsversammlung statt. 280 Ärztinnen waren inzwischen Mitglied – etwa 12 Prozent der insgesamt 2.500 deutschen Ärztinnen.
1924 – erste Ausgabe der ÄRZTIN
Ab Mai 1924 veröffentlichte der BDÄ die bis heute existierende Verbandszeitschrift ‚Die Ärztin‘. in der ersten Ausgabe ist zu lesen, ‚wie die Mutter in der Familie die härtere Art des Vaters ergänzt zu schöner Harmonie, so möchten wir, dass künftighin auch im Volksleben das bisher ausschließlich männliche Prinzip einen Ausgleich erfahre, durch größere Mitarbeit von mütterlichen Frauen auf Gebieten, die ihrer Wesensart nach der Bearbeitung bedürfen und in Berufen, die ihrer mütterlichen Einstellung besonders liegen, wie unseres ärztlichen, möchten wir, dass sie nicht die Art des Mannes nachahme, sondern immer darauf bedacht sei, ihre eigene Art zu geben. Mit dem selben Wissen und Können ergänzt sie dann, was in der Arbeit des Mannes fehlt‘.
1933 – Vollzug der Gleichschaltung
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens und der ärztlichen Standesorganisationen eingeleitet. Im März 1933 hatte der BDÄ über 900 Mitglieder, vertrat also mehr als ein Viertel der 3.400 Ärztinnen, die es damals im deutschen Reich gab. 572 Ärztinnen wurden als ‚nicht–arisch‘ bezeichnet, davon praktizierte etwa die Hälfte in Berlin. Im Vereinsleben des Bundes Deutscher Ärztinnen hatten diese Kolleginnen bis 1933 eine wichtige Rolle gespielt.
Im Zuge der so genannten Gleichschaltung aller Vereine und Verbände im Nationalsozialismus [Es gab auch die Möglichkeit, sich nicht gleichschalten zu lassen. Gleichschaltung bedeutete u. a : die „nicht-arischen“ Mitglieder aus dem Verein ausschließen zu müssen und sich eine Satzung im nationalsozialistischen Sinne zu geben. Vereine, die dies nicht wollten, lösten sich selbst auf. Anmerkung von Rita Bake ] bekannte der Verband sich zu den Zielen der NSDAP und zum Ausschluss aller jüdischen oder kommunistischen Mitglieder. Er wurde in der Folge aus dem Weltärztinnenbund ausgeschlossen. Bereits Ende Juni 1933 war der Ausschluss aller Ärztinnen jüdischer Abstammung vollzogen. Hierzu gehörten mit Else Liefmann, Lilli Meyer-Wedell und Laura Turnau auch drei der sechs Mitglieder des Gründungsvorstands.
1936 – Endgültige Auflösung
Mit der neuen Reichsärzteordnung, die am 1. April 1936 in Kraft trat, musste sich auch der Bund Deutscher Ärztinnen auflösen.
1939–1945 – Zweiter Weltkrieg
In den Kriegsjahren entschied sich das Lebensschicksal der meisten ehemaligen Mitglieder des BDÄ. Viele endeten im Konzentrationslager oder im Exil, in dem die Ärztinnen meist nicht mehr in ihrem Beruf tätig sein durften. In Hannover und in Dortmund trafen sich nach unserem Wissen regelmäßig weiter Mitglieder des aufgelösten Verbands.
1946–1950 – Neugründung als Deutscher Ärztinnenbund
1946 entstand die ‚Hannoversche Ärztinnengruppe‘. Gruppen in der sowjetisch besetzten Zone und in der späteren DDR gab es aus politischen Gründen nicht. Am 09. Juni 1947 gründeten niederlassungswillige Kolleginnen den ‚Bayerischen Ärztinnenbund e.V.‘ als ‚Kampf-Organisation‘. Frauen waren damals besonders bei der Niederlassung in Kassenarztpraxen benachteiligt: Unverheiratete Ärztinnen wurden nicht zugelassen, weil sie keine Familie hatten. Verheirateten war die Zulassung verwehrt, weil das Einkommen ihrer Ehemänner berücksichtigt wurde. Nach längerer Vorbereitung (…) organisierten sich die Ärztinnen seit 1950 wieder bundesweit. Der damals gegründete ‚Deutsche Ärztinnenbund e.V.‘ ist bis heute Plattform und Sprachrohr für die Interessen der Kolleginnen.“ www.aerztinnenbund.de/Chronologie.0.297.1.html

Für das Frauenarchiv des Landesfrauenrates hat Dr. Doris Schmidt 2019 eine Abhandlung über den „Deutschen Ärztinnenbund in Hamburg nach dem zweiten Weltkrieg - Chronologie über 50 Jahre“ verfasst. Die Inhalte beleuchten den Zeitraum von 1947 bis 2005. Der Text ist eine zusammenfassende Darstellung nach schriftlichen Überlieferungen aus dem Journal der Treffen vom „Bund Hamburger Ärztinnen“ bzw. der „Gruppe Hamburg“ des Deutschen Ärztinnenbundes, mündlicher Berichte von Kolleginnen und eigener Erfahrungen in der Mitgliedschaft seit 1973 von Dr. Doris Schmidt. Hier Auszüge daraus:
In Hamburg trafen sich nach der Befreiung vom Nationalsozialismus erstmals 1947 wieder Ärztinnen „zur Vorbesprechung einer neuen landesweiten Verbandsgründung. Nach mündlichen Angaben von älteren Kolleginnen, - Dr. Ilse Jessen, Dr. Johanna Maxwell-Banks, Dr. Margarete Brandes-Baller, Dr. Eleonore von Salisch u. a. -, fanden die ersten Treffen im Hause der Kinderärztin Dr. Elise Hermann und der Frauenärztin Dr. Helene Börner in der Oberstraße 65 statt, wo diese wohnten und ihre Praxis hatten. Beide waren im Vorstand der Hamburger Gruppe bis November 1966, ebenso die Nervenärztin Dr. Grete Albrecht.
Erste schriftliche Aufzeichnungen mit Anwesenheitsliste finden sich vom Treffen am 12.5.1954 im Hotel Alsterhof in der Esplanade 12, 36 Kolleginnen hatten sich eingetragen in ein ‚grünes Buch‘, das bis 1987 geführt wurde. Danach gab es in Abständen regelmäßige Zusammenkünfte im Hotel Alsterhof zu Vorträgen und ‚Gedeck: Brötchen mit Getränk für 2,50 DM, Kaffee oder Tee 0,50 DM extra‘.
Die Hamburger Gruppe war sehr groß und stark vertreten im Bundesverband, so war Dr. Grete Albrecht von 1957 bis 1965 Präsidentin des DÄB und berichtete auch über die internationalen Tagungen vom MWIA (Medical Women's International Association). Die Vorträge hatten verschiedene Themen, es gab Berichte und Diskussionen zu aktuellen medizinischen, berufs- und verbandspolitischen Fragen, aber auch Reiseberichte und Dias oder Filme.
Die Teilnehmerzahlen blieben bis Mitte der 1960iger Jahre hoch, die Brötchen wurden im Laufe der Jahre etwas teurer, zuletzt 4,50 DM. Im Sommer fand immer ein Sonntagsausflug zum Frühstück an ausgewählten Plätzen statt. Im Dezember gab es regelmäßig eine Einladung zum Adventsabend im Hause von Dr. Elise Hermann und Dr. Helene Börner in der Oberstraße 65, zuletzt Saselbergweg 95, die Einladungen waren oft als Gedicht oder Reim geschrieben und schön verziert.
Die Treffen waren sehr gut besucht, die Zeiten waren schwer, vor allem für junge Kolleginnen gab es kaum regulär bezahlte Stellen für die Weiterbildung und die Kassenzulassung war eingeschränkt, vor allem Frauen waren benachteiligt. Die kollegialen Kontakte waren deshalb sehr wichtig und hilfreich, vor allem auch für Ärztinnen, die neu nach Hamburg gekommen waren infolge der Kriegsumstände.

1954-1966: Themen, die bei den Treffen im Hotel Alsterhof, die jeweils an einem Mittwoch um 20.00 Uhr stattfanden, diskutiert wurden (Auswahl)
15.2.1956: Vortrag über berufspolitische Probleme (Dr. Ahrens)
30.5.1956: Vortrag über Erziehung und Schulung ‚schwachsinniger‘ Kinder ( Dr. Robbe)
17.10.1956: Bericht über das Council-Meeting der MWIA im September 1956 auf dem Bürgenstock in der Schweiz (Dr. Albrecht)
15.11.1956: Aus der Arbeit im Poliomyelitis-Forschungsinstitut (Dr. Lenhartz)
23.1.1957: Ärztlich-fürsorgerische Arbeit für geistig Erkrankte und Süchtige im Rahmen eines Gesundheitsamtes (Dr. Becker?)
20.2.1957: Die Kriminalität der weiblichen Jugend (Kriminal-Hauptkommissarin Dous)
16.10.1957: 1. Bericht von MWIA –Kongreß in Istanbul (Dr. Grete Albrecht), 2. Erfahrungen in der Arbeit an einem psychiatrischen Krankenhaus in USA (Dr. Schuchardt)
13.11.1957: Erziehungsarbeit in körperlicher und geistig-seelischer Hinsicht an spastisch gelähmten Kindern (Dr. Possdorf)
7.3.1958: Die biologische Wirkung ionisierender Strahlen, + Film (Dr. Gärtner, Tübingen)
22.10.1958: Bericht über die internationale Ärztinnentagung in London (Dr. Albrecht)
26.11.1958: Probleme der künstlichen Insemination (Dr. Maria Ries aus München)
21.1.1959: Pläne zur Reform der sozialen Krankenversicherung (Dr. Meta Thorlichen)
18.3.1959: Jugendfilm: ‚Warum sind sie gegen uns‘, Regie Bernhard Wicki, Diskussion
29.4.1959: Referat über Buch: ‚Die junge Arbeiterin‘ aus dem Kreise von Prof. Würzbacher, (Dr. Grete Petersen)
30.9.1959: Erste Erfahrungen mit der Telefon-Seelsorge (Pastor Georg Suhr)
11.11.1959: 1. Möglichkeiten der Erziehungsberatung in Hamburg (Dr. Helene Brock)
2. Erfahrungen in der Arbeit einer hauptamtlichen Erziehungsberatungsstelle ( Dr. Halm)
20.1.1960: Farbfilm von Firma Merck: ‚Der alte Mensch – ein ärztliches Problem‘
24.2.1960: Moderne Prosa gelesen von Lotte Siemers
30.3.1960: Das Selbstverständnis der Frauen in der Doppelrolle als Mutter und Berufstätige, (Dr. Elisabeth Pfeil, Soziologin)
18.5.1960: Bericht über die Hamburger Wohnlager mit Bildern ( Dr. Sadoni, Lagerarzt)
19.1.1961: Schulschwierigkeiten und Schulversagen (Dr. med. habil. Hedwig Wallis)
22.2.1961: Die Persönlichkeit des Menschen in Hinblick auf die Einwirkungen der modernen Medizin. (Pastorin Dr. Elisabeth Haseloff aus Lübeck)
15.11.1961: Probleme der Unterbringung von Säuglingen und Kleinkindern in Heimen (Dr. Gertrud Decken, Jugendamt)
24.1.1962: Geburtenregelung durch temporäre Sterilisation der Frau (Anovlar) mit besonderer Berücksichtigung der Pharmakologie, (Dr. Brunckow)
11.4.1962: Pflichtjahr für Mädchen – Ja oder Nein? (Anneliese Glaser, Bad Godesberg)
17.10.1962: Kann Teilzeitarbeit die Lösung des Arbeitsproblems der Mütter sein? (Pfei)
16.1.1963: Klassische chinesische Medizin (Dr. Jutta Rall)
13.2.1963: Internationale Ärztinnentagung auf den Philippinen (PD Dr. Hedwig Wallis)
27.3.1963: Zusammenarbeit zwischen Schülerhilfe und Ärzteschaft(Dr. Helmut Wiese)
22.1.1964: Zur Frage der Schwangerschaftsunterbrechung nach Notzuchtsverbrechen (Dr. E. Hermann)
19.2.1964: Der Gesundheitszustand der Industriearbeiterin (Dr. Gericke, Betriebsärztin)
11.11.1964: Kann das zukünftige Recht dem unehelichen Kind helfen? (Dr. jur. Alice Haidinger aus Karlsruhe)
20.1.1965: Probleme der Kinder aus Teil-Familien (Dr. Gudula Theopold, Soz.Päd.Inst.)
24.2.1965: Aus der Beratungsstelle für Geburtenregelung An der Alster 62 (Dr. G. Römer, 31)
31.3.1965:Filme von Bayer-Leverkusen: ‚Schmerz‘ und ‚Das Gesicht der Psychose und sein Wandel durch die Therapie‘
19.5.1965: Unser Ärztinnenbund im Wandel der Zeiten. Das ‚Für‘ und das ‚Wider‘
10.11.1965: Bericht über Reise nach Israel mit Bildern (Dr. M. D. Hertz)

Alle zwei Jahre fanden Mitgliederversammlungen statt. Soweit ermittelbar war Dr. Elise Hermann erste Vorsitzende seit Beginn der vorhandenen Aufzeichnungen über den Ärztinnenbund Regionalgruppe Hamburg, Dr. Ilse Jessen Kassenführerin bis zur Wahl am 23.11.1966 und Dr. Grete Albrecht Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes von 1957 bis 1965.
Am 23.11.1966 wurde Dr. Maria Dorothea Hertz, Fachärztin für Radiologie, zur 1. Vorsitzenden der Regionalgruppe Hamburg des Deutschen Ärztinnenbundes gewählt. Stellvertretende Vorsitzende wurde Dr. Grete Albrecht, FÄ für Nervenheilkunde, Schriftführerin Dr. Margarete Brandes-Baller, praktische Ärztin, Kassenführerin Dr. Johanna Maxwell-Banks, FÄ für Lungenkrankheiten, Beisitzerinnen Dr. Elise Hermann, Frauenärztin, Dr. Gisela Müller, Kinderärztin, Dr. Anneliese Ullmann, Norderstedt.
Die Treffen im Hotel Alsterhof wurden fortgesetzt, ebenso die Frühstücksausflüge im Sommer und Adventstreffen im Dezember, die nun im Stavenhagenhaus stattfanden.
1966-1971: Auswahl an behandelten Themen im Hotel Alsterhof
22.2.1967: Die Stellung des unehelichen Kindes im Gesetz heute und morgen. Legationsrätin H. Stödter als Ref.
5.4.1967: Geschieht im Hamburg genügend für die Familienplanung. Erfahrungen aus Hamburg und anderswo. Ref.: Frau Dr. H. Droste.
17.1.1968: Phasenbedingte Störungen im Kinder- und Jugendalter. Ref.: Dr. med. habil. Thea Schönfelder
20.3.1968: Geriatrische Probleme in der Großstadt. Ref.: Prof. I. Falck aus Berlin
24.4.1968: Herr Dr. Finck von Ärztekammer Hamburg berichtet über die geplante Altersversorgung der angestellten und frei praktizierenden Ärzte
19.3.1969: Filmabend: Diagnostik und Therapie rheumatischer Herzfehler (Höchst), Die Geburt des roten Kängeruhs (Schering)
29.10.1969: Verwahrlosung unter jugendpsychiatrischen Aspekten, Ref.: Dr. med. habil. Thea Schönfelder
13.4.1970: Bericht über Melbourne, Tagung des Weltärztinnenbundes 1970 mit Dias, Ref. Dr. J. Maxwell-Banks
27.1.1971: ‚Die Tuberkulose ist nicht tot‘. Ref. Dr. Maria Dorothea Hertz
10.3.1971: Wann muß man an eine Chromosomenaberration denken? Dr. Stöckenius
28.4.1971: Aufgaben des Ärztinnenbundes heute. Gast: DÄB-Präsidentin Dr. Lena Ohnesorge
Ab Mai 1971 bis Februar 1973 wurden Treffen im Hotel Alsterhof und andere Unternehmungen nicht mehr dokumentiert. Auch danach gibt es größere Lücken in der Dokumentation von Treffen. Vielleicht fanden diese auch seltener statt.
Am 5. März 1972 starb Dr. Elise Hermann im 87. Lebensjahr in Hamburg. Frau Dr. Hertz schrieb im Mitteilungsblatt des deutschen Ärztinnenbundes im Nachruf: ‚Viele Jahrzehnte hindurch war sie die Vorsitzende des Bundes Hamburger Ärztinnen, den sie mitbegründete und zu der mitgliederreichsten Ärztinnengruppe im DÄB gemacht hat. Große Güte, Warmherzigkeit, menschliches Verständnis und Treue waren ihr eigen. Als eine der ersten niedergelassenen Kinderärztinnen in Deutschland erwarb sie sich rasch einen guten Namen, versorgte neben ihrer großen Praxis eine Säuglings- und Kleinkinderberatungsstelle und betreute die Neugeborenen im Krankenhaus Jerusalem in Hamburg. Frau Dr. Hermann hat stets ein offenes Ohr für Hilferufe aller Art gehabt und mit einer Selbstverständlichkeit geholfen, wann immer sie konnte, die beispielhaft ist. Sie ist lebendig im Gedächtnis ihrer kleinen, jetzt großen Patienten. Sie ist lebendig im Gedächtnis der Hamburger Ärztinnen. Sie sei uns Beispiel und Vorbild. Unser Dank ist ihr gewiß.‘
Auch für die folgenden Jahre blieb Dr. Maria Dorothea Hertz erste Vorsitzende und Dr. Johanna Maxwell-Banks führte weiter die Kasse. Frau Dr. Hertz war als Chefärztin durch den ‚Neubau der Röntgen-Abteilung im AK Ochsenzoll (Handwerker) zeitlich etwas derangiert‘, wie sie selbst schrieb. Sie hatte vielfältige Aufgaben übernommen, war in der Ärztekammer und der Kirchengemeinde engagiert, setzte sich dabei ein für die christlich-jüdische Zusammenarbeit. Sie hatte dennoch immer Zeit gefunden für Kolleginnen, die ihre Hilfe suchten.
1977 wurde Dr. Maria Dorothea Hertz wieder zur 1. Vorsitzenden gewählt, Dr. Johanna Maxwell-Banks zur 2. Vorsitzenden (sie war auch Kassenwartin im DÄB-Vorstand) und Dr. Doris Schmidt zur Kassenführerin.
Die Vortragsveranstaltungen fanden ab 1983 Mittwochs um 19.30 Uhr Haus Wedell in der Neuen Rabenstr. 31 beim Dammtor statt und zwar dort im Clubhaus der ‚Arbeitsgemeinschaft Hamburger Frauenorganisationen‘ (später ‚Landesfrauenrates Hamburg‘).
1984- 1986: Terminenauswahl bei den Vorträgen/Treffen
7.3.1984: Neue Aspekte in der Arbeit des Gesundheitsamtes. Ref.: Frau Dr. Hoffeins, Gesundheitsamt Bergedorf
2.5.1984: Der psychiatrische Dienst im Gesundheitsamt. Ref.: Frau Dr. Trawny
20.2.1985: Frau Adam spricht über ihre Arbeit bei Pro Familia Norderstedt
5.6.1985: ‚Selbsthilfegruppen von Angehörigen psychisch Kranker‘. Ref.: Herr Titel
25.4.1986: ‚Über Blindenpädagogik‘. Ref.: Herr Kronshage
1986 gab Dr. Maria Dorothea Hertz der Vorsitz nach 20 Jahren ab, blieb aber bis zu ihrem Tod am 31.1.1995 dem Verband als Vorstandsmitglied und später als Beraterin nahe. Zur neuen 1. Vorsitzenden der Regionalgruppe Hamburg des Deutschen Ärztinnenbundes wurde Dr. Johanna Maxwell-Banks gewählt. 2. Vorsitzende wurde Dr. Maria Dorothea Hertz, Kassenwartin Dr. Doris Schmidt, Beisitzerinnen Dr. Eleonore Adam, Dr. Eleonore von Salisch, Dr. Eva Maria Teichert.
Vorträge, Frühstück und Adventstreffen fanden nun im neu bezogenen Haus des Landesfrauenrates Hamburg, Bebelallee 10 in Hamburg 60 statt.
Frau Dr. Johanna Maxwell-Banks war als Delegierte des Ärztinnenbundes im Landesfrauenrat engagiert, war eine Zeit auch dort in der Geschäftsführung. Außerdem war sie Gründungsmitglied im Expertinnenberatungsnetz der Universität Hamburg.

1987-1993: Vorträge/Gruppentreffen im Haus des LFR in der Bebelallee 10, am Mittwoch um 19.30 Uhr (Auswahl)
25.2.1987: Einrichtung eines Umweltdezernates und Probleme des Umweltschutzes. Ref.: LMR Dr. Ursula Haensch
25.3.1987: Essensstörungen bei jungen Mädchen und Frauen. Ref.: Frau Prof. Hedwig Wallis
14.6.1987: 1. Medizin in China. Ref.: Frau Prof. Dr. Rall-Niu
2. Frau Prof. Scherf berichtet über neueste Erkenntnisse zu AIDS
26.8.1987: ‚Chancen und Risiken der Perinataldiagnostik‘. Ref.: Herr Dr. Peter Meinecke, Humangenetische Untersuchungsstelle in Frauenklinik Altona
28.10.1987: ‚Heutige Situation und Problematik der Sozialhilfe‘. Ref.: Herr Schäfer, Leiter des Sozialamtes in Bergedorf
27.4.1988: ‚Für und Wider das neue Beratungsgesetz zum § 218‘. Ref.: Dr. Eleonore Adam
29.6.1988: ‚Ärztliche Beratung zur Frage der Familienpflege älterer Menschen‘. Ref.: Dr. Maren Thiel
21.2.1990: ‚Ärztin 2000‘. Ref.: Dr. Gisela Schumann vom Jungen Forum des DÄB
26.2.1990: Frau Prof. Dr. Rehder sprach über Gentechnologie und Humangenetik im Rahmen des Montagsgespräches des LFR, zugleich Treffen für Ärztinnenbund
18.4.1990: Gespräch über ‚Berufliche Alternativen‘, Berichte von Kolleginnen, die nicht den alleinigen Weg über Klinik und Praxis gegangen waren, wurden gebeten, von ihren Erfahrungen zu berichten.
29.4.1992: ‚Fortschritte der Laserforschung in der Unfallchirurgie‘. Ref.: Frau PD Dr. R. Jahn vom UKE
21.10.1992: Dr. Uthe Ernst-Muth berichtete über ihre Erfahrungen aus der Praxis mit Trauerarbeit bei Kindern
Am 5. August 1987 starb Dr. Grete Albrecht (geb. 17.8.1893) in Hamburg im Alter von fast 94 Jahren. In einem, von Dr. Dorothea Hertz verfassten Artikel über Grete Albrecht anlässlich ihres 90. Geburtstages, der in der Zeitschrift ‚Die Ärztin‘ veröffentlicht wurde, heißt es u. a.: ‚Frau Dr. Grete Albrecht ist in einer Zeit aufgewachsen, als für ein Mädchen eine gute Schulbildung und gar ein Studium, erst recht ein Medizinstudium, kaum denkbar waren. Sie hat schließlich ihren sehr frühen Wunsch, Ärztin zu werden, durchsetzen können. Trotz Heirat und zwei Kindern setzte sie ihre Weiterbildung in Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie teils außerhalb bei Prof. Kretschmer, teils in Hamburg bei Prof. Nonne durch. Sie ließ sich 1931 als Neurologin in Hamburg nieder, wo sie immer noch, wenn auch nicht mehr im vollen Umfang, tätig ist. Ihre frühe Zugehörigkeit zum Deutschen Ärztinnenbund wurde durch die Auflösung des Verbandes zu Beginn des Nationalsozialismus unterbrochen. Sie hat nach Ende des 2. Weltkrieges entscheidend an der Wiedergründung mitgearbeitet und war viele Jahre im Vorstand. Von 1958 bis 1963 war sie eine der Vizepräsidentinnen im MWIA. Sie hat diese Arbeit ohne Frage gern getan. So hat sie auch an der Neugründung der Ärztekammer Hamburg und deren Satzung intensiv mitgearbeitet, um auf diesem Sektor die Folgen des Nationalsozialismus überwinden zu helfen. Und schließlich war sie lange Zeit hindurch Deputierte für die Gesundheitsbehörde in Hamburg gewesen, eine Spezialität in Hamburg, durch die der Hamburger Bürger Einfluß- und Gestaltungsmöglichkeiten erhält. Grete Albrecht war viele Jahre in der Vertreterversammlung der KV Hamburg und in zahlreichen Ausschüssen von Kammer und KV tätig. Dabei lagen ihr besonders der Fortbildungs- und Fürsorgeausschuß am Herzen. Wie viel Zeit sie zur Beratung und zur Hilfe für ratsuchende Kolleginnen geopfert hat, ist kaum vorstellbar (….) Wir haben Ihnen zu danken für das, was Sie in der Stunde Null aufgebaut und so Ihren Nachfolgerinnen als Möglichkeit zu erfolgreicher Weiterarbeit gegeben haben….‘
In den folgenden Jahren wurden bei den Mitgliedstreffen weniger Vorträge zu bestimmten Themen abgehalten, und auch die Beteiligung nahm ab. So schrieb Dr. Johanna Maxwell-Banks in ihrer Einladung zu einem Treffen am 1.12.1990: ‚Seien Sie nicht ungehalten, dass ich Sie so wenig zu Vorträgen bitte, aber an wissenschaftlichen und ähnlichen Veranstaltungen haben wir in Hamburg genug. Und – ich sage es ganz ehrlich – eine nur geringe Beteiligung der Gruppe mag ich einem Vortragenden nicht zumuten. Ich sehe deshalb den Sinn unserer Zusammenkünfte in der Möglichkeit des besseren Kennenlernens, eines Gedankenaustausches zwischen Jung und Alt, einer gelegentlichen Problembesprechung, wäre aber für weitere Vorschläge und Anregungen durch Sie immer dankbar.‘
Weiterhin wurden die bewährten Frühstücktreffen im Sommer und die Adventstees beibehalten. Einige Vereinsmitglieder waren nun im ‚Ausschuss Ärztinnen‘ der Ärztekammer und im Marburger Bund sowie der KV vertreten. Alle bemühten sich um die Probleme der Kolleginnen. Frau Dr. Maxwell-Banks hielt den Kontakt als Delegierte zum Landesfrauenrat und blieb im Expertinnen-Beratungsnetz.
Am 26. Juni 1994 gab es Nachwahlen: Zur 2. Vorsitzenden wurde Dr. Lenchen Matthiesen gewählt, zur Beisitzerin Dr. Adelheid Kuhn. Dr. Marie Luise Holl wurde Vertreterin in der Stiftung „Hamburger Studentinnenheime“ als Nachfolgerin von Frau Hertz, die das Amt abgab.

1993-1996: Vortragsthemen/Gruppentreffen im Haus des LFR in der Bebelallee 10, Mittwochs um 19.30 Uhr (Auswahl)
21.4.1993: Mitgliederversammlung und Vorstandswahl: Dr. Maxwell-Banks gab nach acht Jahren den Vorsitz ab. Zur 1. Vorsitzenden wurde Dr. Doris Schmidt gewählt, zur 2. Vorsitzende Dr. Johanna Maxwell-Banks, zur Kassenwartin Dr. Elisabeth Wegner, als Beisitzerinnen Dr. Ursula Gotthardt, Dr. Lenchen Matthiesen. Vorsitzende des Jungen Forums wurde Sabine Jordan.
22.9.1993: Bericht über den DÄB-Kongress in Lübeck Thema: Mamma-Carcinom
2.3.1994: Frau Sabine Jordan berichtete über ihre Weiterbildung in Homöopathie in Hamburg, ergänzt durch Frau Dr. Gotthardt zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten in der Praxis
20.4.1994: Gedenken an Dr. Johanna Maxwell-Banks, die am 31.3.1994 nach schwerer Krankheit gestorben war. Nachruf von Frau Dr. Hedda Heuser in der Ärztin 3/94 über Frau Dr. Johanna Maxwell-Banks: ‚Johanna Maxwell-Banks – eine der prototypischen Ärztinnen meiner Generation – hat uns am 31. März verlassen. Sie starb in einer Hamburger Klinik nach einem viermonatigen Kampf, in dem sie versuchte, der schweren Krankheit noch Leben abzutrotzen. Am 21.4.1921 in Graz geboren studierte sie dort und in Wien Medizin. Eine frühe Heirat führte sie in den damaligen Warthegau, aus dem sie nach Kriegsende vertrieben wurde. Über Schleswig-Holstein gelangte sie nach Hamburg-Wintermoor, wo sie erstmals als Ärztin eine Stelle bekam. Alle Versuche, sich niederzulassen, scheiterten an den gleichen Verhältnissen, die wir immer wieder vorfinden: Es gab zu wenig Stellen und die Männer kamen zuerst. Sie erwarb zur kinderärztlichen Qualifikation den pulmologischen Facharzt und wurde Leiterin der Tuberkulosefürsorgestelle am Hamburger Gesundheitsamt Besenbinderhof. Diese Stellung hat sie bis zu ihrer Pensionierung ausgefüllt. Sie war eine anerkannte und gesuchte Fachfrau, die eine schwierige Arbeit in einem schwierigen Umfeld hervorragend bewältigte. Sie war sicher nicht bequem – aber sie war effizient. Eigentlich war Johanna Maxwell-Banks in Hamburg eine Art ‚exotische‘ Existenz: Mit dem Charme ihrer österreichischen Heimat ausgestattet, an deren Sprache als Akzent festhaltend, wirkte sie mit geradezu preußischer Pflichterfüllung. Und sie war bei den Menschen dieser Stadt, die sich nur verhalten dem von außen Kommenden erschließt, willkommen und gehörte schließlich dazu. Schon in Wintermoor hatte sie Kontakt mit dem Bund Hamburger Ärztinnen und gelangte zum Ärztinnenbund. 1973 wurde sie in Oberammergau zur Kassenführerin gewählt und war bis 1985 Vorstandsmitglied unseres Verbandes. Mir – als der Vorsitzenden - sie eine unentbehrliche Stütze. Alle die dabei waren werden sich erinnern, wie wir wenigen aktiven Frauen einen internationalen Kongreß in Berlin vorbereiteten und bewältigten, der über 1100 Ärztinnen aus 51 Ländern dieser Welt zusammenführte. Johanna Maxwell-Banks trug die ganze Last dafür, dass dies für unseren kleinen Verband leistbar war, und sie hat daraus für uns sogar noch eine Rücklage erwirtschaftet, von der wir heute noch zehren. In all diesen Jahren war sie unsere Delegierte bei den Kongressen der MWIA und vertrat uns von Melbourne bis Paris und von Birmingham bis Seoul. Mit dem Tag ihrer Pensionierung wandte sich Johanna Maxwell-Banks der Hamburger Frauenpolitik zu. !986-1993 war sie Vorsitzende der Hamburger Gruppe des Deutschen Ärztinnenbundes, von 1986- 1990 stellvertretende Vorsitzende des Landesfrauenrates und betrieb Frauenpolitik mit Augenmaß, ausgerichtet auf das Vernünftige. Als Prof. Angelika Wagner das Expertinnen-Beratungsnetz installierte, übernahm Johanna den Part der Ärztin darin. Sie beriet junge Kolleginnen, die Schwierigkeiten in Studium und Beruf hatten und half mit ihren Erfahrungen den Kolleginnen in den neuen Ländern. Als wir beide am 11. Dezember 1993 auf der Beerdigung von Edith Mundt beieinander standen und der Geistliche zum Gebet aufforderte für den nächsten aus unserer Mitte, der diese Welt verlassen müsste, schaute sie mich auf eine besondere Weise an. Drei Tage später stand die tödliche Diagnose fest. Wir haben sie in der Fachklinik unseres bayrischen Dorfes, das sie liebte und in dem sie 20 Jahre lang Weihnachten feierte, so weit gebracht, dass sie am 17. Februar 1994 noch einmal nach Hamburg fliegen konnte – nach Hause. Wir alle haben eine Freundin verloren.‘
21.9.1994: Gründung der ‚Arbeitsgruppe Teilzeit‘
18.1.1995: ‚Delinquenz – Hintergründe – Behandlung‘. Frau Dipl. Soz. Päd. Erfa Renner berichtete über ihre Erfahrungen bei der Arbeit mit Strafgefangenen in JVA Fuhlsbüttel
1.3.1995: Bericht über den AIDS-Kongress 1994 und neue Ergebnisse in Hamburg. Ref.: Hella Wulff, die im AK. St. Georg in der Aids-Ambulanz arbeitete
Gedenken an Frau Dr. Maria Dorothea Hertz, die am 31.1.1995 plötzlich verstarb. Aus dem Nachruf in der Ärztin 3/95: ‚Am 31.1.1995 starb plötzlich im Alter von 76 Jahren Dr. Maria Dorothea Hertz, die von 1966 bis 1986 Vorsitzende und dann bis 1993 stellvertretende Vorsitzende der Gruppe Hamburg des Deutschen Ärztinnenbundes war. Bis zuletzt beteiligte sie sich aktiv am Geschehen in der Gruppe. Kurz vor ihrem Tode wurde noch für den Herbst ein Gruppenabend verabredet, bei dem sie als Zeitzeugin über ihren Lebensweg vor allem während der Jahre 1933 bis 1945 berichten wollte. Denn ihr Leben war mit den politischen Geschehnissen unseres Jahrhunderts verknüpft. Die ‚Achteljüdin‘ – nach den Nürnberger Rassegesetzen – durfte zwar studieren, aber mit Erschwernissen. Als Studentin und als junge Ärztin fand sie Wege, jüdischen Familien und Zwangsarbeitern beim Überleben zu helfen. Noch während des Studiums erfuhr sie von den Euthanasie-Aktionen: ‚Da bekam man einen Zettel zugeschoben mit der Predigt des Kardinals von Galen gegen die Ermordung psychisch Kranker. Die hat man dann nachts abgetippt und irgendwo ausgelegt.‘ Anfang 1945 konnte sie ihren Patensohn und dessen jüdische Mutter verstecken, sie mit Nahrungsmitteln versorgen. Das ganze Ausmaß der Nazi-Verbrechen hat sie, wie viele andere auch, erst nach dem Kriege erkannt. In den Mai-Tagen 1945 trafen große Patiententransporte aus den KZ-Lagern im Krankenhaus Ochsenzoll ein. ‚Mein Kollege und ich haben uns abgewechselt beim Röntgen, uns hinterher die Hand auf die Schulter gelegt: ... und vergib uns unsere Schuld!‘ Mit DÄB-Präsidentin Dr. Ute Otten stand sie bis zuletzt in Verbindung wegen ihrer Bemühungen, die Schicksale jüdischer Ärztinnen und Ärzte aufzuklären: ‚Wenn wir als Ärztinnenbund damals in den 30er Jahren auch für unsere jüdischen Kolleginnen nicht eingetreten sind, so wollen wir heute doch mithelfen, ihre Schicksale bekannt zu machen.‘ Ihr 1937 begonnenes Medizinstudium schloß sie 1942 mit Staatexamen (‚sehr gut‘) und Promotion ab. Als Assistenzärztin war sie dann im AK St. Georg und seit 1943 nach den Luftangriffen auf Hamburg im Krankenhaus Ochsenzoll in Langenhorn auf der Tuberkulose -Station tätig, wo sie sich infizierte und Ende 1945 nach Wintermoor zur Behandlung und auch Arbeit kam. 1951 bekam sie die Anerkennung als Ärztin für Lungenkrankheiten, 1954 für Röntgenologie und Strahlenheilkunde. 1960 ging sie in die Röntgenabteilung des AK Ochsenzoll, ab 1963 leitete sie diese Abteilung bis zu ihrem 65. Geburtstag im März 1983, sie war die erste Chefärztin Hamburgs überhaupt. Sie war noch voller Pläne, arbeitete als letzte ihrer Generation das Archiv ihrer Familie auf, wirkte im Vorstand der evangelischen Kirchengemeinde mit und setzte sich für die christlich-jüdische Zusammenarbeit ein. Die Hamburger Gruppe verliert nach dem Tode von Dr. Johanna Maxwell-Banks mit Dr. Maria Dorothea Hertz innerhalb eines Jahres zum zweitenmal ein Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied. Die Gruppe wird sie nie vergessen.‘
29.3.1995: AG-Teilzeit-Treffen, Glindemann, Meyer-Estorf, Rudzki, Schmidt, Wegner, Hella Wulff erarbeiteten ein Schreiben: ‚Gedanken zum Thema Teilzeitarbeit‘, das an die Ärztekammer, den Marburger Bund, das Amt für Gleichstellung, LBK etc. verschickt werden sollte.
26.4.1995: ‚Karriere und Frauen‘. Ref.: Dipl. Psych. Sibylle Bräuer
11.10.1995: Bericht über den DÄB-Kongress in Potsdam und über das Frauen-Netzwerk-Forum (Frau Gotthardt). 5 Kolleginnen hatten Info-Stand auf der Messe ‚Du und Deine Welt‘ betreut

Nun fanden die Gruppentreffen in den neuen Räumen des LFR im Falkenried 7 statt
9.11.1996: 2. FrauenNetzwerkForum mit DÄB-Infostand: Gannadifard, Schmidt, Teichert
20.11.1996: UKE-Berufsfelderkundung für StudentInnen: Schmidt, Wegner, Wulff
16.4.1997: Mitgliederversammlung und Vorstandswahl: Zur 1. Vorsitzenden wurde Dr. Doris Schmidt gewählt, zur 2. Vorsitzenden Dr. Lenchen Matthiesen, zur Kassenführung Dr. Elisabeth Wegner, als Beisitzende Dr. Dorothea-Elisabeth Alsleben, Dr. Brigitte Glindemann, Dr. Kirsten Meyer-Estorf. Hella Wulff wurde als Vertreterin des Jungen Forums gewählt
Dr. Doris Schmidt war Delegierte im Landesfrauenrat geworden und seit Februar 1996 auch Mitglied in dessen Geschäftsführung. Auch waren Doris Schmdit und Dr. Ansay Mitglied im AK Ärztinnen der Ärztekammer. Außerdem war Doris Schmidt Mitglied im PR (Personalrat) des AK Ochsenzoll und im GPR (Gesamtpersonalrat) des LBK-HH, Mitglied in der AG Teilzeit des Senatsamts für Gleichstellung und hielt Kontakte zum UKE und Studentinnen im Rahmen des Seminars ‚Berufsfelderkundung‘.
28.5.1997: Herr Dipl. Psych. Hoffmann berichtete über Erfahrungen mit der Arbeit in einer Erziehungsberatungsstelle mit sexuell missbrauchten Mädchen.
28.5.1997: 15.00 Uhr: Berufsfelderkundung im UKE mit Dr. Schmidt, Dr. Teichert, Dr. Wegner.
3.9.1997: 14-18 Uhr Infostand bei DDW mit Schwerpunkt-Thema: ‚Frauen in der Medizin – Medizin für Frauen?‘ mit Gannadifard, Schmidt, Wegner
3.9.1997: im Falkenried : Vortrag von Frau Nadereh Gannadifard über ihre Arbeit in einer Klinik für Frauen mit Suchterkrankungen
28.1.1998: Frau Dr. Alsleben berichtete von ihrer Tätigkeit als Richterin am Sozialgericht, zu der Ärzte herangezogen werden können
22.4.1998: Frau Dr. Ansay sprach über Hormontherapie in der Frauenheilkundepraxis
26.9.1998: Info-Stand bei 3. FrauenNetzwerkForum
30.9.1998: Dr. Schmidt sprach über Rechtsfragen bei Unterbringung in der Psychiatrie
28.10.1998: Bericht über Beiratssitzung in Kassel. Frau Sibylle Schulz stellte die Stellenbörse des DÄB vor, die sie in Hamburg übernommen hatte
7.11.1998: Bad Bramstedt: ‚Brauchen Frauen eine andere Medizin?‘ Gemeinsame Veranstaltung der DÄB-Gruppen Schleswig-Holstein und Hamburg, Ref.: Frau Dr. B. Ehret-Wagner aus Bad Salzuflen und Frau U. Hauffe, Landesbeauftragte für Frauen in Bremen.
25.11.1998: Gemeinsame Veranstaltung von Juristinnenbund und Hamburger Ärztinnenbund im Club an der Alster zum Thema: § 218, Ref. Frau Dr. Ansay und Frau Prof. Raasch
14.4.1999: Frau Dr. Sonja Chevallier las aus ihrem Buch: ‚Diagnose am Menschen vorbei – Fragwürdigkeit des medizinischen Fortschritts‘ mit anschließender Diskussion zum Thema: Vorsorge, Nachsorge – keine Sorge?
9.10.1999: ‚Mutterschutzgesetz – Schutz oder Falle?‘
13.10.1999: Bericht vom DÄB-Kongress in Gießen: ‚Schlagen Frauenherzen anders?‘
7.10.2000: Info-Stand beim 4. FrauenNetzwerkForum. Thema: ‚Netzwerke und Berufsverbände im Dialog mit der Wirtschaft‘
7.2.2001: Vortrag über Karriereplanung von Frau Dipl. Psych. Sibylle Bräuer
11.4.2001: Mitgliederversammlung und Vorstandswahl. Zur 1. Vorsitzenden wurde Dr. Doris Schmidt gewählt, zur 2. Vorsitzenden Sabine Wedekind, zur Kassenführung Dr. Elisabeth Wegner, als Beisitzende Dr. Lenchen Matthiesen, Karin Rudzki, Sevine Tokdemir und Frau cand. med. Alexandra Skibinski als Vertreterin des Jungen Forums/ Studentinnen.
10.5.2001: Gemeinsame Veranstaltung mit Juristinnenbund im Falkenried zum Thema: ‚Spätabtreibung‘, Ref.: Dr. med. Eva Maria Ansay und Juristin Frau Anke Pörksen, lebhafte kontroverse Diskussion
29.9.2001: Info-Stand beim 5. Hamburger FrauenNetzwerkForum unter dem Motto: ‚Kompetenz-Kontakte-Karriere‘
14.11.2001: Vorstandssitzung. Ab 2002 sollten die Treffen in den Räumen der Ärztekammer stattfinden, um mehr als Berufsverband zu wirken, damit mehr Teilnehmer kommen, auch bessere Parkmöglichkeit, keine Raumkosten, kein Abwasch mehr.
14.11.2001: Vortrag von Frau Dr. Müller-Bagehl vom Amt für Arbeitsschutz zum Thema Arbeitszeitgesetz, Gefahrstoffe im Krankenhaus, Mutterschaftsrichtlinien

Ab 2002: Gruppentreffen und Vorträge im Ärztehaus, Humboldtstr. 56 (Auswahl)
12.2.2002: ‚Ganzheitliche Aspekte in der Zahnmedizin‘. Ref.: Herr Dr. Jessen
17.4.2002: Arztrecht und Haftungsfragen und Recht gegenüber Körperschaften. Ref. Juristin Frau Katzer aus Kiel
9.10.2002: ‚Neues zum Thema Mammographie‘. Ref.: Frau Dr. Andersen
6.11.2002: ‚Reishi, Shiitake – Pilze mit Heilkraft‘. Ref. Frau Dr. Pirjo von Soden
5.2.2003: Probleme im Rahmen der Gesundheitsreform, Diskussion mit Frau Marqwart vom Pharmazeutinnenverband
12.3.2003: Vortrag: ‚Anti-Aging‘. Ref.: Herr Dr. Thomas Bürger, Hautarzt
21.4.2003: ‚Mentorinnennetzwerk im DÄB‘, Ref.: Frau Prof. Schrader aus Lübeck
26.11.2003: Palliativmedizin, Ref.. Dr. Angela Schönfeldt, AK Rissen
11.2.2004: ‚Probleme im Rahmen der Altersversorgung. Sind unsere Renten sicher gestellt im Versorgungswerk?‘ Ref.: Frau Dr. Angelika Koßmann
12.5.2004: ‚Vorsorgevollmacht und Patiententestament‘. Ref.: Frau RÄ Sylke Pukatzki vom Juristinnenbund
13.10.2004: ‚Alt werden können wir immer noch‘. Ref.: Frau Prof. Dr. Uthe Ernst-Muth und ‚Anmerkungen zu Antioxydantien‘, Ref.: Dr. Thomas Fenner
10.11.2004: Medizinische Versorgung Obdachloser. Ref.. Dr. Frauke Ishorst-Witte
14.1.2005: Vorstandssitzung. Dr. Doris Schmidt kündigte an, den Vorsitz an eine jüngere Kollegin abgeben zu wollen. Die Treffen sollen in Zukunft mit Fortbildungspunkten qualifiziert werden, um damit mehr Anreize zur Teilnahme zu bieten.
13.4.2005: Mitgliederversammlung und Vorstandswahl: Als 1. Vorsitzende wurde Dr. Sabine Wedekind, Ärztin in Med. Abt. Westklinikum, gewählt, als 2. Vorsitzende: Dr. Karin Rudzki, Frauenärztin in eigener Praxis, zur Kassenführung Dr. Elisabeth Wegner, Pathologin in Ruhestand, als Beisitzende Dr. Lenchen Matthiesen, Psychotherapeutin in eigener Praxis, Dr. Doris Schmidt, Ärztin für Psychiatrie/Psychotherapie KNO in ATZ.“
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Ihre Mitarbeit ist gern gesehen

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen?
Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gerne Kontakt auf:
Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

März 2023: Traute Lafrenz, Astrid von Beckerath, Melanie Weist, Heike Mundzeck, Charlotte March

April 2023: Liesel Deidesheimer, Anny Breer, Meta Stölken

Wesentlich aktualisiert im Mai 2023: Hedwig Voegt

Juni 2023: Lea Manti, Erna Nakoinzer
August 2023: Gertrud Troplowitz, Irma Wulff, Isa von der Goltz, Minna Plambeck, Amtsvormundschaften für Frauen, Gisela Litz-Finkemeier, Christa Knauer
September 2023: Margarete Schweichler
Oktober 2023: Lore Peschel-Gutzeit, Maria Holst, Marianne Schuller, Mary Kid
Wesentlich aktualisiert im Oktober 2023: Gisela Trowe, Eva Maria Bauer

Dezember 2023: Helga Schwarz

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen? Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gern Kontakt auf:
Dr. Rita Bake
rita.bake@hamburg.de

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