Suche nach Namen, Straßen, Bezirken etc.

Frauenbios

Ihre Suche

Christa Borstelmann

( Christa Borstelmann, geb. Curth )
(30.5.1937 – 23.8.2019)
Mitbegründerin des Landesverbandes Hamburg der Deutschen Rheuma-Liga
Dehnhaide 120 (Wirkungsstätte. Deutsche Rheuma-Liga Landesverband Hamburg)
Bestattet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Strae 756, Grablage: Urnenhain bei Kapelle 2
Christa Borstelmann hatte 1973 den Landesverband Hamburg der Deutschen Rheuma-Liga mitbegründet.
Im Jahr 2014, als Christa Borstelmann 76 Jahre alt war, erhielt sie für ihr über 40 Jahre andauerndes ehrenamtliches Engagement den von den Hamburger Ersatzkassen gestifteten Hamburger Selbsthilfepreis. In der Laudio hieß es: „Schon bei der Gründung war das Motto der DRL: Beratung, Bewegung und Begegnung. Beratung für andere, Patienten mit ihren schwerwiegenden chronischen Erkrankungen mit Aufklärung, Rat und Tat zu unterstützen, das war die die Idee (und ist es bis heute), die Frau Borstelmann zu ihrem Engagement geführt hat und sie bis heute antreibt. Die Deutsche Rheuma-Liga ,– und darin ist diese Vereinigung typisch für viele Selbsthilfeorganisationen und -verbände – steht für ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘. Der Dreiklang von Beratung, Bewegung und Begegnung mit anderen Betroffenen schafft aufgeklärte Patienten, die mit ihrer chronischen Erkrankung umzugehen wissen. Seit 40 Jahren trägt Frau Borstelmann dazu bei, Patienten aufzuklären und mündig zu machen. (Wir Wissenschaftler würden sagen, trägt dazu bei, ihre ‚Gesundheitskompetenz‘ zu erhöhen, was vielleicht die beste Bezeichnung für die Kern-Aufgabe und das Hauptverdienst von Selbsthilfegruppen ist.) 1978 befasste sich das Institut für Medizin-Soziologie im UKE das erste Mal mit dem Thema Selbsthilfegruppen und begann, was damals mühsam war, zu recherchieren, welche Gruppen es in überhaupt Hamburg gibt Wir hielten uns, vielleicht nicht ganz zu Unrecht, für Vorreiter. Aber die ersten waren wir beileibe nicht!: Schon 5 Jahre früher wurde im Jahre 1973 von einigen Ärzten und an Rheuma erkrankten Patienten im AK Eilbek die Rheumaliga Hamburg gegründet. Frau Christa Borstelmann war eine der Patientinnen, die zu den sieben Gründungsmitgliedern gehörten. (…) Vom ersten Tag, seit der Gründung bis heute, hat Frau Borstelmann sich für die Belange der Rheumakranken eingesetzt. Was heißt das genau? Welches sind ihre Haupt-Verdienste? Als erstes hat sie nach der Gründung die Hamburger Geschäftsstelle mit aufgebaut und von Anfang an den Teil ‚Beratung‘ übernommen. Dabei hat sie die Sorgen und Nöte der Kranken immer, auch aus eigenem Erleben, in den Mittelpunkt der Sache gestellt. Eine gute und vor allem persönliche Beratung, durch eigene Erfahrungen ergänzt, hat bei den Patienten ein positives Echo und führt damit auch meist zu einer positiveren Einstellung zum Leben, zu besserer Krankheitsbewältigung und zu mehr Lebensqualität. Frau Borstelmann hat viele Jahre dem Vorstand angehört, eine sicher oft sehr zeitraubende und anstrengende Tätigkeit.
Vor mehr als 20 Jahren gründete sie eine Selbsthilfegruppe in Altona. Diese Gruppe besteht heute noch und ist weiterhin für neue Mitglieder offen. Durch den großen Mitgliederzulauf sind aus einer inzwischen zwei Gruppen geworden. Für ‚ihre‘ Altonaer Gruppen organisiert Frau Borstelmann neben ihrer Beratungstätigkeit in der Geschäftsstelle des Landesverbandes Arztvorträge in der Endo-Klinik, Gesprächsrunden, Ausflüge und auch gemütliche Kaffeestunden. All das ist gelebte Selbsthilfe! Diese vielen Aufgaben hat sie geleistet trotz oder vielleicht besser weil sie selbst schon in jungen Jahren an einer schweren Rheumatoiden Arthritis erkrankte. Dadurch, dass es in den 1960er und 1970er Jahren nur wenige und für sie kaum wirksame Medikamente gegen entzündliches Rheuma gab, schritt die Zerstörung ihrer Gelenke schnell fort. Bald schon bekam sie Endoprothesen in mehreren Gelenken. Sie hat sich von all dem nicht entmutigen oder von ihrem unermüdlichen Einsatz abbringen lassen. Dabei lag ihr immer und ganz besonders die Beratung der Betroffenen am Herzen. In der Beratung nimmt sie immer den ganzen Menschen wahr, und widmet sich ihnen mit großem Sachverstand, viel Liebe und viel Zeit. Aus eigenem schmerzlichen Krankheitserleben, aber auch durch Weiterbildung, z.B. durch Arztvorträge und umfangreiches Infomaterial der DRL, hat Frau Borstelmann ihre Beratung immer weiter perfektioniert. Aus anfänglich sieben Gründungsmitgliedern sind mittlerweile 2.300 Mitglieder des Hamburger Landesverbandes der Rheumaliga geworden. Das ist nicht zuletzt das Ergebnis ihrer guten und sehr persönlichen Beratung. Und natürlich auch der übrigen ehrenamtlichen und selbst an Rheuma erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit diesem Preis sollen auch sie gewürdigt und geehrt werden. Frau Borstelmann, ist inzwischen fast 77 Jahre alt. Trotz ihrer schweren Arthritis und der dadurch bedingten Behinderung ist sie immer noch äußerst aktiv. Mit bewundernswerter Energie leitet sie nach wie vor ihre Altonaer Gruppe, organisiert Fachvorträge und berät an Rheuma Erkrankte in der Landesgeschäftsstelle. ‚Ein Leben für die Selbsthilfe‘ oder soll man bessert sagen ‚Ein Leben mit der Selbsthilfe‘? Auf jeden Fall, liebe Frau Borstelmann, ist es eine beeindruckende Lebensbilanz! (…).“ [1]
Nach 45 Jahren ehrenamtlichen Engagements zog sich Christa Borstelmann, die in ihrer Freizeit gerne malte, im Alter von 81 Jahren aus dieser Arbeit zurück. Zurückblickend auf diese Zeit in der Rheuma-Liga resümierte sie: „Bald wurde ich als Beisitzer in den Vorstand gewählt, da kamen neue Aufgaben auf mich zu. Reisen zum Bundesverband nach Bonn, natürlich mit Begleitperson, denn schon damals hatte ich große Probleme. Weitere Aufgaben waren der Messestand ‚DU und Deine Welt‘ oder die Organisation der Öffentlichkeitsarbeit bzw. Vorträge von Ärzten. Hinzu kam eine weitere Aufgabe: ich gründete im Mai 1983 die Altonaer Stadtteilgruppe und zwar in der ENDO-Klinik. Im Mitgliederrundbrief wurde ein Aufruf gemacht, und es kamen tatsächlich einige Frauen, keine Männer, die alle interessiert waren an gewissen Neuigkeiten. In der ENDO wurden wir sehr freundlich aufgenommen (…). Bald suchten wir einen Raum für uns und den fanden wir im Helenenstift in der Max-Brauer-Allee in Altona. Hier wurde viel gelacht, geredet und auch gebastelt für einen Weihnachts-Basar, um unsere Kasse aufzufüllen. Von dem Geld konnten wir uns einen Bus mit Fahrer leisten und das übrige Geld spendeten wir dem Elternkreis rheumakranker Kinder.1993 benötigte das Helenenstift für sich die Räume. Unsere neue Bleibe ist jetzt im DRK-Haus Ottensen. Hier werden wir gut mit Kaffee oder Tee versorgt und wenn wir einen Referenten haben, dann gibt es auch mal Kuchen. Ich hatte im letzten Halbjahr zwei große OPs und darum möchte ich die Gruppenleitung in jüngere Hände legen. Mir hat die Arbeit viel Freude gemacht und auch Kraft gegeben, vor allem die OPs zu überstehen. (…).“ [2]
 

Namen und Zeitepochen

Personensuche

  • (am besten nur Vor- ODER Nachname)

Historisch

 

Geografische Spuren

Meine Straße

Geografisch

 

Schlagworte und freie Suche

Thematische Suche

  • (z.B. Berufe, Gebäude, spezielle Ort)

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Datenbank Hamburger Frauenbiografien

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

Quiz

Ihre Mitarbeit ist gern gesehen

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen?
Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gerne Kontakt auf:
Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

rechte spalte

 Teaserbild Kontakt

Ansprechpartnerin Kontakt

Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen? Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gern Kontakt auf:
Dr. Rita Bake
rita.bake@hamburg.de

Themenübersicht auf hamburg.de