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Frauenbios

Emma (Emmy) Guttmann

( Emma (Emmy) Guttmann, geb. Stavenhagen )
(geb. 17.7.1873 in Hamburg - deportiert am 19.7.1942 nach Theresienstadt, weiterdeportiert nach Treblinka am 21.9.1942)
Zimmervermieterin
Sierichstraße 153 (Wohnadresse) Stolperstein
Heilwigstraße 27 (Wirkungsstätte)
Sierichstraße 153, Wohnort von Emmy Guttmann; Foto: Beate Backhaus
Emma Stavenhagen war jüdischer Herkunft und die Tochter von Louise und Jonas Stavenhagen. Sie heiratete den Kaufmann Heinrich Guttmann, der 1920 verstarb. Aus der Ehe stammten zwei Töchter: Käte (geb. 15.5.1900) und Lotte (geb. 2.7.1902). Die Familie lebte zunächst am Woldsenweg 5 in Eppendorf und bezog zu einem nicht mehr bestimmbaren Zeitpunkt eine gut ausgestattete Vier-Zimmer-Wohnung in der Heilwigstraße 23.
Nach dem Tod ihres Mannes schrieb die jüdische Gemeinde dessen Steuerkarte auf Emma Guttmann um. Als Beruf wurde eingetragen: "Zimmervermieterin" und als Geschäftsadresse Heilwigstraße 27, 2. Etage. Wahrscheinlich hat sie dort eine kleine Pension betrieben.
Bis circa Ende 1941 wohnte Emma Guttmann in der Heilwigstraße 23. Ihre Haushaltshelferin Irma Aster berichtete nach dem Krieg, dass Emma Guttmann unter den "Aversionen" der übrigen Hausbewohner zu leiden hatte und die Wohnung auf staatlichen Druck hin räumen musste. Sie war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bei guter Gesundheit und durch die Folgen eines Unfalls hilfebedürftig. Als neue Unterkunft wurde ihr ein Zimmer bei einer jüdischen Familie Meyer im Jungfrauenthal zugewiesen. Irma Aster: "In dem Zimmer … hat Frau Guttmann etwa 6 – 9 Monate gewohnt. Das Zimmer musste dann … wieder freigegeben werden, weil Frau Meyer Selbstmord begangen hatte."
Emma Guttmann wurde daraufhin ein Zimmer in der kleinen Villa Sierichstraße 153 zugewiesen. Dort mussten, wie in den bekannten und größeren "Judenhäusern" jüdische Menschen bis zu ihrer Verschleppung eng zusammengedrängt leben (s. a. Friedmann, Luca, Mirabeau, Schneeroff).
Am 19. Juli 1942 wurde Emma Guttmann nach Theresienstadt deportiert. Nur zwei Monate später, am 21. September 1942 folgte der Weitertransport in das Vernichtungslager Treblinka. Dort wurde sie ermordet. Nach dem Krieg wurde sie für tot erklärt. Ihre beiden Töchter haben überlebt.
Text: Ulrike Sparr, aus: www.stolpersteine-hamburg.de/?MAIN_ID=7&BIO_ID=1441
Quellen:
1; 8; AfW 170773, AB 1933 (Bd. 1).
Zur Nummerierung häufig genutzter Quellen siehe Recherche und Quellen unter www.stolpersteine-hamburg.de.
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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