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Frauenbios

Marie Anna Zacharias

( Marie Anna Zacharias, geb. Langhans )
(11.11.1828 in Hamburg - 15.02.1907 in Hamburg)
Zeichnerin und Mitbegründerin der Gesellschaft Hamburgischer Kunstfreunde
Mittelweg 48 (Wohnadresse)
Fuhlsbüttler Straße 756, Ohlsdorfer Friedhof Grab Nr. R 25, 27-56
Marie Anna Zacharias 1905, Bild: via Wikimedia Commons, Rudolf Dührkoop (Fotograf) / gemeinfrei
„Süße Mama! Freitag war ich bei Stillers. Als Onkel Luhmann mich abholte war ich in high spirits, denn ich glaubte, ich hätte mich gut amüsiert. Aber wie elend, wie spießbürgerlich kam mir dieses Vergnügen vor, als ich Deinen Brief las und mit der Partie nach Lindenbach verglich! Welch eine Menge Herren habt ihr da dieses Jahr! Wie gerne würde ich alle Hamburger Vergnügen für ein Emser oder ein Gespräch mit dem Obristen hingeben. Ich möchte Euch beiden nur einmal zusammen sprechen sehen, wie reizend muß das aussehen. Und alle diese Seligkeiten sind mir um ein paar lumpige Taler versagt! O ich könnte rasend werden! – Die ganze Welt reist. Nur wir in Billwärder werden wohl wie die Töchter der Hausgiebelschen Familie bei unseren Hühnern und Schweinen festschimmeln.“ [1]
Diese Zeilen der 15-Jährigen lassen schon viel von der Energie, der Kraft und dem Sinn für Humor spüren, die Marie Zacharias zeitlebens zueigen waren, und die sie bis ins hohe Alter an der Vervollkommnung ihrer künstlerischen Fähigkeiten arbeiten ließen.
Marie Zacharias wurde am 11. November 1828 in der Vorstadt St. Georg als Tochter des jüdischen Kaufmanns Carl Friedrich Langhans und seiner Ehefrau Auguste geb. von Horn geboren. Sie hatte drei jüngere Brüder, Julius (1830), Friedrich Wilhelm (1832) und Eduard (1837). Im Elternhaus ging es besonders dank des ungewöhnlichen Temperaments der Mutter unkonventionell und unbürgerlich zu: „Meine Mutter“, schreibt Marie Zacharias in ihren ‚Familien-, Stadt- und Kindergeschichten’, „nachdem die Kinder zur Ruhe gebracht waren, tat einen tüchtigen Schlaf, stand erfrischt auf, machte Toilette und empfing um 10 Uhr ihren Mann, der totmüde und sorgenvoll vom Kontor kam, wie eine junge Braut. Das Klavier stand offen, die Noten waren bereit, das einfache Mahl war schnell verzehrt, und dann sangen und spielten die beiden bis tief in die Nacht hinein. Unsere alte Köchin erzählte mir in späteren Jahren, wie die Leute auf der Straße spät abends gestanden und das Singen und das wunderschöne Pfeifen meines Vaters angehört hätten. Für die Kinder war die fröhliche Willkür, die die Losung im Haus war, weniger zuträglich. ... Nie hat die Sorge ums Dasein ihr (der Mutter) einen Augenblick ihren Frohsinn geraubt, nie hat Kindererziehung oder Hausstand sie tagelang beschäftigt. ... Mit beispielloser Willkür wurden Schulen gewechselt, Berufsfragen bestimmt und Heiratsfragen erledigt.“ [2] Bei der Taufe des jüngsten Bruders, Eduard, wäre Marie fast erstickt, weil eine Aufwärterin die gesamte Garderobe der Gäste auf das provisorische Bett warf, in dem Marie schlief. „‚Heiliger Gott, da liggt en Kind’, rief Tante Betty Langhans, die mich entdeckte und halb erstickt aus den Mänteln heraushub.“ [2]
Diesem Boheme-Leben im Elternhaus stand das geordnete Leben im Hause der Großmutter Wilhelmine Greve, der Adoptivmutter von Auguste Langhans, gegenüber. Zu ihm fühlte sich Marie sehr viel mehr hingezogen: „In dem stillen, großmütterlichen Paradies, das meine Heimat wurde, konnte so etwas nicht vorkommen, hier ging alles nach ewigen, herkömmlichen Gesetzen. Ein vornehmer Geist der Ruhe und Ordnung schwebte darüber, und die Trägerin dieses Geistes war die vornehme, feine, gebildete, kindlich frohe, bescheidene, fromme Großmutter Greve. Fast täglich erinnere ich mich ihrer. Von ihr lernte ich alles: von dem Anrühren des englischen Senfs, bei dem ich Tränen weinte, wenn sie ihn mir plötzlich unter die Nase hielt, dem Legen der Servietten, dem ‚Lichte-auf-die-Leuchter-stecken’ und Strickgarnabwickeln bis zu den verfeinertsten Naturgenüssen, dem Abendbrot, dem Rauschen des Herbstwindes in den dürren Blättern, dem Nachtigallengesang, Schreiben, wie die merkwürdigsten Eigennamen geschrieben wurden, ‚Davida’, ‚Pulcherie’ usw., Zeichnen, wobei besonders eine große Kunst in langen, steifen Tannen entwickelt wurde, Singen, wobei sie mir zuerst ‚ein Veilchen auf der Wiese stand’ zu meinem größten Entzücken vorsang, Ausschneiden und tausend andere Dinge – halb Kinderspiel, halb spielendes Erlernen.“ [2]
Die Sommer im großmütterlichen Haus zunächst im damals noch ländlichen Hamm, später in Billwerder, wo auch der eingangs zitierte Brief entstand, gehören zu den schönsten Kindheitserinnerungen von Marie Zacharias. „Billwerder, du Paradies der Kindheit, mit deinen Nachtigallen und deinen Mückenschwärmen, mit dem Blütenduft unter den alten Lindenalleen; den großen alten Landhäusern mit den gemütlichen Wohndielen, auf denen sich das ganze Familienleben abspielte.“ [2]
Die dritte Welt, die Maries Kindheit bestimmte, war die Schule. Zunächst ging sie als eins von drei Mädchen in die Jungenschule von Marianne Prell in der Holländischen Reihe. Hier wehte ein „fröhlicher gemütlicher Geist“. [2] Später erhielt sie gemeinsam mit anderen Mädchen Privatunterricht, kam dann in die Schule von Maria Plath auf den Mühren, wo sie sich so unglücklich fühlte, dass der Privatunterricht wieder aufgenommen wurde.
Im Spätsommer 1850 heiratete Marie den Kaufmann Adolph Nicolaus Zacharias, den Sohn eines Zuckerraffinerie-Besitzers aus Königsberg. Er war ein geistreicher und gebildeter Mann, der eine vielseitige Bibliothek besaß und Kupferstiche sammelte. Er spielte aber auch in der Politik eine wichtige Rolle: „Er kämpfte mit scharfer Klinge in der Bürgerschaft gegen den Liberalismus. Er focht leidenschaftlich gegen den Zollanschluß und war ein großer Gegner Bismarcks. Sein Tod 1880 wurde in allen Zeitungen beklagt. ‚Einer unserer besten Bürger’ wurde er bezeichnet“, [3] hielt Elise, die Schwiegertochter von Marie Zacharias, über ihren Schwiegervater in ihren Aufzeichnungen fest.
Die ersten Ehejahre verbrachte das junge Paar in Berlin, wo Adolph Nicolaus Zacharias als Kaufmann tätig war. Und wieder sind es Auszüge aus Briefen an die Mutter, die etwas von der jungen Ehefrau und dem unbekümmerten Eheleben der Anfangszeit erzählen: „Ich rufe immer abwechselnd Dich und Tante Line an, Tante Line, wenn er anführt: ‚und so ging ich und scherzte mit dem Kind’. d.h. wenn er Ball mit mir spielt und mich durchschüttelt, u.s.w., wobei sich Tante Lines Haare sträuben würden, und Dich wenn wir so spät zu Bett gehen.“ [1] Ähnliches erlebt ein Herr, der bei dem jungen Paar einen Besuch machen wollte und lautes Getöse in der Wohnung hörte. Als er die ihm öffnende Köchin erstaunt ansah, hieß es: „Och, der Herr speelt man bloß mit de Madam.“ Die beiden hatten Kriegen um den Esszimmertisch gespielt. Wie Kindern zerrinnt ihnen die Zeit unter den Händen, er kommt zum Arbeiten ebenso wenig wie sie zu ihren Pflichten: „...ich nenne ihn immer Antonius, er auch nicht von Cleopatra weg konnte und sich dabei doch immer Gewissensbisse machte, denn er sagt jeden Augenblick: Nein, das muss anders werden, ich kann nicht länger so herumbummeln. Glaubst Du vielleicht, dass ich irgend etwas tue? Klavier spiele oder lese oder häkle oder zeichne? Nichts, von dem Allen, wenn der tag vorbei ist, wundern wir uns schrecklich, dass wir so wenig Zeit gehabt haben und dass wir überhaupt zu gar nichts kommen. Noch keinen einzigen Besuch haben wir gemacht ... “ [1]
1853 kehrte das Paar mit dem ersten, 1852 geborenen Sohn Eduard, dem späteren Direktor der Botanischen Staatsinstitute, nach Hamburg zurück, wo Adolph Nicolaus Zacharias sich als Kaufmann niederließ. Die kleine Familie bezog ein Haus in der Fontenay. 1854 wurde die Tochter Marie Anne geboren, 1858 dann der Sohn Adolph, später Senatspräsident am Oberlandesgericht in Hamburg. Aus der unbändigen jungen Ehefrau wurde eine starke, geistvolle Persönlichkeit, und das wohl nicht zuletzt durch den Einfluss ihres Mannes.
Über die erste Begegnung mit der späteren Schwiegermutter schrieb Elise Zacharias: „Die vornehme, große, schlanke Gestalt, die etwas Imponierendes in ihrer ganzen Haltung hatte. Sie war ganz in schwarz gekleidet, hatte blonde, gescheitelte Haare, die in Flechten über den Ohren lagen. Sie war so ganz anders als alle älteren Damen, die ich kannte. Damals konnte ich noch nicht ahnen, wie eng wir beide zusammenwachsen würden. Ich ging mit fliegenden Fahnen ins neue Lager über. Ach, es war eine so ganz andere Luft, eine geistig anregende Atmosphäre, die mich hier empfing.“ [3] Und an anderer Stelle: „Übermütig und herrschsüchtig war sie nie. Die Ader des Sich-bewundern-Lassens hatte sie gar nicht. Sie blieb immer dieselbe vornehme, sich natürlich gebende Persönlichkeit. Und darin lag ihr Zauber! Und bis ins höchste Alter bewahrte sie sich ein mädchenhafte Unberührtheit, die sehr reizvoll wirkte, und über die man ganz ihr Alter vergaß.“ [5]
Marie Zacharias verstand es, das elterliche Erbe, die unbekümmerte Sorglosigkeit, mit einer maßvollen Haltung zu verbinden. In finanziellen Dingen beispielsweise bewahrte sie sich ihre Unbekümmertheit. Mit dem Auf und Ab des Kaufmannshaushaltes arrangierte sie sich dahingehend, dass sie in der Equipage fuhr, solange Geld da war, und ansonsten die Droschke nahm oder zu Fuß ging. Als ihr Mann 1880 unerwartet an einem Herzschlag starb, ohne finanziell für die Zukunft vorgesorgt zu haben, zog sie ohne große Umstände1882 zunächst nach Hamm und später in verschiedene Wohnungen im Schultzweg 11 (heute Hansastraße) und An der schönen Aussicht. Erst 1891 lebte sie wieder in gewohnten Verhältnissen, als der Schwiegersohn Eduard Lippert – als wollte das Schicksal ihr Recht geben – ihr ein Haus am Mittelweg 48 kaufte und sie großzügig mit 10 000 Goldmark pro Jahr unterstützte. In anderen Dingen hatte sie sich jedoch zu einem maßvollen Verhalten diszipliniert. Der Urenkel Christoffer Zacharias-Langhans erzählt dazu folgende Episode: Anfang des letzten Jahrhunderts starb die Enkelin von Marie Zacharias. Auf dem gemeinsamen Weg in die Kunsthalle forderte die Schwiegermutter die Schwiegertochter Elise auf, ihren Schmerz endlich zu überwinden, weiterzuleben. Die Schwiegertochter, im Temperament der Schwiegermutter durchaus ebenbürtig, war so wütend, dass sie aus der fahrenden Kutsche sprang. Doch dann stellten sich Gewissensbisse ein, die alte Frau allein gelassen zu haben. Sie stieg in eine elektrische Droschke und stand bereits vor der Kunsthalle, als die Schwiegermutter vorfuhr. Als sie der Schwiegermutter den Schlag öffnete, sagte diese nur: Wie kommst du denn hierher? In eine ähnliche Richtung geht die folgende Eintragung der Schwiegertochter, die zugleich zeigt, dass nicht eine gewisse Gefühllosigkeit, sondern eine aus Klugheit geborene Selbstbeherrschung Beweggrund ihres Verhaltens war: „Wir sagten oft: ‚Sie legt ihr Leid in Schubladen fort.’ Wehe, wenn sie dann krank wurde. Dann sprangen die Schubladen von selbst auf.“ [3]
Auch im Umgang mit anderen Menschen zeigt Marie Zacharias etwas von dieser Haltung. In ihrem Notizbuch hält sie fest: „Es ist eine große Torheit zu verlangen, daß die Menschen zu uns harmonisieren sollen. Ich habe es nie getan. Ich habe einen Menschen immer nur als ein für sich bestehendes Individuum angesehen, das ich zu erforschen und in seiner Eigentümlichkeit kennen zu lernen erachtete, wovon ich aber durchaus keine weitere Sympathie verlangte. Dadurch habe ich es dahin gebracht, mit jedem Menschen umgehen zu können. Und dadurch allein entsteht die Kenntnis mannigfaltiger Charaktere, sowie eine nötige Gewandtheit im Leben.“ [4]
Marie Zacharias war bis ins hohe Alter Mittelpunkt eines großen Kreises geistig und künstlerisch interessierter Menschen aller Generationen. „Junge Menschen fühlten sich zu ihr hingezogen. Sie hatte die seltene Gabe des Zuhörens und dadurch wieder das große Verständnis für das Erleben des Erzählers, dem sie das Erzählen leicht machte. Sie unterbrach nicht, gab kein vorschnelles Urteil ab. Nur zum Schluß antwortete sie auf ihre vornehme Art. Kein Wunder, daß Alt und Jung sie im Alter aufsuchten.“ [3]
In ihrem Haus am Mittelweg lud sie zu musikalischen Soiréen, zu denen sie professionelle Musiker engagierte. Die Tischkarten illustrierte sie selbst mit feinen Architektur- oder Landschaftszeichnungen. Ein häufiger Gast dieser Abende, der Jurist und Verfasser der „Hamburgischen Kulturgeschichte von 1890 bis 1920“, Gustav Schiefler, berichtet: „Bei diesen Gesellschaften in den festlichen, mit weißer Lackfarbe gemalten und luftigen Tüllgardinen ausgestatteten Räumen, die im weichen Glanz einer Wachskerzenbeleuchtung strahlten, traf man einen Ausschnitt aus dem wahrhaft gebildeten Hamburg: Gelehrte, Künstler, Schriftsteller, Dichter, Kaufleute, Beamte und: schöne Frauen, so daß jeder – auch wer keine Freude an der vortrefflichen Musik hatte – auf seine Rechnung kam.“ [5] Außerhalb solcher abendlichen Veranstaltungen spielte sie selbst leidenschaftlich Klavier: „Sie spielte alles aus dem Kopf. Oft setzte sie sich, aus dem Konzert kommend, in Hut und Mantel an den Flügel und spielte Motive in perlenden Klängen. Das war ein Genuß! Bis ins hohe Alter spielte sie mit fabelhaftem Schwung Militärmärsche und Walzer. Zu letzterem nahm sie jede Melodie, die ihr in den Sinn kam. Sie konnte jedes Thema in Walzer umsetzen. Und dabei kann ich sie mir gar nicht als flotte Walzertänzerin denken.“ [3]
Ihr Hauptinteresse aber galt einer anderen Betätigung, die sie als höhere Tochter seit ihrer Jugendzeit ausgeübt hatte: dem Zeichnen. Vermutlich angeregt durch den Malerkreis um die Gebrüder Gensler, der bereits vor dem Hintergrund des Abrisses der Klosterkirche St. Johannis im Jahre 1829 das Gefühl hatte, Zeuge einer untergehenden Epoche zu sein, die es galt festzuhalten, zeichnete Marie Zacharias Häuser und Straßen der Stadt. Auch in der Landschaftsmalerei wurde sie vermutlich von den Gebrüdern Gensler bestärkt. Insbesondere Jakob Gensler machte mit der Entdeckung der Schönheiten der norddeutschen Landschaft Natur zum Gegenstand seiner Malerei. Dazu kamen Marie Zacharias’ eigene Erfahrungen mit dem Aufbau der Stadt nach dem großen Brand von 1842. In ihren „Familien-, Stadt- und Kindergeschichten“ beklagt sie, dass die Wiedererrichtung der abgebrannten Stadtteile so rasch vonstatten ging, dass weder auf Schönheit noch auf Solidität geachtet wurde; und dass auf dem Land eine veränderte Lebensweise entstand, die das geliebte Paradies ihrer Kindheit allmählich zerstörte. Die Städter, die ihre Landhäuser nur in den Sommermonaten benutzt hatten, wohnten nach dem großen Brand zum Teil zunächst gezwungenermaßen, dann aber mit Begeisterung ganzjährig draußen. Andere folgten.
Durch die Begegnung mit Alfred Lichtwark, der 1886 als Direktor der Kunsthalle nach Hamburg kam und dem Marie Zacharias bis zu ihrem Lebensende als mütterliche Freundin eng verbunden war, erfuhr ihre künstlerische Betätigung noch im fortgeschrittenen Alter neue Impulse.
Um seine Ziele als Museumsdirektor verwirklichen zu können, musste Lichtwark das ernsthafte Interesse des künstlerisch mangelhaft gebildeten Hamburger Bürgertums an der Kunst erwecken. Zu diesem Zweck nahm er sich der dilettierenden Gattinnen und höheren Töchter an und suchte durch einen geläuterten Dilettantismus das Verständnis der Kunst zu fördern: „Das Merkmal dieses neuen Dilettantismus ist nun vor allem, dass er nicht nur auf spielende Beschäftigung in müssigen Stunden ausgeht, sondern die künstlerische Erziehung ernst nimmt. Und gerade dies macht ihn wertvoll für die gesunde Entwicklung unserer künstlerischen und gewerblichen Produktion“, [6] schreibt Alfred Lichtwark 1895 im ersten Jahrbuch der „Gesellschaft Hamburgischer Kunstfreunde“, die 1893 auf sein Betreiben hin gegründet worden war. Den Vorsitz übernahmen Eduard Lorenz Meyer und Marie Zacharias, Mitbegründerin und später Ehrenmitglied der Gesellschaft. Der Kreis der Mitglieder, der sich aus der führenden Hamburger Gesellschaft zusammensetzte, bestand aus Sammlern, Dilettanten und Kunstfreunden. Die Zahl der Mitglieder war auf einhundert beschränkt, um den persönlichen Zusammenhang zu wahren. Zweck der Gesellschaft war es, „die Freude am Sammeln von Kunstwerken zu erwecken und zu verbreiten und die dilettierende Kunstausübung mit ernster Absicht zu pflegen. Auf diesem Wege hofft sie dazu beizutragen, dass eine tiefere künstlerische Bildung in Hamburg gefördert wird und das Verständnis für die wirtschaftliche Bedeutung der Kunst in weitere Kreise getragen wird.“ [6]
Die Gesellschaft veranstaltete jährliche Ausstellungen in der Kunsthalle, in denen Kunstwerke aus Sammlungen der Mitglieder, vor allen Dingen aber eigene Arbeiten vorgestellt wurden. Bei den Produktionen der Dilettantinnen ging es Lichtwark nicht darum, sie Kunstwerken gleichzustellen, sondern um künstlerische Vertiefung. Eine Äußerung von Marie Zacharias angesichts eines kostbaren gemalten Fächers macht die in Hamburg im 19. Jahrhundert stärker als im 18. Jahrhundert vorherrschende sogenannte Pfeffersackmentalität, die Lichtwark beklagt, deutlich: „Solch einen Fächer dürfe in Hamburg kein junges Mädchen tragen; sie bekäme keinen Mann, weil sie für zu anspruchsvoll gehalten würde.“ [5]
Die Jahrbücher (1895-1912) geben einen guten Einblick in die Arbeit der Gesellschaft. Neben der Amateurphotographie, die einen eigenen Komplex bildet, wurden Fragen der Buchaustattung, besonders aber die Themen Blumen und Gärten sowie Architektur und Innenausstattung immer wieder behandelt, um die Formen heimischer Kultur festzuhalten bzw. da, wo sie bereits verloren waren, ins Gedächtnis zurückzurufen, um zu Neuem anzuregen. Marie Zacharias war neben Lichtwark die eifrigste Autorin. Bis zu ihrem Tode im Jahr 1907 war sie in fast jedem Jahrgangsband mit ihren Zeichnungen und Aufsätzen vertreten. 1899 schrieb sie einen Beitrag über die rücksichtslose Verwandlung der Hamburger Kaufmannsdielen, Ende des 18. Jahrhunderts noch „Stolz der Familie“ (Marie Zacharias); 1900 dann „Von alten Landhäusern“: „Nicht lange mehr, so wird auch dieses weltvergessene Stückchen Erde (Billwerder) von dem allgemeinen ‚Aufschwung’ des deutschen Reiches ergriffen werden. Wie böse Feinde stürzen die Fabrikanten hinein, schlagen im Interesse des Gemeinwohls die hundertjährigen Bäume nieder, die hohen Schornsteine erheben sich in immer kleineren Zwischenräumen, wir sehen auf dem Deich die schmutzigen, schreienden Kinder, statt der gewaschenen, ehrerbietigen Dorfkinder; die Farbrikarbeiterinnen in lehmfarbigen Regenröcken, statt der netten Bauernmädchen, die einförmigen Reihen öder Arbeiterwohnungen, statt der mit Blumen umwachsenen Dorfkathen, und über die blühenden Obstbäume wälzen sich die großen schwarzen Rauchwolken. So vollzieht sich geräuschlos aber folgenschwer die innere und äussere Umwandlung der Landschaft.“
Ähnlich wie Ebba Tesdorpf ging es Marie Zacharias um die Rettung eines Stückes Kulturgeschichte, denn „das ‚unhistorische’ Hamburg war zu allen Zeiten bereit, die Spuren seiner Vorväter mit der größten Kaltblütigkeit zu verwischen, und dachte sich nichts dabei“. [7] Soziale Fragen hatte diese Frau des 19. Jahrhunderts wohl nicht im Blick. 1905 dann schrieb sie über ein Landhaus, das „Herrenhaus in Gross Borstel“, zu dem sie nicht nur einen kulturgeschichtlichen, sondern auch einen biographischen Bezug hatte. Es gehörte im 18. Jahrhundert Elisabeth Goßler geb. Berenberg (1749-1822), einer Frau „von männlichem Geist und hoher Bildung“ [8]. Sie war die Mutter von Marie Wilhelmine Greve geb. Goßler (1778-1865), der Adoptivmutter Auguste von Horns, die ihrerseits die Mutter von Marie Zacharias war. Auguste von Horn lebte in einem sehr armen Elternhaus und wurde von dem kinderlosen Ehepaar Johann und Wilhelmine Greve als Kind adoptiert: „Von allen (Geschwistern) war meine Mutter Auguste die hübscheste, lustigste, und eine in der Nähe wohnende Dame hatte eine große Liebe zu ihr gefaßt.“ [2] Beide Frauen Goßler werden auf dem Althamburgischen Gedächtnisfriedhof auf der Grabplatte „Gossler“ als Angehörige der bekannten Senatoren- und Kaufmannsfamilie Goßler geehrt, die in der politischen und kaufmännischen Entwicklung Hamburgs eine führende Rolle spielte und nach der auch der Goßlersche Park an der Hoheluft benannt ist.
Kenntnisreich schrieb Marie Zacharias kleine kunst- und kulturgeschichtliche Abhandlungen über die „Kramer-Amts-Witwenwohnungen“ (1901), „Das Hamburger Senatoren-Gestühl in der Kirche zu Bergstedt“ (1901), „Das Elternhaus von Hermann Kauffmann“ (1903), „Die Mellenburger Schleuse“ (1903) oder „Kloster Alpirsbach“ (1904). In einem umfangreichen Plädoyer für die Musik Richard Wagners (1902) treten ihre musikalischen Interessen in den Vordergrund.
1905 berichtete sie in einem Aufsatz „Unsere Vasen“ amüsant von der Suche einiger Mitglieder der Gesellschaft in ganz Deutschland nach Töpfern oder Töpferinnen, die anhand von Zeichnungen der Dilettantinnen in der Lage wären, Vasen preiswert herzustellen. Vasen waren, wie auch Blumentöpfe, als Zimmerschmuck aus den Häusern verschwunden. In mehreren Aufsätzen hatte Lichtwark diesen Zustand beklagt. Blumen in passenden Gefäßen sollten dazu beitragen, Schönheit in die Wohnungen zu bringen, den Alltag zu adeln, oder, mit der Antike gesprochen, zu heiligen. Marie Zacharias machte sich die Überwachung der Herstellung und die Verbreitung der Vasen und Töpfe zur Aufgabe. In einer eigens für diesen Zweck im Garten eingerichteten Topfkammer verkaufte sie „Tausende und Abertausende“, wie die Hamburger Nachrichten in ihrem Nachruf am 15. Februar 1907 berichteten.
Bis zuletzt suchte Marie Zacharias unermüdlich ihre Fähigkeiten zu vervollkommnen. Sie vertiefte besonders ihre Fertigkeiten im Holzschnitt und schrieb die „Familien-, Stadt- und Kindergeschichten“, die ebenfalls vor dem Hintergrund des Bewusstseins, einer vergehenden Epoche anzugehören, von ihrer Familie, der Franzosenzeit, dem Hamburger Brand im Jahre 1842 und der Revolution von 1848 berichten. In der Beschreibung der Zeichenstunden, die Schwiegermutter und Schwiegertochter gemeinsam nahmen, dokumentiert sich noch einmal der Schwung und die Energie, die diese ungewöhnliche und begabte Frau bis zu ihrem Lebensende besaß: „Bis zu ihrem Tode nahm sie Zeichenunterricht.
Als sie am 15 Februar 1907 die Augen schloss, hatten wir, sie und ich, 14 Tage vorher unsere letzte Zeichenstunde bei Herrn Kuchel. Herr Kuchel schrieb auf seine Rechnungen nicht ‚für erteilten Unterricht’, sondern ‚für Stunden der Anregung’. Das war richtig und humorvoll gesagt. Sie genoss diese Anregung intensiv, sie und der nette, stocktaube Max Kuchel kämpften leise miteinander. Sie hatte ihre Ansichten über Licht und Schatten und Perspektive und Max Kuchel hatte auch seine eigenen. Ich malte am anderen Ende des großen Esszimmers für mich und amüsierte mich dann immer über diesen stillen Kampf.“ [3]
Grabstätte Marie Anna Zacharias, Quelle: Verein Garten der Frauen e. V.
Marie Zacharias starb im Alter von 78 Jahren. Die Begräbnisfeier fand in ihrem Haus am Mittelweg statt. Es waren der Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg, Vertreter des Hamburger Senats und der Bürgerschaft und zahlreiche Personen aus Kunst und Wissenschaft zugegen. Pastor Cordes von der St. Johannes Kirche in Harvestehude hielt die Gedächtnisrede: „In ihrer Erscheinung mit jedem Zoll eine Dame aus alter Zeit, die trotzdem nicht fremdartig unter dem heutigen Geschlecht wirkte, weil sie dabei in seltener Weise sich aufgeschlossen erhielt für dies moderne Geschlecht mit seinen Interessen und Bestrebungen; selbst immer noch werdend, lernend, ohne je die wesentlichen Elemente ihrer Jugendbildung zu verleugnen; von großer Natürlichkeit, kräftig in ihren Zuneigungen und Abneigungen, allem Menschlichen offen; dabei doch aristokratisch in Gesinnung und Gebaren, von ausgeprägter Neigung für das Feine, Geistreiche, Ästhetische, ein Kind der Romantik.“ [9]
Marie Zacharias hatte einst in ihrem Notizbuch festgehalten: „Jung ist nur der Werdende, auch mit grauen Haaren. Wer in seiner Zeit erstarrt, mag zum Teufel fahren.“ [4]
Zeichnungen von Marie Zacharias befinden sich im Museum für Hamburgische Geschichte, im Staatsarchiv und in der Kunsthalle. Drei von Leopold von Kalckreuth auf Anregung von Lichtwark geschaffene Portraits Marie Zacharias’ sind ebenfalls im Besitz der Kunsthalle. Sie entstanden 1904 in Bockswiese im Harz, wo Marie Zacharias ein kleines Sommerhaus besaß.
Text Brita Reimers
Zitate:
1 Unveröffentlichte Briefe. Privatbesitz
2 Marie Zacharias: Familien-, Stadt- und Kindergeschichten. Hamburg 1954.
3 Unveröffentlichte Aufzeichnungen von Elise Zacharias. Privatbesitz.
4 Unveröffentlichte Notizen von Marie Zacharias. Privatbesitz.
5 Gustav Schiefler: Eine hamburgische Kulturgeschichte 1890-1920. Hrsg. Von Gerhard Ahrens u. a. Hamburg 1985.
6 Alfred Lichtwark. In: Jahrbuch der Gesellschaft Hamburgischer Kunstfreunde. Hamburg 1895.
7 Marie Zacharias: Von alten Landhäusern. Ion: Jahrbuch der Gesellschaft Hamburgischer Kunstfreunde. Hamburg 1900.
8 Marie Zacharias: Das Herrenhaus in Gross Borstel. In: Jahrbuch der Gesellschaft Hamburgischer Kunstfreunde. Hamburg 1905.
9 Unveröffentlichte Rede von Pastor Cordes am Sarg von Marie Zachariasd. Privatbesitz.
 

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Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

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