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Henriette Schröder

( Henriette Schröder, geb. von Schwartz )
(7.6.1798 Hamburg – 5.1.1889 Hamburg)
Stifterin
Ecke Halbmondsweg/ Elbchaussee (Wohnadresse)
Schröderstiftstraße 34 (Altes Schröderstift)
Henriette Schröder, Bild: via Wikimedia Commons, Friedrich Carl Gröger / gemeinfrei
Henriette Schröder, Tochter des kgl.-preuß. Generalkonsuls und Geheimen Kommerzienrats Wilhelm von Schwartz und seiner Frau Henriette Lütkens (1777-1835), war seit 1819 mit dem 14 Jahre älteren Bankier und Kaufmann Johannes Heinrich Schröder (1784-1883) verheiratet und bekam 12 Kinder (sechs Töchter und sechs Söhne). Drei ihrer Töchter heirateten einen Verwandten aus der Schröderlinie. Ihre älteste Tochter Helene vermählte sich mit Bernhard Donner. Nach ihr wurde die Helenenstraße benannt. Eine weitere Tochter, Clara (1829-1910), war mit Johann Rudolph Schröder (1821-1867) verheiratet und wird in der zeitgenössischen Literatur als Frau Rud. Schröder bezeichnet. Sie unterstützte die Innere Mission und leitete u. a. das Damenkomitee des CVJM (Christlicher Verein Junger Männer).
Henriette Schröder lebte mit ihrem Mann und den Kindern in einem, 1795 von dem dänischen Baumeister Chr. Hansen erbauten Herrenhaus an der Elbchaussee, auf dessen Areal noch heute das Stall- und Wirtschaftsgebäude an der Ecke Halbmondsweg/ Elbchaussee steht. Dieser eingeschossige Halbrundbau wird heute zu Wohnzwecken genutzt.
Johannes Heinrich Schröder war der Sohn des Hamburger Kaufmanns und Bürgermeisters (ab 1816) Christian Matthias Schröder (1742-1821), der mit Wein, Spirituosen, Kaffee, Zucker, Lachs, Heringen, Zitronen, Gewürzen, Teer und Holz handelte und dessen Ehefrau Louise, geb. Mutzenbecher (1755-1813). 1818 hatte Johannes Heinrich Schröder sein eigenes Unternehmen unter der Firma J. Henry Schröder & Co. gegründet. 1839 kam eine Filiale in Liverpool hinzu. Neben dem Handel mit Kaffee, Zucker, Baumwolle und Indigo aus Übersee nach Mittel- und Osteuropa wurde die Handelsfinanzierung ein immer wichtiger werdender Geschäftszweig; J. Henry Schröder wurde zunehmend zu einer Handelsbank.
Das Ehepaar Schröder betätigte sich wohltätig. Viele Pläne und Anregungen von Henriette Schröder fanden Förderung durch ihren Ehemann. 1850 kam ein seit langem gemeinsam vorbereiteter Plan des Ehepaares zur Ausführung. Schröder rief mit einer Million Mark Banko das Schröderstift ins Leben. Somit ist auch das Schröderstift ein „Kind“ von Henriette Schröder und nicht nur ihres Gatten – auch wenn er es war, der das Geld gab. Vielleicht hatte sie sogar die Idee zu diesem Stift gegeben, sollte es doch für finanziell schwach gestellte Frauen gebildeter Stände errichtet werden, um ihnen Freiwohnungen zu überlassen. Und wer hätte von den Eheleuten eher zu diesen Frauen Kontakt gehabt bzw. über ihr Schicksal gewusst? Deshalb könnte die Schröderstiftstraße auch nach Henriette Schröder mitbenannt werden. Dafür müsste man nicht einmal den Straßennamen ändern.
Die Stadt Hamburg gab dem Ehepaar Schröder für dessen wohltätiges Projekt einen Bauplatz von 1281 qm auf dem Papen-Lande, an der heutigen Schröderstiftstraße, wo das Stiftsgebäude errichtet wurde.
1865 kam ein zweites Gebäude mit weiteren 54 Freiwohnungen hinzu. Neben den Freiwohnungen wurden jährliche Pensionen und andere Unterstützungen an Bedürftige, vorzugsweise an die Bewohnerinnen des Stiftes, vergeben.
Die Stiftung vermietet seit 1971 an StudentInnen. Ab 1980 Selbstverwaltungsmodell der BewohnerInnen. Heute: kleine Wohnungen und griechisch orthodoxe Metropole und Kirche. Eine alternative Idylle in der Stadt.)
1868 bekam Johann Heinrich Schröder für seine Verdienste um das Allgemeinwohl die erbliche Freiherrenwürde verliehen. Als das Ehepaar ein Jahr später seine Goldene Hochzeit feierte, erhielt Johann Heinrich Schröder vom Hamburger Senat die Hamburgische Ehrendenkmünze in Gold verliehen. Ob Henriette Schröder anlässlich dieses nur gemeinsam mit der noch lebenden Ehehälfte zu begehenden Anlasses auch etwas verliehen bekam, ist unbekannt.
Weiteres zu Johann Heinrich Schröder, in: Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hrsg.): Hamburgische Biografie. Personenlexikon, Bd. 2. Hamburg 2003, S. 381f.
Text: Rita Bake
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

März 2023: Traute Lafrenz, Astrid von Beckerath, Melanie Weist, Heike Mundzeck, Charlotte March

April 2023: Liesel Deidesheimer, Anny Breer, Meta Stölken

Wesentlich aktualisiert im Mai 2023: Hedwig Voegt

Juni 2023: Lea Manti, Erna Nakoinzer
August 2023: Gertrud Troplowitz, Irma Wulff, Isa von der Goltz, Minna Plambeck, Amtsvormundschaften für Frauen, Gisela Litz-Finkemeier, Christa Knauer
September 2023: Margarete Schweichler
Oktober 2023: Lore Peschel-Gutzeit, Maria Holst, Marianne Schuller, Mary Kid
Wesentlich aktualisiert im Oktober 2023: Gisela Trowe, Eva Maria Bauer

Dezember 2023: Helga Schwarz

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

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    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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