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Alma de L’Aigle

(18.2.1889 Hamburg – 14.3.1959 Hamburg)
Schriftstellerin, Reformpädagogin, Rosenspezialistin
Appener Weg 3 (Wohnadresse; Teil des Gartens öffentlich zugänglich)
Johnsallee 67, 2. Stock (Wohnadresse)
Bestattet auf dem Alten Niendorfer Friedhof, Promenadenstraße 8, Grablage: Abt. VI, Reihe 19, Lage 10
Alma de L’Aigle, Quelle: von unbekannt (gemeinfrei), via Wikimedia Commons
Alma de I'Aigle wurde 1889, hundert Jahre nach der französischen Revolution, vor der ihre hugenottischen Vorfahren ins damals dänische Schleswig Holstein geflohen waren, als älteste Tochter des Juristen und Staatsaktoir Alexander und seiner Frau Christine, geb. Wokters in Hamburg geboren. Dass der Vater sich aufgrund einer Justizreform mit halben Gehalt aus seinem Amt zurückziehen und seinen gärtnerischen Neigungen folgen konnte, führte für Alma und ihre jüngeren Schwestern Claudine und Anita zu einer ungewöhnlichen Sozialisation, die ihr Leben bestimmte. Die drei Schwestern wuchsen in einem Garten auf, der heute inmitten der Großstadt liegt, damals jedoch jenseits der Tore Hamburgs, ein Garten, dessen Früchte die Familie ernährte, durch unmittelbaren Genuss ebenso wie durch Verkauf der besten Früchte an das Feinkostgeschäft Heimerdinger am Neuen Wall.
Dieses Grundstück hatte Almas Vater ein Jahr vor ihrer Geburt gekauft. Es war 8000 qm groß und befand sich im heutigen Hamburg Eppendorf am heutigen Appener Weg. Es wurde mit einem Wohnhaus bebaut. Im hinteren Teil des Grundstückes legte er einen Garten an. In ihm wurden Apfelbäume und viele Rosen gepflanzt
Auch wenn das Leben dort materiell eher bescheiden war, der Zusammenhang mit der lebendigen Natur, mit Pflanzen und Tieren, machte das Leben reich. „Im stillen Garten lernte ich das stille Beobachten; später lernte ich sprechen. Ich war ganz Augenmensch. Gern wollte ich Malerin werden, aber die eigenen Berufswünsche mußten zurückstehen vor den praktischen Erwägungen der Eltern. So kam ich ins Lehrerinnenseminar und wanderte täglich hin und zurück den 1 ¼ stündigen Weg zum Holzdamm in der Hamburger Innenstadt im bodenlangen Kleid, die schwere Büchermappe in der Hand. Damit erwarb ich jedes Mal zehn Pfennig, die ich als Fahrgeld für einen Teil des Weges bekam“, schreibt Alma de I'Aigle in ihren autobiographischen Notizen. Sie wurde eine engagierte Reformpädagogin, die sich weit über ihre Pflichten hinaus insbesondere für die armen und zurückgebliebenen Kinder einsetzte. Nach dem Lehrerinnenexamen für mittlere und höhere Mädchenschulen 1909 wollte sie sich zunächst nicht in ein geregeltes Schulleben einzwängen lassen und lebte von Privatstunden. 1912 landete sie dann doch in einer staatlichen Hilfsschule für Schwachsinnige und ab 1927, nach einem Ausbildungsjahr als technische Lehrerin, unterrichtete sie in der Volksschule Bei der Hauptfeuerwache 1 in St. Georg und leitete dort auch eine Nähwerkstatt – für Kinder und Mütter. Über den häuslichen Hintergrund ihrer Schülerinnen schreibt sie; „Die Stadtteile St. Georg und Hammerbrook hatten diese Kinder geschickt. Traurige Stadtteile. Zwar hatte St. Georg immer noch etwas von der alten Geruhsamkeit der Sechzigerjahre an sich, in denen es entstanden war; das waren breit hingelagerte Stifte, niedrige Häuser, da entdeckte man plötzlich grüne Terrassen hinter einem Torweg, aber das alles war überwuchert von der Entwicklung der letzten Jahrzehnte, denn dieser Stadtteil war Hinterland zum Hauptbahnhof und ein Fremdenverkehr ziemlich übler Art hatte sich dort entwickelt. Der Stadtteil Hammerbrook war bis auf die breiten Durchgangsstraßen von vornherein als Zinsquelle für die Grundbesitzer angelegt worden. Da standen hohe billige Mietkasernen aneinander gedrängt in den baumlosen Straßen; sie zeugten von dem ‛Aufblühen’ der Industrie und dem Sog, den die Großstadt auf das weit umliegende Land ausgeübt hatte, kinderreiche Arbeiterfamilien bildeten den Grundbestand der Bewohner von Hammerbrook, hier war nichts von Fremdenverkehr und ‚Hotels‛: Armut und Sorge waren hier zu Hause, aber doch selten völlige Verelendung, denn selbst in den Jahren der furchtbaren Arbeitslosigkeit hatten diese Menschen festgehalten an etwas, das man eigentlich Wohnkultur nennen müsste.“ Aus der tiefen Überzeugung, dass lebendige Anschauung und Erfahrung, Sehvermögen und Wissen um die Dinge und menschliche Verhältnisse wichtiger ist als alle Theorie unterrichtete sie in einer höchst eigenwilligen Weise, von der ihre Schülerinnen noch heute mit großer Verehrung erzählen. So vertauschte sie den theoretischen Unterricht im dunklen Klassenzimmer häufig mit praktischem Unterricht in den nahe gelegenen Gartenanlagen des St. Georg Krankenhauses, die sich fast die ganze Lohmühlenstraße entlangzogen, machte mit ihren Schülerinnen, die Hamburg größtenteils nie verlassen hatten, jährlich Klassenfahrten und ging mit ihnen „an den Ladentisch“, um sie zu selbständig urteilenden Verbrauchern zu erziehen. Um den Kindern einen Begriff von Zeit und Geschichte zu vermitteln, ging sie mit ihnen auf den Friedhof und ins Museum. Den Wert der Freundschaft wusste sie ihren Schülerinnen so innig zu vermitteln, dass die Schülerinnen ihrer letzten Klasse noch heute miteinander in Verbindung stehen.
Das Besondere und Unverwechselbare, das die Erzieherin Alma de I'Aigle ausstrahlt, zeigt auch die Schriftstellerin, die aufschrieb, was sie aus persönlichem Erleben und Forschen im Laufe ihres Lebens erfuhr und lernte. Aus diesem Zugang zum Schreiben erklärt sich auch die Disparatheit ihrer Themen.
„Beschaffenheitsmarken: für alle Waren als Grundlage für die freiwillige Rückkehr zur Qualitätsware“, hieß ihr erstes Büchlein, das durch die schlechte Qualität der Waren während der Inflationszeit veranlasst war. Als Alma de I'Aigle 1944 aus gesundheitlichen Gründen als Hilfskraft an die Bibliothek des Pädagogischen Instituts versetzt worden war, entstand, quasi als Summe ihrer Erfahrungen und, wie sie selbst schreibt, aus Opposition gegen den „Nationalsozialismus, der immer mehr die Erziehung ‚ausgerichtet‛ hatte, bis in die Familie hinein“ das umfangreiche Werk „Die ewigen Ordnungen in der Erziehung. Gespräche mit Müttern“, dem der Verlag bei der zweiten Auflage den Titel „Elternfibel“ voranstellte. Sie wendet sich in diesem ungewöhnlichen Buch, das auch heikelste Erziehungsprobleme mit größter Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit behandelt, insbesondere an die Arbeiterfrauen und appelliert an deren Mutterinstinkt. „Es ist darin nicht nur von Spielzeug, Kinderreimen, Märchen, Lesenlernen, Naschen, Elternlügen, Kost, Textilhygiene, Prügeln, Basteln, Jugendgruppen, Natur, Kunst, neugesellschaftlichen Problemen, Menschheitsfragen, äußerlichen, innerlichen und höchsten Gütern die Rede“, schreibt der Schriftsteller und Freund Hans Leip, „sondern auch von Vergnügen am Unheimlichen und am Unanständigen, von Schwarzer Magie und von öffentlichen Mädchen, von Gespenstern und Perversitäten, von Selbstbefleckung, gepflegter Erotik und vom Kinderkriegen. Das ist so unerwartet wie die wundersame Gesprächslenkung mit ihren Zöglingen über solche meist im Geheimen wuchernden Alltagsprobleme. Es ist geradezu ungewöhnlich. Hier könnte die selten mehr als penetrant unglückliche behördliche ‚Aufklärung’ gründlich lernen, soweit Klugheit, Charm (!) und Behutsamkeit erlernbar sind. Das virtuos Praktische dieses Buches und das erschreckend Einsichtige wird so leichthin, so delikat, so angenehm lesbar vorgetragen. Es ruht auf breiter pädagogischer Erfahrung; es würzt sich mit dem Gruseln, den Ängsten, Irrungen, Visionen und Freuden der eigenen Kindheit … Sollte der Menschheit erzieherisch noch zu helfen sein, müsste der Absatz der Elternfibel jene Millionenziffern erreichen, zu denen man Hitlers „Mein Kampf“ hochputsche.“ Aus pädagogischem Antrieb und Erfahrung entstanden auch zwei Kinderbücher: „Die Kinder in ihrer Echtheit zu bewahren, das war mein stärkstes Anliegen. Was den Kleinen, die eben mühsam lesen gelernt hatten, an Literatur geboten werden konnte, war meistens in der Sprache der Erwachsenen oder in unecht-kindlicher Weise abgefaßt, während die Umgangssprache der Kinder immer primitiver wurde. Aus dieser Not heraus und aus den vielen Erlebnissen mit kleineren Kindern formten sich mir im Laufe vieler Jahre „Ganz kleine Geschichten“ und „Alles wird wieder gut“. In Bayern, wohin ihre Schülerinnen während des Zeiten Weltkrieges verschickt worden waren, schrieb sie für eine Weihnachtsfeier das „Tirschenreuther Krippenspiel“ – „aus Opposition gegen die christentum-feindliche Einstellung“. Trotz alledem schrieb sie in dieser Zeit Kinderbücher, die später als Lesefibeln im Grundschulunterricht eingesetzt wurden.
Aber nicht erst der Nationalsozialismus bewog Alma de I’Aigle zu einer politischen Haltung. „Im ersten Weltkrieg habe ich neben der Schule einen Kriegsmittagstisch eingerichtet und geleitet, durch die Zeit der ersten Inflation hindurch. Die Frauen hatten das Stimmrecht bekommen, eine große Mitverantwortung wurde auf sie gelegt. Die alte Staatsform war zerbrochen, eine neue im Werden. In mir erwachte plötzlich der Sinn für Staatsrecht und Verfassung.“ Bei der ersten Zusammenkunft der Jungsozialisten in Hofgeismar hielt Alma de I’Aigle einen Vortrag über „Volk und Staat“ und formulierte Thesenpapiere zum Thema „konservativ – revolutionär“. In dieser Zeit begann ihre Freundschaft mit dem später als Angehöriger der Widerstandsbewegung hingerichteten Theo Haubach, durch den sie Berührung mit den Mitgliedern des Kreisauer Kreises bekam. Die Briefe des Freundes veröffentlichte sie 1947.
Gedenkstein Alma de l’Aigle im Niendorfer Gehege in Hamburg, Quelle: Foto: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons
Alma de I’Aigle gehörte zu den aktiven Mitgliedern des Freideutschen Kreises in Hamburg und wurde zu verschiedenen Entnazifizierungsaktionen herangezogen, wobei sie sich stets bemühte zu differenzieren und lediglich mit dem Nationalsozialismus Getarntes von nationalsozialistischem Geist zu trennen. Ihre eigene Mitarbeit am sozialdemokratischen Aktionsprogramm für den Weimarer Parteitag in den Jahren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte zur Verbrennung ihrer Bücher und zu zeitweisem Berufsverbot geführt. Gedenksteine im Niendorfer Gehege und am Kaiser-Friedrich-Ufer zum 50. Jahrestag der Bücherverbrennung 1988 sind sichtbare Zeichen der Erinnerung an diesen Teil ihres Lebens und Werks.
Unter dem Eindruck der Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und der sich verändernden Großstadtlandschaft entstand ein Werk ganz anderer Art mit dem schlichten Titel „Ein Garten“. In diesem Roman eines Gartens erzählt Alma de I’Aigle von ihren Erfahrungen mit Blumen und Nutzpflanzen im elterlichen Garten mit einer so hinreißenden Leichtigkeit und Natürlichkeit, dass man glaubt, die Düfte zu riechen und die Gemüse und Früchte zu schmecken. „Teilzuhaben daran, wie jemand so innig, so achtungsvoll mit dem Werden und Vergehen der Blüten und Früchte und Bäume leben kann, ist wie ein kleiner Rausch und bleibt uns Heutigen, die wir ganz vergessen haben, wie es ist, nach innen zu horchen, vielleicht für immer ein Rätsel. … Dieses Buch legt wunderbares Zeugnis davon ab, welche – ja, wenn man das sagen darf – Glückseligkeit die Hingabe an einen Garten bedeuten kann und dass es offensichtlich eine tiefe Beziehung ist, die man da eingeht. Abgesehen davon, dass dieses Buch sehr kundig macht, tut es auf seltsame Art wohl (Katrin Stender, NDR 4). Aus der Welt dieses Gartens heraus entstanden auch die Kinderbücher „Häsi und anderes geliebtes Getier“, das fünfstellige Auflagen erreichte, und das „Starentagebuch“
Alma de L’Aigle war nach der Befreiung vom Nationalsozialismus auch Gründungsmitglied des Deutschen Kinderschutzbundes und Mitglied der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften.
Als Alma de I’Aigle 1952 beim Besuch einer Gartenbauausstellung in Hannover die neuesten Rosenzüchtungen sah, war sie tief enttäuscht von den „flattrigen, nicht duftenden und sogar schlecht riechenden modernen Züchtungen. Mit Wehmut dachte ich an die schönen duftenden Rosen im Garten meines Vaters. Ich begriff, daß hier eine Entwicklung sich anbahnte, die ihre Richtlinien vom technischen Zeitalter nahm und nicht mehr aus dem Zentrum des Menschlichen. Ich fand zurück zur Gartenliebe unseres Vaters und unserer Kindheit, beobachtete verschiedene Arten, Tausende von Rosen an verschiedenen Orten, prüfte ihren Duft, versuchte ihn durch Worte auszudrücken.“ Aus diesem Material entstand das Buch „Begegnung mit Rosen“, in dem Alma de I’Aigle erstmals ein Duftvokabular erarbeitet. „Ein universaler Geist ist bis in die unscheinbarsten Nebenbemerkungen ständig spürbar … Kenner und Nichtkenner kommen aus der Überraschung nicht heraus … Baldige internationale Verbreitung des Werkes ist für mich eine feste Erwartung“, schrieb der berühmte Pflanzenzüchter Karl Foerster in der „Zeit“.
Ende der 1950er-Jahre wurde eine Rose nach ihr benannt.
Aus Alma de I’Aigles Teilwohnung in der Johnsallee 67, 2. Stock (heute Hotel Vorbach), in der sie über 25 Jahre wohnte, sah man den ca. tausend Quadratmeter großen verwilderten Garten des damaligen Geographischen Institutes der Universität Hamburg. Als man diesen zu ordnen begann, „ließ sie nicht locker, bis sie daraus einen Rosengarten machen durfte. Dort entstand die Krönung ihres Daseins, der hanseatische Rosengarten , der seinesgleichen nicht hat in der Welt. In ihrem Rosenbuch hat sie ihn ausführlich noch beschreiben können. Möge er als ihr Vermächtnis der Vaterstadt teuer sein und des Fortbestandes und kundigster Pflege sicher.“ Dieser Wunsch Hans Leips hat sich nicht erfüllt. Auch der Satz des Malers Kokoschka „Ihre Malmaison bricht mir das Herz“, ist angesichts des heutigen Zustandes des Gartens nicht nachvollziehbar. Das Areal ist eine gepflegte Rasenfläche, aufgelockert durch Büsche und wenige Rosen. Auch das zweite von ihr gestaltete öffentliche Rosarium, der Innenhof des Curiohauses, ist nicht erhalten.
Zu Alma de I’Aigle eigener Wohnung gehörte kein Garten, aber eine Veranda voller verschiedenster Pflanzen. Und hier unterrichtete sie die 14 von 44 Schülerinnen, die sich nach dem Bombenangriffen 1943 in tagelangen Wanderungen durch Hamburg zusammengesammelt hatte, um sie auf den Abschluss vorzubereiten. Am 21. Dezember jeden Jahres schmückte sie zusammen mit ihren Schülerinnen eine Tanne. Sommerliche Kinderfeste fanden dagegen regelmäßig im elterlichen Garten statt. Eine Schülerin erinnert sich an das Narzissenmeer unter den Obstbäumen, deren Früchte sie im Herbst nach Hause tragen durften. „Ja, Gärten und Kinder sind es, um die es sich lohnt zu leben. Ihnen den Bezug zur Mitte, den Duft der Seele, die Echtheit zu erhalten, war und bleibt mein Lebensziel.“ Geheiratet hat Alma de I’Aigle nie: „Ehe? Für mich wäre das eine dauernde Todeszelle der Liebe.“
Grab Alma de L’Aigle, Quelle: ©kulturkarte.de/schirmer
Als nach dem Tod der jüngsten Schwester der elterliche Garten bebaut werden sollte, bildete sich eine Initiative, um den Garten zu retten. Dank dieser Initiative, die in Begleitung des Denkmalschutzamtes agierte, konnte 1988 ein Drittel des Gartens als Naturdenkmal erhalten bleiben und gehört heute zum St. Anschar-Stift. In ihm blühen immer noch einige sehr selten gewordenen Apfelsorten.
Text: Britta Reimers

Literarische Werke:
  • Häsi und anderes geliebtes Getier. Stuttgart 1930. 10. Aufl. Stuttgart 1957.
  • Starentagebuch. Stuttgart 1939.
  • Ein Garten. Hamburg 1948, 1996.
  • Tirschenreuther Krippenspiel. Kassel 1948.
  • Scherben, Silber und Zement. Kindererlebnisse aus unseren Tagen Hamburg-Wohldorf 1949.
  • Ganz kleine Geschichten. Zum Vorlesen, zum Selbstlesen für Knaben und Mädchen von 4-8 Jahren,. Hamburg 1951, 6. Aufl. 1962.
  • Alles wird wieder gut. Freiburg 1955. 4. Aufl. 1963.
  • Begegnung mit Rosen. Stuttgart 1958. Moos, Bodensee 1977.

Pädagogische Schriften:
  • Das sexuelle Problem in der Erziehung, Lauenburg 1920 oder 1927.
  • Die ewigen Ordnungen in der Erziehung. Gespräche mit Müttern. Hamburg 1948, bearb. u. erw. Auflagen unter dem Obertitel Elternfibel. Hamburg 1950, 4. Aufl. 1959.
  • Zusammen mit Helga Prollius. Du und deine Kinder - 54 kleine Abschnitte über Erziehungsfragen des Alltags,.Delmenhorst 1953.
  • Das Schulreifeproblem in der Schulpolitik, Material- und Nachrichten-Dienst (MUND) der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Lehrerverbände, Nr. 55/5. Jg. 1. Juni 1954.
  • Die Sprache der Kinder und der Erwachsenen. In: Der Schriftsteller.
  • Zeitschrift des Schutzverbandes Deutscher Autoren. 4.3.1954.
  • Was heißt sittliche Gefährdung der Jugend?. Sammlung. Sept. 1954.
  • Beiträge über Nadelarbeit, Erziehung, Hauswirtschaft. In: Neue Hauswirtschaft. Stuttgart 1930-34.
  • Beiträge über Nadelarbeit, Schneiderei im Frauenteil der „Werag“ (Westdeutscher Rundfunk). Köln 1931/32.

Politische Schriften:
  • Jungdeutsche Stimmen, Rundbriefe für den Aufbau einer wahrhaften Volksgemeinschaft. Ein Jahr Schriftleitung. Eigene Aufsätze wie „Jungdeutsches Wollen“, „Deutsches Erbrecht“, „Das Gesetz als formgewordener Staatswille“, Hamburg 1918-1920.
  • Zehn Vorschläge für ein Aktionsprogramm der Sozialdemokratie.
  • Flugschrift zum Weimarer Parteitag im Juni 1919.
  • Beschaffenheitsmarken: für alle Waren, als Grundlage für die freiwillige Rückkehr zur Qualitätsware. Schriftenreihe Deutsche Gemeinwirtschaft. Bd. 18. Jena 1920.
  • Mitherausgeberin: Richard von Moellendorf. Konservativer Sozialismus. Hamburg 1932.
  • Meine Briefe von Theo Haubach (1925-1944). Hamburg 1947.

Nachlass: Bundesarchiv Koblenz und Archiv der deutschen Jugendbewegung Burg Ludwigstein
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

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Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

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stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

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