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Frauenbios

Erika Krauß

(6.2.1917 Karski/Polen – 26.6.2013 Hamburg)
Deutschlands dienstälteste aktive Pressefotografin mit Meisterbrief; 63 Jahre freie Fotoreporterin für die „Hamburger Morgenpost“
Brennerstraße 45 (Wohnadresse)
Pressehaus Speersort 1, später Griegstraße 75 Redaktion der Hamburger Morgenpost (Wirkungsstätte)
Namensgeberin für Erika-Krauß-Twiete, benannt 2016 in Altona-Nord
Bestattet auf dem Friedhof Volksdorf, Duvenwischen 126, Grablage: Fd 128-129
Erika Krauß, Quelle: Volker Schimkus/MOPO
„Die Grande Dame der MOPO ist tot“, titelte die Hamburger Morgenpost am 27. Juni 2013.
Auf ihrem Titelaufmacher trug die MOPO Trauer. „Unsere legendäre Fotografin Erika Krauß (96) ist tot. Vor ihr verneigen sich in Hamburg die Stars – und 13 Bürgermeister“. [1]
Doch im Leben wie danach schien die zierliche, willensstarke Ikone ihre letzten Geheimnisse zu wahren. Ob sie nun im Alter von 95 oder 96 Jahren im Bundeswehr Krankenhaus „friedlich eingeschlafen“ sei, darüber waren sich selbst die großen Tageszeitungen nicht recht einig. Das Magazin Der Spiegel, Hamburger Morgenpost und Bild ließen ihr 96 Jahre, Abendblatt und Die Welt billigten ihr 95 Erdenjahre zu. „Mit ihrem Alter hatte Erika Krauß kein Problem, das genaue Geburtsdatum behielt sie aber trotzdem gern für sich. Gewiss nicht aus Eitelkeit, wohl aber aus jenem Eigensinn, der typisch war für Deutschlands dienstälteste Fotografin. ‚Geboren wurde ich am Ende der Ersten Weltkriegs’, beantwortete sie hartnäckige Nachfragen. Das musste reichen“, schrieb Matthias Gretzschel in Hamburger Abendblatt. „Die körperlich kleine Frau wirkte wie eine zerbrechliche Person, war aber resolut und voller Energie, eine Persönlichkeit mit enormer Präsenz“. [2] Viele Jahrzehnte lang hat Erika Krauß Politiker, Künstlerinnen und Künstler, Prominente, Manager und Monarchen fotografiert, Marlene Dietrich und Romy Schneider, Präsidenten wie Clinton und Gorbatschow ebenso wie Yassir Arafat. So begleitete sie die junge Queen Elizabeth II; später folgten Prinz Charles und Lady Diana. „Selbst hochbetagt hat Erika Krauß noch tagesaktuell gearbeitet, und zwar in ihrem Revier, dem Rathaus“ [3].
Dabei stammte das „Hamburger Original“ gar nicht aus der Hansestadt. Geboren wurde sie in Karski, einer zwischen Breslau und Lodz gelegenen Ortschaft. „Erika meisterte ein Leben, das wahrlich nicht durchschnittlich war. Hinein in den Ersten Weltkrieg wird sie 1917 im polnischen Karski geboren – als Tochter eines Reichsbahnbeamten. Sie wächst in Berlin auf und besucht die Höhere Handelsschule“ [3]. Mit Mitte Zwanzig absolvierte sie zwischen 1940 und 1942 die private Kunst- und Kunstgewerbeschule in Berlin-Schöneberg [4]. 1928 erweiterte sich das Lehrangebot dieser Schule um eine Filmabteilung. In den neuen Räumen wurde zusätzlich ein Fotostudio für den Unterricht und die Produktion eingerichtet. In einer Werkstatt widmete man sich dem Trickfilm. Die Ausbildung umfasste sämtliche Berufsfächer des Tonfilms auf technischer und künstlerischer Basis (wikipedia.org/wiki/Schule_Reimann). „Ich habe meinen Eltern gesagt: Ich will filmen, will mit etwas arbeiten, das sich bewegt’.“ [3] So absolvierte sie ihre Ausbildung mit einem Abschluss als „Kameramann“, darauf legte sie besonderen Wert [5].
Im Anschluss war sie tätig als „Kamerafrau, Cutterin und Regisseurin – zu einer Zeit, in der es Frauen in diesem Beruf noch gar nicht gibt“ [3]. Ab 1941 war sie Filmkameraassistentin des Chefkameramanns Ansor von Brasy bei der Tobis Film GmbH in Berlin und der Ufa (Dokumentarfilme u.a. Weben und Wirken, Kinder reisen von 1941; Dämmerung im Teufelsmoor, Dorfrichter von Gössl von 1944). Von 1942-44 arbeitete sie im Tobis Star Foto Atelier in Berlin. „Sie erzählte oft, dass sie sich mal mit dem NS-Propagandaminister angelegt habe. Und wann immer ihr später einer dumm kam, sagte sie: ‚Ich habe den Goebbels überlebt. Dann überlebe ich das hier auch.’“ [3]
Zeitweise soll Erika Krauß in Österreich und in der Künstlerkolonie Worpswede gelebt haben [2].
In niedersächsischen Verden an der Aller erhielt sie ein Jahr nach Kriegsende den Lehrbrief für das Fotografenhandwerk und legte 1948 in Celle die Meisterprüfung ab. Damit war der künstlerisch-solide Grundstein für eine Karriere als Pressefotografin gelegt. Zunächst fotografierte sie bis 1950 für den „Düsseldorfer Mittag“. Seitdem war Erika Krauß als freie Pressefotografin von den ersten Stunden der Zeitung für die „Hamburger Morgenpost“ unterwegs. „Nach dem Krieg verschlägt es sie nach Hamburg. Der deutsche Film liegt am Boden. Sie braucht einen neuen Job. Wieder sucht sie sich eine Männerdomäne. Sie wird Fotografin. Im Pressehaus am Speersort stellt sie sich der Reihe nach in sämtlichen Redaktionen vor. Bei Henri Nannen vom ‚Stern’, bei Rudolf Augstein vom ‚Spiegel’, bei Gerd Bucerius von der ‚Zeit’. Alle sagen: Mit Frauen arbeiten wir nicht! Nur Heinrich Braune, dessen ‚MOPO’ damals im ersten Stock residierte, gibt ihr eine Chance. Das war 1950“ [3].
Zu ihrem Privatleben ist nicht viel bekannt: „Erika Krauß bringt sechs Kinder zur Welt, von denen zwei sterben. Sie zieht die Rasselbande allein groß. Sie ist zweimal verheiratet. Der erste Mann stirbt, vom zweiten trennt sie sich“ ( [3], Seite 25).
„Niemand, der Erika nicht schätzte. Je älter sie wurde, desto unverwechselbarer. Ihre ‚Marke’ – immer in Schwarz, langer Rock, breiter Gürtel, nie ohne Hut, so sah man die Fotografin auch an beim großen Empfang im Hamburger Rathaus 2007 zu Ehren des 90. Geburtstags der ‚Rathauskönigin‘“ [6]. Allein 13 Bürgermeister hat „die Legende der Hamburger Presselandschaft“ (Henning Voscherau) erlebt und fotografiert. Der erste war Max Brauer; besonders verbunden fühlte sie sich auch mit Helmuth und Loki Schmidt. Es gab kaum Prominente, die sie nicht abgelichtet hätte, und alle kannten und liebten sie in ihrer individuellen Erscheinung. Eine Veranstaltung im Rathaus ohne sie habe praktisch nicht stattgefunden, so erinnerte sich die Fotografin Margit Tabel-Gerster in ihrem 1994 veröffentlichten Porträtband „Hamburger Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Alltag“ an ihre große alte Kollegin, die Fotopionierin Erika Kraus [5].
„Erika Krauß wollte (und musste vielleicht auch) weitermachen, bis ihr die Kamera aus der Hand fiel“, schrieb Henning Voscherau (Hamburger Bürgermeister 1988-1997) in seinem Nachruf. „Kein Außenstehender wird ermessen können, wie viel Kraft es sie gekostet hat, mit 80 Jahren und schließlich sogar mit über 90 Jahren einfach weiterzuarbeiten. So blieb sie und fotografierte, wie die anderen kamen und gingen [2].
„Selten hat eine Journalistin auf so hohem Niveau und über eine so lange Zeit eine Stadt und ihre Politik begleitet und abgebildet und sich dabei eine so hohe menschliche Anerkennung erworben, resümierte die DJV-Vorsitzende Marina Friedt: Rund fünf Jahrzehnte war Krauss Mitglied im Deutschen Journalistenverband. Aus Anlass der 100. Wiederkehr ihres Geburtstages organisierte Marina Friedt, in Zusammenarbeit mit der Familie und der Geschichtswerkstatt St. Georg, am 6. Februar 2017: „Erika Krauß – eine Werkschau der besonderen ART“, im Vor-Ort-Büro am Hansaplatz, Zimmerpforte 8, 20099 Hamburg (die Finissage war am 11. März 2017). Diese letzte Ehre für eine Ausnahme-Persönlichkeit wurde ihr erwiesen in unmittelbarer Nähe zu ihrer einstigen Privatwohnung. Mit dabei waren langjährige Weggefährten wie Jürgen Heuer (1968-2018, langjähriger Vorsitzender der Hamburger Landespressekonferenz), Altbürgermeister Hans-Ulrich Klose und seine Gattin. Eine der Festreden hielt Dr. Sabine Sommerkamp-Homann. Wir geben sie im Wortlaut wieder:„Gedanken und Erinnerungen an unsere geliebte Erika.
In der Jugend ist man glücklich,
weil man die Fähigkeit hat,
das Schöne zu sehen.
Wer diese Fähigkeit bewahrt,
wird niemals alt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Familie Krauß, meinem Glückwunsch an Erika Krauß zu ihrem 90. Geburtstag stellte ich dieses Zitat von Franz Kafka voran. – Erika hat sich diese Fähigkeit bis ins hohe Alter bewahrt, sie ist im Geiste immer jung geblieben, wie ich im Laufe unserer fast vier Jahrzehnte währenden Freundschaft immer wieder bewundernd feststellen konnte.
Was uns verband, war zunächst ein literarisches Interesse. Erika interessierte sich u. a. für meine Haiku-Dichtung, besuchte Lesungen und organisierte dann später selber Lesungen, z. B. mit dem Stormarner Schriftstellerkreis im „ Rosengarten“, wo ich aus meinem Haiku-Märchen „Die Sonnensuche“ las.
Fasziniert war Erika von dieser japanischen Form von Kürzest-Lyrik zum einen wegen ihres Japan-Interesses – sie selbst reiste nach Japan, um dort ihre Tochter Christin zu besuchen, die sich beruflich mehrere Jahre dort aufhielt –, zum anderen, weil das kurze Bild-Gedicht des Haiku einer gedanklichen Momentaufnahme gleicht, einem tiefgründigen Foto-Moment. – Die Fotografin Erika als literarische Freundin.
Erika war reich an Erfahrungen und Lebensweisheit, nicht zuletzt aufgrund ihres oft beschwerlichen, entbehrungsreichen Lebensweges. Als Freundin, die mir auch dadurch eine wertvolle Ratgeberin wurde, erlebte ich sie beruflich und familiär. Mitte der 80er Jahre hatte ich es in meiner damaligen Position als Stellvertretende Konzernsprecherin der Beiersdorf AG nicht immer leicht, mich als junge Frau in einer „Männer-Domäne“ zu behaupten. Erika besuchte mich mehrmals in meinem Büro in der Unnastraße und ermutigte mich; es sei klar, dass ich als Frau mehr leisten müsse, um die Anerkennung der „Männer-Welt“ zu erlangen, die gutes Aussehen nicht unbedingt mit Tüchtigkeit und Intelligenz gleichsetze. - Ihr Rat tat gut, wie später dann auch familiär.
Es ergab sich, dass Erika, die meinen Vater schätzte, gleichsam meinen Mann und meine Mutter verehrte, mich auch zu Hause besuchte; anfangs ab und zu, dann immer häufiger, gern Gast unserer Familienfeiern und Veranstaltungen war, denn, wie sie sagte, sie fühlte sich bei uns zu Hause. Hier könne sie sich ausruhen.
Das bedeutete aber nicht, dass sie ihre Kamera aus der Hand legte. Auf Veranstaltungen war sie nicht davon abzubringen, zu fotografieren, von Anfang bis Ende. Großzügig überließ sie mir ihre Fotos samt Negativen, Aufnahmen teils von bekannten Persönlichkeiten und Künstlern. Ihr Geschenk.
Und sie beschenkte uns überreichlich. Jedes Mal, wenn sie zu uns kam, die kleine, zarte Frau in Schwarz mit Hut, die lange Auffahrt zum Haus, bepackt und im Laufe der letzten Jahre immer etwas gebeugter, auch unter der Last der Kameras um ihren Hals. Sie ließ es sich nicht nehmen, trotz ‚Verbots’, jedes Mal Blumen mitzubringen, zwei wunderschöne Rosen für meine Mutter, zwei für mich und immer eine kleine Pflanze für unseren Sohn Alexander, den sie seit seiner Geburt 1990 wie eine gute Fee und Ratgeberin begleitete. Kein Kindergeburtstag verging ohne sie, kein ‚Jugend forscht’-Wettbewerb, ohne dass auch sie den Stand von Alexander besuchte und fotografierte. Und die ihm bei einem ihrer letzten Besuche wie ein Geheimnis ein kommendes Weltproblem nahelegte: ‚Alexander, Du hast mit 13 Jahren das erste Brennstoffzellen betriebene Modellboot der Welt gebaut, Du hast auch das Zeug, das große Problem, das die Zukunft bringt – Wasserknappheit – zu lösen. Du musst eine Tablette erfinden, die Wasser erzeugt. Geh` in die Forschung.’
Erika wirkte inspirierend auch auf die Jugend in unserem Hause. Junge Menschen versammelten sich bei Geburtstagen um den Sessel, auf dem sie gerne saß, gegenüber vom Kamin, und hörten ihr zu. Sie spürten, dass diese ungewöhnliche Frau Wesentliches zu sagen hatte. – Ratgeberin.
Erika kam bis auf die letzte Zeit mit ihrem Golf zu uns, den sie aber immer vor dem Eingangstor parkte. Wenn ich sie hinaus begleitete, sah ich jedes Mal, wie beladen ihr Wagen war, vollgepackt, und es berührte mich, einmal zu sehen, dass obenauf, auf der Rückbank, die Bibel lag. –‚ In Glaubensfragen war sie nicht sehr gesprächig, wir diskutierten über das eine oder andere Thema, wortlos schenkte sie mir einen Schutzengel. Wir stellten fest, dass wir beide täglich in den Losungen der Herrnhuter Brüdergemeinde lasen. Erika war tief religiös, sie sprach nicht, sie handelte danach. – Vielleicht schöpfte sie aus ihrem Glauben einen Teil der enormen Kraft, der Unbeirrbarkeit und ihres Willens, der ihr eigen war.
Vieles mehr ließe sich aus persönlichen Erinnerungen über Erika sagen, von ihrem lebhaften Interesse an den Themen der Familie: Lettland, Reisen, meine Malerei und Musik, besonders für gemeinsame Studioaufnahmen mit Alexander, seinem Klavierspiel; auch von Gesprächen und Besuchen bei ihrer Tochter Christin und Enkelin Lila-Zoe, für die sie beeindruckend sorgte. Als Lila ihr Abitur bestanden hatte, war ein wichtiges Lebenskapitel erfüllt, Erika schloss in Frieden für immer ihre klugen, wachen Augen.
Grab Erika Krauß, Quelle: Vitavia, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Erika – literarische Freundin, Ratgeberin, Freundin der Familie, große Künstlerin, einzigartiger Mensch. – Das Bild von ihrem 90. Geburtstag, als eine Schar von Fotografen-Kollegen sie auf einem Stuhl thronend wie eine Königin durch den Rathaus-Saal trug, wo Bürgermeister von Beust einen Empfang für sie gab, kennzeichnet ihre Größe und ihre Beliebtheit. – Oder auch das Bild des Dalai Lama, der, 2007, eingeladen ins Hamburger Rathaus, unprotokollarisch ausscherte, als er Erika erblickte, und sich zum Gruß vor ihr verneigte. Der weise Mann hatte ihre große Persönlichkeit intuitiv gespürt.
Erika, wenn Du uns im Himmel hören kannst: Sei herzlich gegrüßt und umarmt zu Deinem 100. Geburtstag!
Deine Sabine und Familie“ [7].
Erika Krauß hatte sechs Enkelkinder und ist auf dem Volksdorfer Waldfriedhof begraben (de.wikipedia.org/wiki/Erika_Krauß).
Ausstellungen (Auszug):
Arbeiten von ihr wurden ausgestellt im Bauzentrum Hamburg 1970, in der Galerie Latin1976 (»aktu-ell/fish-eye-ell«), im Studio Wandsbek 1982, im Kunsthaus Hamburg und auf der ART Hamburg 1991 (»Hamburger Fotografinnen«); 1996: Eine Ausstellung in der Messe Du und Deine Welt für die dienstälteste Fotografin Hamburgs, ausgerichtet von einer Reihe von Fotografen; „Erika Krauß – eine Werkschau der besonderen ART“, im Vor-Ort-Büro am Hansaplatz, Zimmerpforte 8, 20099 Hamburg (die Finissage war am 11. März 2017).
Auszeichnungen:
1990 erhielt sie die »Goldene Filmrolle« der Internationalen Kunstmesse ART Hamburg.
1999 Alexander-Zinn-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg
2004 Goldene Ehrennadel des Deutschen Journalisten-Verbandes DJV
2016 Benennung einer Straße im Neubau-Gebiet Altona Nord als „ Erika-Krauß-Twiete
Text: Dr. Cornelia Göksu
Anmerkungen und zitierte Quellen:
1 Hamburger Morgenpost v. 27. Juni 2013, S.1: Grande Dame der Fotografie ist tot.
2 Matthias Gretzschel in: Hamburger Abendblatt v. 27.6.2013, Seite 16
3 Hamburger Morgenpost v. 27. Juni 2013, S.24-25
4 Margit Tabel-Gerster: Hamburger Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wissenschaft und Alltag. Photographien von Margit Tabel-Gerster. Gedanken der Portraitierten zur Stadt. Biographische Notizen. Hamburg 1994, S. 263, eigener Text von Erika Krauß auf S. 202, Fotoporträt auf S. 203.
5 Marina Friedt: Erika Krauß – die Fotografin der Herzen. In: DJV NORDSPITZE. Das Magazin der Norddeutschen Landesverbände. 2. Jg., April 2017, S.6
6 Dienstälteste Bildjournalistin. Pressefotografin Erika Krauß ist tot. In: Der Spiegel v. 26.6.2013, online unter spiegel.de/kultur/gesellschaft/hamburger-pressefotografin-erika-krauss-mit-96-gestorben-a-908055.html
7 Text von Dr. Sabine Sommerkamp-Homann mit freundlicher Abdruck-Erlaubnis für diese Biografie in E-Mail vom 29. Mai 2017 an die Autorin CG.
Weitere Quelle:
– Sonderteil in der Hamburger Morgenpost v. 4.2.2017 von Olaf Wunder: Grande Dame der MOPO. Erika Krauss wäre heute 100 Jahre alt geworden. Online unter mopo.de/hamburg/grande-dame-der-mopo-erika-krauss-waere-heute-100-jahre-alt-geworden-25676834
 

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

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Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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