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Demokratische Fraueninitiative (DFI)

Die Demokratische Fraueninitiative ging aus dem „Jahr der Frau“ 1975 hervor und gründete sich 1976 in vielen Städten der BRD. Viele ihrer Mitglieder kamen aus der Gewerkschaftsbewegung, der Neuen Frauenbewegung und der Westdeutschen Frauenfriedensbewegung (siehe unter: Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD)). Letztere spielte nur noch eine geringe Rolle, denn die Friedensfrage schien in der Phase der Entspannung in Europa kein großes Thema mehr zu sein. Die Folge: Die WFFB bekam Nachwuchssorgen, so dass sie sich Mitte der 1970-er Jahre auflöste. Viele ihrer Mitglieder gingen über zur Demokratischen Fraueninitiative. Die DFI wollte einen Gegenpol zu so mancher Frauengruppe bilden, in der zum Beispiel über „’Wahlboykott’ (weil Parteien frauenfeindlich seien) oder ‘Frauen wählen Frauen’ (weil Frauen, unabhängig von Parteizugehörigkeit, Fraueninteressen im Parlament besser vertreten könnten als Männer)“ (Florence Hervé (Hrsg.), Brot und Rosen, Frankfurt am Main 1979, S. 207.) nachgedacht wurde. Die DFI wollte gemeinsam mit Männern für die Gleichberechtigung kämpfen.
Durch den NATO-Raketen-Beschluss von 1979, mit dem eine weitere Aufrüstung der Bundeswehr und die Absicht, künftig auch Frauen in die Bundeswehr einzubeziehen, einherging, entstand dann in der teilweise zerstrittenen Frauenbewegung wieder ein breites Bündnis unter dem Motto: „Frauen in die Bundeswehr? Wir sagen NEIN!“
In WIKIPEDIA heißt es über die Demokratische Fraueninitiative: „Hauptanliegen waren: ‚Frieden, Entwicklung und Gleichberechtigung‘ (das Motto des UNO-Jahres). Es bildeten sich in zahlreichen Städten Ortsgruppen, die auch die Zusammenarbeit mit Friedensgruppen und anderen sozialen Bewegungen suchten. Die Demokratische Fraueninitiative (DFI) konstituierte sich 1976 ‚in bewusster Ablehnung der Frauenzentren (..). Wie keine andere Frauengruppe fand sie in der Presse der DKP große Beachtung und uneingeschränkte Zustimmung, umgekehrt unterstützte sie auch alle öffentlichen politischen Aktionen der DKP.‘“(wikipedia: Demokratische Fraueninitiative, abgerufen: 22.4.2018)
In einer Selbstdarstellung der DFI Hamburg heißt es: „Wir sind nicht mehr bereit, die andauernde Benachteiligung und Diskriminierung von Frauen länger hinzunehmen. Dabei meinen wir, daß die Gleichberechtigung auf dem Papier (Art. 3, 3,2 GG) nicht genügt, und gehen davon aus, daß die Forderung nach Gleichberechtigung und Emanzipation der Frauen nicht zu trennen ist vom Kampf um eine humane Gesellschaft, in der die Lebensinteressen der Menschen Vorrang haben vor den Gewinn- und Machtinteressen einiger weniger.
Daraus ergibt sich auch, daß wir als DFI nicht die Männer schlechthin als Feinde ansehen, sondern auch in ihnen unsere Bündnispartner suchen.
Weil nur durch eine starke Frauenbewegung die Benachteiligung der Frau in unserer Gesellschaft beseitigt werden kann, bemühen wir uns um die Zusammenarbeit mit anderen Frauengruppen, den Gewerkschaften und allen fortschrittlichen Organisationen, in denen Frauen sich zunehmend engagieren und ihren Einfluß geltend machen. (…)
Wir setzen uns ein für:
  • Die Einführung der Fristenregelung und fordern
  • Ein Ambulatorium für Hamburg;
  • Die Verbesserung des Mutterschutzes;
  • mehr und bessere Kindergärten und Kinderkrippen;
  • das Recht auf Arbeit auch für Frauen;
  • die Verbesserung der Bildungs- und Ausbildungssituation der Frauen;
  • Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich;
  • Frieden, Abrüstung und Völkerverständigung.
Wir sind gegen:
  • Die Wehr- und Dienstpflicht für Frauen;
  • Alt- und Neonazis;
  • Berufsverbote.“

(aus: Hamburger Frauengruppen stellen sich vor. Hrsg. Bildwechsel, Hamburg , Ende 1979, S. 46f.)
„1989 brachen die Strukturen der DFI zusammen, einzelne Ortsgruppen bestehen bis heute.“ ( de.wikipedia.org/wiki/Demokratische_Fraueninitiative, abgerufen 22.4.2018).
Siehe mehr und auch Bilder zur Demokratischen Fraueninitiative unter arsfemina.de/keiner-schiebt-uns-weg/aktionen-gegen-frauenarbeitslosigkeit
Text: Rita Bake
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Haben Sie Anregungen, Neuigkeiten, Ergänzungen?
Sind Ihnen neue Namen begegnet, hüten Sie alte Briefe, Akten etc., dann nehmen Sie gerne Kontakt auf:
Dr. Rita Bake,
Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae

Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons

März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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Dr. Rita Bake
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