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Frauenbios

Christa Mulack

( Dr. Christa Mulack )
(30.10.1943 Hamburg – 22.7.2021 Schwandorf9
Feministische Theologin, Patriarchatskritikerin, Buchautorin, Dozentin
Bestattet auf dem Waldfriedhof Hohenburg/Nordbayern
Bevor Christa Mulack zu studieren begann, hatte sie an der Hamburger Sparkasse eine Lehre absolviert. Christa Mulack studierte Psychologie, Sprachen. Theologie und Erziehungswissenschaften. Nach dem Abschluss ihres Universitätsstudiums unterrichtete sie als Lehrerin an einem Gymnasium, gleichzeitig promovierte sie und schloss ihre Promotion 1982 ab. „Ab 1984 war Mulack freiberuflich als Autorin und Dozentin tätig. An mehreren Universitäten und Kirchlichen Hochschulen nahm sie Lehraufträge im Fach Feministische Theologie wahr.“ [1]
Christa Mulack verfasste „zahlreiche religionswissenschaftliche, psychologische und patriarchatskritische Werke, die insbesondere die Wertung des Weiblichen thematisieren. Darüber hinaus [war] sie eine gefragte Dozentin auf nationaler wie internationaler Ebene.
Viele Vorträge, die sie (…) auf zahlreichen Veranstaltungen und Kongressen gehalten hat, wurden veröffentlicht. Sie selbst [bot] eigene Seminare für Frauen (auf Wunsch auch für Männer) an und führte Lesungen durch.“ [2]
„Mit ihrer Dissertation Die Weiblichkeit Gottes (1983) wurde Christa Mulack als feministische Theologin bekannt. Darauf aufbauend folgten Maria – die geheime Göttin im Christentum (1985) und Jesus – der Gesalbte der Frauen (1987). Mulack unternahm in ihrem Werk den Versuch, die Bibel von patriarchalen Überschreibungen der letzten 2000 Jahre zu befreien. Sie behielt die christlichen Symbole bei, wollte das Christentum feministisch reformieren und ein Matriarchat aus dem Urgrund der Bibel rekonstruieren, indem sie matriarchale Spuren früherer Überlieferungen text- und ideologiekritisch hypothetisch rekonstruierte. Jesus ist bei ihr der Prototyp des Anima-integrierten Mannes und matriarchalen Menschen und steht an der Schnitt-/Nahtstelle von Matriarchat und Patriarchat.
‚Mit dieser Reinstituierung des Bildes der Mutter und ihres Sohngeliebten, das über einen langen Zeitraum alle Religionen durchzieht, knüpft Jesus an die matriarchalische Welt wieder an, in der die Vorstellung geprägt worden war.‘ – Christa Mulack.
In diesem Deutungsmuster verstand Mulack in Jesus – Der Gesalbte der Frauen Maria Magdalena als Göttin und Jesus als ihren ‚Sohngeliebten‘. Nach ihrer Lesart weisen die Salbungsgeschichten im Neuen Testament deutliche Parallelen zu Ritualen um die Magna Mater und ihres Heros auf, wie sie von Heide Göttner-Abendroth als Grundmuster matriarchaler Religionen postuliert werden.
In ihrem thematisch anders gelagerten Buch … und wieder fühle ich mich schuldig (1993) widmete sich Mulack der Aufarbeitung von angeblich bei Frauen typischen Schuldgefühlen, denen sie gesellschaftliche Ursachen zuschreibt.
In Klara Hitler – Muttersein im Patriarchat (2005) beschrieb sie die patriarchale Familie als ‚Steigbügelhalter des Dritten Reiches‘ und Klara Hitler als Prototyp einer patriarchalen Mutter. (…)
Insbesondere männliche Theologen lehnen diese Thesen jedoch ab. Zudem wird gegen Mulacks Bibelinterpretation und Bibelkritik, die sich auch das Infragestellen dogmatischer Narrative erlaubt, die das antike Judentum betreffen, ein genereller Antisemitismusvorwurf erhoben. Der Vorwurf wurde auch gegen andere Patriarchatskritikerinnen wie Gerda Weiler und Elga Sorge erhoben und bezieht sich insbesondere auf Mulacks These, dass der gewaltsam erzwungene Wandel von der Verehrung ursprünglich matriarchaler weiblicher Gottheiten zum oktroyierten Bild des monotheistischen Vatergottes in den abrahamitischen Religionen dem antiken Judentum geschuldet sei.“ [1]
Quellen:
1 Wikipedia: Christa Mulack, unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Christa_Mulack abgerufen 9.8.2021.
2 www.christa-mulack.de
 

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Datenbank Hamburger Frauenbiografien

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Frauen, die in Hamburg Spuren hinterlassen haben
(Datenbank Stand: März 2024) Frauen stellen mindestens die Hälfte der Menschheit. Wenn es aber um Erinnerungen geht, sind es immer noch in der Mehrzahl Männer, die die Spitzenplätze einnehmen.

Hammonia

Hamburger Frauenbiografien-Datenbank

Erklärung zur Datenbank

Stand März 2024: 1316 Kurzprofile von Frauen und 437 sonstige Einträge z. B. Vereine, Aktionen, Zusammenschlüsse und Überblicksdarstellungen zu Themen der Frauenbewegungen.

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Rita.Bake@hamburg.de

Zuletzt eingetragene Namen

Wesentlich aktualisiert im Januar 2024: Emma Gertrud Eckermann
Januar 2024: Astrid Matthiae
Februar 2024: Gisela Engelin-Hommes, Barbara Ahrons
März 2024: Abel Margaretha Sophia Forsmann
Wesentlich aktualisiert im März 2024: Albertine Kruse

Was erwartet Sie in der Frauenbiografie-Datenbank?

Die Zahlen allein für Hamburg sind ernüchternd: 2868 Verkehrsflächen sind nach Männern und Jungen (8) benannt (darin enthalten: Literarische Gestalten (86), frei gewählte männliche Vornamen (12) sowie nach Familien benannte Straßen (198). Letztere wurden zu den Männerstraßennamen zugezählt, weil hier in erster Linie die männlichen Familienangehörigen gemeint sind, die in vielen Fällen mit Namen genannt werden bzw. ihre Berufe aufgezählt werden).
Nur 474 Straßen sind nach Frauen und Mädchen (9) benannt. (Das sind 14% der nach Personen benannten Straßen. Darin enthalten sind: Literarische Gestalten (39), frei gewählte weibliche Vornamen (21) sowie nach Frauen und Männern benannte Straßen (66). Bei Letzteren handelt es sich in erster Linie um nachträglich nach Frauen mitbenannte Straßen, die ehemals nur nach den Nachnamen von bedeutenden männlichen Familienangehörigen benannt worden waren) (Stand: Januar 2024).

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Anzahl der Denkmäler und Erinnerungstafeln. Auch bei Ehrungen und Auszeichnungen wird oft an IHN und nur wenig an SIE gedacht.

Trotz aller Leistungen von Frauen scheint die Erinnerung an sie schneller zu verblassen, sind die Archive und Netze der Erinnerung besonders löchrig - erweist sich die Wertschätzung weiblichen Wirkens als gering. Wie oft heißt es, wenn auch Frauen geehrt werden könnten:

„Uns ist dazu keine Frau von Bedeutung bekannt!“

Ein Argument, das in Zukunft keine Chancen hat, denn es gibt jetzt diese Datenbank. Eine Bank, die ihren Anlegerinnen und Anlegern hohe Renditen verspricht, denn das Kapital ist das historische Wissen. Geschöpft aus Archivmaterialien, Lexika, Zeitungsartikeln und –notizen, aus veröffentlichten Biografien, zusammengetragen und erforscht von Einzelpersonen etc., bietet die Datenbank die beste Voraussetzung für eine hohe gesellschaftliche Wirksamkeit - im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit. Die Früchte dieser Datenbank sollen die Bedeutung von Frauen für Hamburgs Geschichte leicht zugänglich machen und selbstverständlich in den Alltag von heute tragen.

Im Mittelpunkt stehen verstorbene Frauen, die in Hamburg gewirkt und/oder gewohnt und die Spuren hinterlassen haben. Das können Autorinnen, Schauspielerinnen, Wohltäterinnen, Kneipenwirtinnen, Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, bildende Künstlerinnen, Sängerinnen, Unternehmerinnen, Ärztinnen, Sozialarbeiterinnen, Juristinnen, Journalistinnen, Widerstandkämpferinnen gegen und Opfer des NS-Regime etc. sein – aber auch Täterinnen.

Wir stellen keineswegs nur „prominente“ Frauen oder hehre Vorbilder vor – sondern auch das Wirken und Leben der „kleinen Frau“ auf der Straße, die oft im Stillen gearbeitet hat, für die Familie, die Stadt, die Partei, die Kunst, für sich.

Darüber hinaus präsentieren wir Ihnen auch Orte, Einrichtungen, Vereine und Themen, die für Frauen von historischer Bedeutung waren und sind.

An dieser Datenbank wird kontinuierlich gearbeitet. Es werden laufend neue Namen und Rechercheergebnisse eingestellt.

Wie nutzen Sie die Datenbank?

  • Sie kennen den Namen einer Frau – und möchten mehr wissen?
    Dann geben Sie den Namen ein. Sie finden: Wohn- bzw. Wirkungsstätte und mehr oder weniger ausführlich biografische Daten, ggf. mit Hinweisen auf weitere Veröffentlichungen, Webseiten.
  • Sie möchten wissen, wer in einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil/Bezirk gewohnt hat? Dann geben Sie den Straßennamen ein oder wählen einen Stadtteil oder Bezirk aus.
  • Sie interessieren sich für bestimmte Themen, Berufsgruppen, Orte/Gebäude, Vereine oder Institutionen, die im Zusammenhang mit Frauen eine Rolle spielen? Dann nutzen Sie das Schlagwortregister, die freie Suche oder das Namens-/Sachregister.

Die einzelnen Frauen sind in der Regel mit einer Adresse verzeichnet – für ihre Wohnung bzw. ihren Wirkungsort. Mehrere Umzüge und Ortswechsel können in der Regel nicht recherchiert werden.

Achtung: Die Namen und Verläufe von Straßen haben sich oft verändert. Wer wissen möchte, wo bestimmte Hausnummern heute zu finden sind, muss alte Stadtpläne oder u. U. Grundbucheintragungen einsehen. Es gibt beim Statistikamt Nord einen alte Kartei der so genannten "Hausnummerhistorien", in der sich alte und neue Hausnummern gegenüberstehen. Bei Umnummerierungen von Hausnummern aber auch bei Umbenennungen von Straßennamen kann hier eine raschere Auskunft möglich sein, als über den Vergleich von alten und neuen Lageplänen (freundliche Auskunft von Jörg-Olaf Thießen Staatsarchiv Hamburg). Wer dann noch nicht weiter kommt, sollte sich an das Staatsarchiv wenden. Viele Stadtpläne sind bereits online einsehbar.

Verantwortlich für die Datenbank:

Dr. Rita Bake
stellvertretende Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg a. D.
Gründerin des Gartens der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof

Die Datenbank wurde von ihr zusammengestellt und wird laufend von ihr ergänzt und erweitert.
Diverse Frauenbiografien sind von verschiedenen Autorinnen und Autoren verfasst worden. Die Namen der Autorinnen und Autoren finden Sie jeweils am Ende ihrer Beiträge. Es gibt auch eine Rubrik: Autorinnen und Autoren, in der Sie deren biografische Angaben finden.

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