Skaten - Rollen - Fahren
Die ganze Sportanlage am Sachsenweg wird überarbeitet und auch die Bahn für Rollsport aller Art soll auf den neuesten Stand gebracht werden! Daher hatten alle Interessierten die Möglichkeit bis zum 19.03.2021 zu erzählen, wie ihre ideale Skateanlage aussehen könnte.
Die Ergebnisse dieser Umfrage können unten auf dieser Seite im Downloadbereich abgerufen werden.
Es gibt einige Vorgaben, die bei der Neugestaltung beachtet werden müssen:
- Die Flächengröße der Skateanlage ist auf 590m² begrenzt.
- Die Lage der Skatefläche ist festgelegt.
- Die Fahrfläche ist aus Beton herzustellen.
- Es handelt sich um eine Breitensportanlage, daher ist das Sportangebot entsprechend vielfältig anzulegen.
- Die Rollsportanlage befindet sich auf einer Sportanlage mit multifunktionaler Nutzung.
- Naturschutzrechtliche Belange werden berücksichtigt.
Zum Hintergrund:
In unmittelbarer Nähe zum Gymnasium Ohmoor befindet sich die bezirkliche Sportanlage Sachsenweg. Diese verfügt im Bestand über einen Naturrasen-, einen Kunststoffrasen-, einen Grandplatz, leichtathletische Nebenanlagen, eine Skateanlage sowie einen Bolzplatz/ein Kleinspielfeld. Auf dem Gelände befindet sich zudem eine Dreifeldhalle, welche als Leistungszentrum Tischtennis fungiert. Der Niendorfer TSV, als einer der größten Stadtteilsportvereine Hamburgs, ist mit seinen Vereinsheim, dem Fitnessstudio Adyton und einer Tennisanlage am Sachsenweg beheimatet.
Aufgrund der geringen Auslastung und nicht normgerechten Gestaltung des derzeit vorhandenen Grandplatzes strebt das Bezirksamt Eimsbüttel unter Beteiligung des Bezirklichen Sportstättenbaus und des NTSV an, den Platz in ein verkürztes normgerechtes Kunstrasenspielfeld umzuwandeln. Um die geforderten Mindestabstände wahren zu können, werden ca. 8m des derzeitigen Bolzplatzes in die Maßnahme einbezogen. Im Zuge dieser Umgestaltung wird eine Neuordnung der Flächen des Grandplatzes, des Bolzplatzes und der Skateanlage im südlichen Teil der Sportanlage vorgenommen. Die Angebote für den Freizeitsport sollen dabei erhalten bleiben und an die Bedarfe im Stadtteil angepasst werden.
Erläuterungsbericht
von Skateshapes (Architekturbüro für Skateparks und Bewegungsräume)
Einleitung:
Der neu geplante Skatepark in Niendorf ersetzt eine alte Asphaltfläche mit Aufstellrampen, die dem Bedarf der Nutzer nicht mehr gerecht wurden. Ziel der Planung ist die Herstellung einer modernen und bedarfsgerechten Anlage für sämtliche Rollsportgeräte. Zu diesem Zweck hat das Bezirksamt Eimsbüttel mit Naumann Landschaftsarchitekten und Skateshapes eine Nutzerbeteiligung durchgeführt. Dabei haben sich überwiegend Skateboarder, aber auch andere Rollsportler und Rollstuhlskater beteiligt. Im Ergebnis war der Wunsch nach Flow-Elementen besonders ausgeprägt.
Es wurden aber auch klassische „Skatepark-Obstacles“ gewünscht, wie Rails, Ledges, Banks, Quarterpipes und Hips. Bei der Planung sollten außerdem möglichst viele Bereiche für Rollstuhlskater zugänglich gemacht werden. Ganz wichtig war uns Planern, dass der Skatepark harmonisch in die vielseitige Sportanlage integriert wird. Offene Sichtbeziehungen und Synergieeffekte spielen bei der Entwurfsplanung deshalb auch eine wichtige Rolle.
Umsetzungskonzept:
Die Grundebene des L-förmigen Grundstücks wird zunächst ca. 30-40 cm tief im Gelände versenkt und in Bereiche aufgeteilt. Dadurch entsteht eine Skatefläche, die allseitig von kleineren (auch rollstuhlgerechten, flacheren) Rampen gefasst ist und damit beste Voraussetzungen für eine Flow-Landschaft bereitet. Tiefere Eingrabungen sind aufgrund des Grundwasserspiegels nicht wirtschaftlich umsetzbar. Größere Rampen werden deshalb aus dem Gelände herausmodelliert. Dadurch sind Rampenhöhen von bis zu 1,30 m möglich, ohne störende Barrieren im Raum zu erschaffen oder Sichtbeziehungen einzuschränken.
Über eine große „Bank-Hip“ in der L-Ecke werden die Fahrwege kollisionsvorbeugend gelenkt. Hier entsteht auch eine großzügige Plattform/Standfläche, von der aus man in die zwei Richtungen starten kann. Zur Nordseite modelliert sich ein offener Flow-Bereich mit zwei Quarterhips, integrierter Miniramp mit Doppelcorner und zentralem Volcano. Dieser Bereich bietet ein niedrigschwelliges Angebot mit entspannten Radien, welches aber auch für Fortgeschrittene und Profis attraktiv ist. Auf die Plattform des Flow-Bereichs gelangt man auch barrierefrei über eine leicht ansteigende Rampe,
die gleichzeitig als Anfänger-Quarterpipe funktioniert. Hier kann man Drop-Ins schrittweise steigern von 30 cm – 120 cm Abfahrt.
Auf der Südseite ist ein lang gezogenes Hausdach mit Rails, Ledges und seitlicher Chinabank geplant, das einfache oder technische Sprünge sowie anspruchsvolle Grinds ermöglicht. Transfer-Manöver vom Außenbereich in die Skatefläche sind ebenfalls möglich.
Nach Westen mündet der Skatepark in eine größere Standfläche mit abschließender Quarterpipe. Dieser Bereich ist als „skatebare Aufenthaltsfläche“ geplant und sieht weitere Hindernisse vor.
Auf der Ostseite entsteht eine weitere Fläche für Flatland- und Curb-Tricks.
Bauweise:
Während der Skatepark auf einer vormodellierten Schottertragschicht in Ortbetonbauweise gebaut wird, sind die umliegenden Belagsflächen aus fasenlosem und geschliffenem Betonsteinpflaster geplant. Diese Bauweise garantiert eine lange Lebensdauer, sowie beste Rolleigenschaften und ein vermindertes Verletzungsrisiko bei Stürzen. Die massive und überwiegend nahtlose Konstruktion ist außerdem extrem leise. Rollgeräusche sind aufgrund der glatten Oberfläche kaum wahrzunehmen.