Alster, Eimsbütteler Ufer
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Geschichte Eimsbüttel – Ein historischer Rückblick

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Historische Karte Historische Karte von 1842.

Bezirksamt Eimsbüttel – Geschichte – FHH

Im Jahre 1901 erschien in der 12. Auflage „Richters Führer, ein Hand- und Nachschlagebuch für Vereine, Touristen und Sommerfrischler“.

In dem Band „100 Ausflüge in Hamburgs Umgebung“ werden wir mit einem Eimsbüttel konfrontiert, dessen Beschreibung uns heute schmunzeln lässt:

„Eimsbüttel ist ein teils hamburgisches, teils altonaisches Stadtviertel mit 61.500 Einwohnern. Zahlreiche von Gärten umgebene Villen und elegante Etagenhäuser. Die drei Hauptstraßen des Ortes sind die Eimsbütteler Chaussee, nach St. Pauli führend, und Fruchtallee, nach der Sternschanze (Grindel) führend; diese werden durchquert vom Eppendorfer Weg, welcher nach Hoheluft führt.“

Auch von Stellingen, Lokstedt und Niendorf weiß der „Touristenführer“ zu berichten: Stellingen sei „ein holsteinisches Dorf, in dem Thiessens Neuer Gasthof mit großem Garten interessant“ sei.

Die Spurbahn führe von hier weiter nach dem Dorfe Eidelstedt, wo selbst die Tivoli-Brauerei südlich vom Dorfe an der Altona-Kieler Bahn bemerkenswert sei. Niendorf sei ein Dorf bei Lokstedt mit 1.400 Einwohnern. Es gebe dort prominente Gasthöfe mit Gärten und Stallungen. Fast unmittelbar an Niendorf grenze ein viel besuchtes Gehölz.

Nach Lokstedt gehe man eine halbe Stunde auf der Chaussee geradeaus und später bei der Wegeteilung nach rechts. Eine Motor-Omnibus-Verbindung fahre sechsmal täglich „Schnelsen-Niendorf-Lokstedt-Hoheluft“ nach beiden Richtungen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte Eimsbüttel wenig über 300 Einwohner. Während die Einwohnerzahl bis 1850 nur allmählich stieg, wohnten hier 1871 bereits 4.000 Menschen. Durch eine Verwaltungsreform im selben Jahre wurde Eimsbüttel zum Vorort Hamburgs. Grund der Reform war das schnelle Wachsen der Ortschaft. 1890 war die Einwohnerzahl bereits auf 46.000 gestiegen.

In den vorangegangenen drei Jahrzehnten sind die ersten großen Wohnstraßenzüge entstanden. Es wurden technische Einrichtungen wie Wasserleitungen, Gasbeleuchtung und Sielsysteme angelegt sowie Verkehrsverbindungen zur Stadt geschaffen.

Ende des 19. Jahrhunderts begann Eimsbüttel mit den Nachbarn zusammenzuwachsen, der Weg vom Vorort zum Stadtteil begann.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges zählte Eimsbüttel 130.000 Menschen, so viel wie ein Jahrhundert davor ganz Hamburg.

Als Eimsbüttel 1929 den Einwohnerverlust des Ersten Weltkrieges und den kriegsbedingten wirtschaftlichen Rückschlag wieder wettgemacht hatte, war es zu einem der am dichtesten besiedelten Gebiete Hamburgs geworden.

1937 wurden Nachbargebiete in das Hamburger Gebiet einbezogen. Die Stadtteile Lokstedt, Niendorf, Schnelsen, Stellingen und Eidelstedt legten sich zwischen Eimsbüttel und die hamburgische Grenze und rückten es in einen inneren Wohnkreis. Eimsbüttel war endgültig vom Vorort zum Stadtteil geworden.

Der Zweite Weltkrieg richtete gerade in Eimsbüttel furchtbare Zerstörungen an, deren Beseitigungen lange andauerten und teilweise noch bis in die Zukunft andauern werden.

Im zurückliegenden Jahrhundert hat sich vieles getan, vieles geändert. Der Charakter Eimsbüttels, die Grundlinien des Wesens dieses Stücks Hamburgs, sind aber dieselben geblieben:

Der gastliche Stadtteil, der sportbegeisterte, der tanzfrohe, der grüne, der Stadtteil des großen Wochenmarktes ... das und vieles mehr ist Eimsbüttel heute, 725 Jahre nach dem Zeitpunkt, da sein Name erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Über den Weg vom Bauernhof vor den Toren der großen Stadt, über die Landsitze der wohlhabenden Bürger Hamburgs, über das Wohndorf, das die Menschen der zu eng gewordenen Stadt aufnahm, wuchs Eimsbüttel vom Dorf hin zum Stadtteil und ist jetzt fester Bestandteil eines Großstadtbezirks.

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