Ein 60er-Jahre-Wohngebiet wird zur innovativen Modellsiedlung: Das Quartier am „Heidrehmen“ in Hamburg-Sülldorf mit 800 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern und zwölf Gewerbeeinheiten nutzt nach einer Modernisierung der Heizzentrale, die Teil eines umfassenderen energetischen Sanierungskonzeptes ist, nicht nur effizient erzeugte Wärme sondern stellt auch Regelenergie zur Stabilisierung des Stromnetzes zur Verfügung. Möglich wird dies durch die Installation eines Blockheizkraftwerkes (BHKW), einer Power-to-Heat-Anlage (PtH-Anlage), einer Pufferspeicheranlage sowie deren intelligenten und vernetzten Steuerung.
Der Bauverein der Elbgemeinden (BVE), Eigentümer des Wohnquartiers „Heidrehmen“ und Umweltpartner der Stadt Hamburg, modernisiert gemeinsam mit Hamburg Energie die Heizzentrale der Nahwärmeversorgung im Quartier. So entsteht am „Heidrehmen“ nicht nur eine hoch effiziente Energieversorgung, sondern auch ein flexibler Energie-„Prosumer“, der die Nutzung erneuerbarer Energien im Stromnetz durch das Anbieten von netzdienlichen Systemdienstleistungen erhöht und damit einen Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leistet.
Die Heizzentrale verfügte bereits über ein BHKW, das durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) hocheffizient Wärme für das Quartier und Strom für das öffentliche Netz erzeugt. Zusätzlich wurden im Rahmen des Förderprojektes ein weiteres BHKW, mehrere Pufferspeicher und eine PtH-Anlage installiert. Die Pufferspeicheranlage, in der heißes Wasser für den Heizungskreislauf gespeichert wird, ermöglicht die Entkopplung des neuen BHKW vom Heizwärmebedarf. Wird vom Übertragungsnetzbetreiber ein übergroßes Angebot von Strom gemeldet, wird zunächst die Leistung des BHKW reduziert. Wird mehr negative Regelenergie abgefordert, heizt die PtH-Anlage Wasser für den Pufferspeicheranlage mit Strom aus dem Stromnetz auf. So kann im Stromsystem der Abschaltung von erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen entgegengewirkt werden. Gleichzeitig ersetzt die Stromnutzung die Verbrennung fossilen Erdgases.
Projektdaten
BHKW: 370 kW thermische Leistung
Pufferspeicher: 12.000 Liter
Power-to-Heat-Anlage: 250 kW elektrische Leistung
Prognostizierte CO2-Emissionsvermeidung: ca. 650 t/a
Bereitstellung von bis zu ca. 370 kW negativer Regelleistung
Bereitstellungszeit der Regelleistung: ca. 3.300 Stunden pro Jahr
Förderfähige, bewilligte Investitionskosten: 780 Tsd. Euro
Zuschuss aus dem Programm „Energiewende in Unternehmen“ (EFRE-Mittel): 140 Tsd. Euro
Projektlaufzeit: März 2017 – Ende 2018
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