Smartphones, E-Autos, Windenergie: keine moderne Technologie funktioniert ohne hochwertige Rohstoffe. Besonders gefragt in Zukunft: Lithium – wichtig für Batterien – und die Seltenen Erden – eine Gruppe von 17 raren Metallen. Die EU erwartet, dass sich deren Bedarf bis 2050 verfünffachen wird. „Lithium und Seltene Erden werden bald wichtiger sein als Erdöl und Gas“, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Neue Rohstofflieferanten
Das Problem: die strategischen Metalle kommen bisher nur aus wenigen Erzeugerländern. Bei den Seltenen Erden ist China der mit Abstand bedeutendste Lieferant. Um diese Abhängigkeit zu verringern, hat Brüssel eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht. Zentraler Punkt ist die Ausweitung der Handelsbeziehungen mit neuen Rohstofflieferanten.
Ressourcen sparsam einsetzen
Rohstoffe sind die eine Seite effiziente Technologien die andere. Je weniger Ressourcen genutzt werden und je mehr Rohstoffe wiederverwertet werden, desto weniger muss auf dem Weltmarkt neu zugekauft werden. Gute Ideen sind daher gefragt, um vorhandene Ressourcen möglichst sparsam einzusetzen. Die EU-Initiative Climate.Kic fördert mit dem Instrument ClimAccelarator junge Unternehmen mit solchen Lösungen und bringt sie mit potenziellen Abnehmern zusammen. So auch in Hamburg, wo das Startup Resourcify eine Software für Abfallerzeuger entwickelt hat.
Recyclingquote steigern
„Wir optimieren auf Datenbasis Abfallströme und Entsorgung“, sagt Co-Gründer Felix Heinricy. Kunden sind vor allem Bau- und Supermärkte, bei denen tonnenweise Kunststoffe und Verpackungen anfallen, aber auch Krankenhäuser. Deren Müll findet nun mit der Software von Resourcify neue Interessenten. „Uns ist es zum Beispiel gelungen, für die Kunststoffumrüstungsbänder, mit denen Waren verpackt werden, einen Entsorger zu finden, der sie aufbereitet, so dass sie wieder in den Verkehr gehen können. Vorher sind die Bänder im Restmüll gelandet“, sagt Heinricy. So bringen Abfälle, deren Entsorgung zuvor gekostet hat, jetzt Geld ein. Das zeigt, welcher Wert in der Kreislaufwirtschaft steckt.
Resourcify habe dazu beitragen können, die Recyclingquote bei den Kunden von vorher 70 bis 75 % auf 90 bis 95 % zu steigern. Und damit wächst auch das Startup selbst, das mittlerweile 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt. Die Förderung durch ClimateKic sei in der Startphase vor einigen Jahren übrigens sehr wichtig gewesen, erinnert sich Felix Heinricy: „Nicht nur wegen der finanziellen Förderung, sondern auch wegen des Netzwerkes, das Climate.Kic mitgebracht hat.“