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Arbeitsmarkt von morgen Hamburger Fachkräftestrategie

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Nach Prognosen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wird in Hamburg der Umfang der erwerbsfähigen Bevölkerung zwischen 20 und 65 Jahren von 2025 bis 2027 an zurückgehen. Dem auf lange Sicht schrumpfenden oder stagnierenden Angebot an Arbeitskräften steht ein steigender Bedarf an Fachkräften bei den Hamburger Unternehmen gegenüber.

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Arbeitsmarkt von morgen: Die Hamburger Fachkräftestrategie

Der Senat hat im Jahr 2013 auf diese Herausforderung mit der Entwicklung einer Fachkräftestrategie reagiert. Die Strategie wurde unter der Federführung der Sozialbehörde mit der Wirtschaftsbehörde und allen anderen Fachbehörden im intensiven Dialog mit der Agentur für Arbeit Hamburg, dem Jobcenter team.arbeit.hamburg, der Handelskammer Hamburg, der Handwerkskammer Hamburg, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Hamburg sowie dem Unternehmensverband Nord entwickelt.

Ausgangslage

Schon heute stehen Unternehmen und Betriebe in einigen Branchen – insbesondere etwa im Gesundheits-, Pflege- und Erziehungsbereich, in der Medizintechnik, der Klempnerei, der Klimatechnik, der Energietechnik, der Fahrzeug-, Luft- u. Raumfahrttechnik, der Schiffbautechnik und der Informatik – vor der Herausforderung, freie Stellen zu besetzen. Am Hamburger Arbeitsmarkt ist gleichzeitig eine Rekordzahl von über einer Million Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Die Herausforderungen durch den demografischen Wandel liegen noch vor uns, wenn in diesem Jahrzehnt das Erwerbspersonenpotenzial auch in Hamburg stagniert oder sogar zurückgeht. Der aktuelle Fachkräftemonitor der Handelskammer Hamburg sagt für das Jahr 2035 eine mögliche Fachkräftelücke von 127.000 Personen voraus. Hier setzt die Fachkräftestrategie an. Schon heute sollen die Strukturen geschaffen werden, die in der Zukunft benötigt werden, um alle Erwerbspersonenpotenziale zu nutzen.

Handlungsfelder

Die Fachkräftestrategie für Hamburg (PDF, 1,7 MB) legt vier Handlungsfelder fest, welche stetig inhaltlich weiterentwickelt werden. In diesen Bereichen reagieren die Partner gemeinsam auf die demografische Entwicklung und entwickeln Lösungen:

  1. Fachkräfte qualifizieren: Der Senat wird seine Anstrengungen in der Ausbildungs-, Weiterbildungs-, Hochschul- sowie der Arbeitsmarkt- und Clusterpolitik weiter optimieren und auf die zukünftigen Bedarfe ausrichten.
  2. Inländische Erwerbspersonenpotenziale stärker nutzen und die Erwerbsbeteiligung erhöhen: Der Fokus liegt dabei auf fünf Zielgruppen, in denen das Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft worden ist. Dies betrifft Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, ältere Erwerbspersonen, jüngere Menschen am Übergang von der Schule bzw. vom Studium in den Beruf sowie Menschen mit Behinderung.
  3. Fachkräfte aus dem In- und Ausland gewinnen und Willkommenskultur verbessern: Die einschlägigen demografischen Projektionen zur Bevölkerungsentwicklung weisen darauf hin, dass auf lange Sicht der Rückgang der Erwerbsbevölkerung nicht allein durch die Einbindung vorhandener Erwerbspotenziale in den Arbeitsmarkt kompensiert werden kann.
  4. Arbeitsbedingungen attraktiv gestalten: Es sind letztlich gerade attraktive, familienfreundliche Arbeitsbedingungen, über welche die Anreize zur Fachkräftegewinnung gesetzt werden.

Hintergrundinformationen

Der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes (blaue Linie) zufolge, welche im Jahr 2013 zur Publikation der Hamburger Fachkräftestrategie aktuell war, wurde ab Beginn der 2020er Jahre mit einem deutlichen Rückgang des Erwerbspersonenpotentials in Hamburg gerechnet. Nach der seit dem Jahr 2019 vorliegenden 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (rote Linie) wird der Rückgang geringfügig später einsetzen und milder als zunächst befürchtet ausfallen. Hier wurde insbesondere die zwischenzeitlich deutliche höhere Zuwanderung berücksichtigt. Legt man zudem, wie der Hamburger Basisdatenausschuss es tat, das hiesige Wohnungsbauprogramm und die sich daraus ergebende gesteigerte Attraktivität Hamburgs zu Grunde, so ergibt sich eine abermals günstigere Prognose (grüne Linie). Der Rückgang des Erwerbspersonenpotentials wird demnach wiederum etwas später erwartet und voraussichtlich milder ausfallen, es bleibt aber, wie in den übrigen Szenarien, bei dem zentralen Befund eines Rückgangs bzw. einer Stagnation.

Tabelle mit drei Szenarien zur Zahl der Erwerbspersonen bis 2035 Entwicklung der erwerbsfähigen Bevölkerung in Hamburg

​​​​​​​Insbesondere vor dem Hintergrund des bereits aktuell bestehenden partiellen Nachfrageüberschusses auf dem Arbeitsmarkt muss langfristig versucht werden, die Erwerbsquote zu steigern. Diese Quote gibt den Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter an, der entweder erwerbstätig ist oder eine Erwerbstätigkeit sucht.

In Hamburg liegt die Erwerbsquote bei 79,9 Prozent und damit leicht über dem Bundesschnitt von 79,2 Prozent (Quelle: amtliche Sozialberichterstattung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus 2019). Dies zeigt, dass immerhin jeder oder jede Fünfte im erwerbsfähigen Alter in Hamburg keiner Erwerbstätigkeit nachgeht bzw. eine solche sucht – das entspricht gut 250.000 Personen.

Hamburg verfügt daher über ein erhebliches Potenzial an zusätzlichen Erwerbstätigen.

Kontakt

Haben Sie Fragen oder Hinweise zur Hamburger Fachkräftestrategie? Bitte senden Sie eine E-Mail an fachkraefte@soziales.hamburg.de

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