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Betriebskita und mehr Modelle betrieblicher Kindertagesbetreuung

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Neben der Gründung einer eigenen Betriebskita gibt es für Unternehmen eine Reihe weiterer Modelle für eine betriebliche Kinderbetreuung.

Ein Junge stapelt Bauklötze in der Kita (Foto: Meyborg)

Betriebliche Kindertagesbetreuung Betriebskita Hamburg

Die eigene Betriebskita

Die Einrichtung einer eigenen Betriebskita ist die aufwändigste Form für Unternehmen. Sie ist ein „Betrieb im Betrieb“ und erfordert einschlägiges Know-how. In Hamburg wird diese Form nur selten gewählt, da das Hamburger Kita-Gutscheinsystem für Betriebe praktikablere Möglichkeiten bietet (siehe unten). Dennoch kann eine eigene Betriebskita für Unternehmen interessant sein, zum Beispiel wenn viele Beschäftigte nicht in Hamburg wohnen.

Grundsätzlich gibt es bei einer firmeneigenen Betriebskita zwei Möglichkeiten:

  • Selbstfinanzierte Betriebskita
    Hier bestimmt der Betrieb das Betreuungsangebot und die Betreuungsdauer. Auch entscheidet er, welche Kinder betreut werden. Dabei ist es unerheblich, ob die Beschäftigten ihren Wohnsitz in oder außerhalb Hamburgs haben. Dem Unternehmen steht es frei, seine Beschäftigten an der Finanzierung der Betreuung zu beteiligen.
  • Zuschussfinanzierte Betriebskita
    Die Stadt zahlt für jedes Kind, das in Hamburg wohnt und die Kinderbetreuung in Anspruch nimmt, einen pauschalen Zuschuss in Höhe von 115 Euro pro Monat. Die nicht durch den Zuschuss gedeckten Kosten sind vom Betrieb zu tragen. Über die Anspruchsberechtigung und die Betreuungsdauer sowie eine finanzielle Beteiligung der Beschäftigten entscheidet das Unternehmen.

Informationen erteilt:
Fachberatung zur betrieblichen Kinderbetreuung
Sozialbehörde
Hamburger Straße 37, 22083 Hamburg, Tel: (040) 428 63-7241
E-Mail: kita-traegerberatung@soziales.hamburg.de

Im Überblick: Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle betrieblicher Kinderbetreuung (PDF, 20 KB)

Aus der Praxis: HELM AG – die zuschussfinanzierte Betriebskita
„Für uns ist es eine sehr gute Investition, denn wir gewinnen und halten qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Kita und das schon erfolgreich seit 1969. Über 20 Kinder werden in unserer Kita regelmäßig betreut und bei den Öffnungszeiten richten wir uns nach den Bedarfen unserer Beschäftigten.“ (Christiane Buck, HELM AG)

Gründung einer Kita im Gutscheinsystem

Für Unternehmen, für die eine eigene Betriebskita nicht in Frage kommt, kann die Gründung einer Kita mit einer Finanzierung durch das Hamburger Kita-Gutscheinsystem eine Lösung sein. Zum einen können Betreuungskonzept und Öffnungszeiten am Bedarf des Unternehmens ausgerichtet werden. Zum anderen können freie Plätze mit betriebsfremden Kindern belegt werden.

Voraussetzung für eine Förderung im Kita-Gutscheinsystem ist:

  • die Kinder der Beschäftigten wohnen in Hamburg,
  • die Kita steht auch Kindern aus der Nachbarschaft offen,
  • die Kita muss bestimmte Qualitätsstandards erfüllen.

Das Unternehmen muss dabei nicht selbst Betreiber der Einrichtung sein, sondern kann sich darauf beschränken, zum Beispiel nur die Räume zur Verfügung zu stellen. Mit dem Betrieb der Kita kann ein in der Kinderbetreuung erfahrener Träger beauftragt werden.

Der Vorteil für das Unternehmen: Es besteht ein geringeres wirtschaftliches Risiko und die Verwaltung und Organisation der Kita belastet nicht den eigenen Betrieb.

Beratung und Unterstützung erhalten Sie hierbei durch das Referat Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (Herr Stade).

Aus der Praxis: Deutsches Elektronen Synchrotron DESY – Betriebskita im Kita-Gutscheinsystem
„Seit dem 1.10.2003 gibt es den Kindergarten „Kinderwelt@DESY“ mit Krippe und Elementarbereich im Kita-Gutscheinsystem. Maßgebend war die gute Integration des DESY-Konzepts mit dem offenen pädagogischen Konzept des gewählten Betreibers: Bilingualität (englisch/deutsch), Naturwissenschaft und Technik. DESY vermietet die Räumlichkeiten an den Betreiber und sichert sich eine Anzahl von Kita-Plätzen. Das Angebot wird von unseren Mitarbeitern sehr gut angenommen.“ (Steffi Killough, DESY)

Mehrere Firmen – eine Lösung: Der Unternehmens-Zusammenschluss

Ein Zusammenschluss bietet sich an, wenn mehrere Betriebe in der Umgebung (zum Beispiel in einem Gewerbegebiet) Kita-Plätze für ihre Beschäftigten benötigen.

Der organisatorische Aufwand ist für die Unternehmen gering, wenn Planung und Organisation von einem erfahrenen Kitaträger übernommen werden. Gemeinsam mit dem Kita-Betreiber können sie ihre „eigene“ Kita planen, zum Beispiel hinsichtlich der Räumlichkeiten, der zur Verfügung gestellten Plätze und der Öffnungszeiten, die sich am Bedarf der Unternehmen ausrichten können.

Aber auch die pädagogische Ausrichtung kann festgelegt werden (zum Beispiel eine Kita mit einem naturwissenschaftlich-technischen, oder musikalischen Schwerpunkt).

Wenn diese Kita auch anderen Kindern in der Umgebung offen steht, kann sie im Rahmen des Hamburger Kita-Gutschein-Systems mit öffentlichen Mitteln gefördert werden.

Bei Interesse sollten sich die Unternehmen an einen Kitaträger wenden, der die Planung übernimmt.

Beratung und Unterstützung erhalten Sie hierbei durch das Referat Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (Herr Stade).

Aus der Praxis: Tchibo GmbH
„Ob pflegebedürftige Angehörige oder Kindererziehung – eine berufliche Karriere mit einem intakten Familienleben zu vereinbaren, stellt viele Menschen vor große Herausforderungen. Als Familienunternehmen unterstützen wir unsere Beschäftigten durch verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel mit der Kinderbetreuung über die Kita City Nord dabei, diesen Balanceakt zu meistern.“ (Stefanie Haack, Tchibo GmbH)

Belegplätze reservieren

Die von Unternehmen am häufigsten gewählte Variante der Kinderbetreuung ist die Buchung von Belegplätzen in bestehenden Kitas in der Nähe des Betriebes.

Die von Unternehmen reservierten Plätze werden gezielt an Mitarbeiterkinder vergeben. Dies garantiert grundsätzlich die gewünschte Betreuung zu passenden Öffnungszeiten.

In der Regel gewähren die Unternehmen der jeweiligen Einrichtung hierfür einen finanziellen Zuschuss.

Bei Bedarf sollten sich Unternehmen an Kitas in ihrer Umgebung wenden.

Belegplätze können aber auch bei Tagesmüttern und -vätern gebucht werden. Kontakt zu Tagespflegeeltern können Sie über die Tagespflegebörsen der Bezirke  oder über den Verein Hamburger Tagesmütter und -väter e.V.  erhalten.

Aus der Praxis: Familienfreundlichkeit wird bei der Implico GmbH gelebt!
„Die Implico GmbH unterstützt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Kinderbetreuung, indem eine Kooperation in Form von Belegplätzen mit einem Hamburger Kindergarten eingegangen wurde. Die Einrichtung liegt in unmittelbarer Nähe zum Unternehmen; das Angebot wird sehr gut angenommen. Die Kooperation ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Kinderbetreuung erfolgreich angeboten werden kann, ohne gleich einen eigenen Betriebskindergarten zu betreiben.“ (Elisabeth Machel, Implico GmbH).


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