Das Umweltbundesamt definiert Flächenrecycling als „[…] den Prozess der Wiederherrichtung einer Fläche für eine neue Nutzung nach Beendigung der alten Nutzung.“
Herausforderungen für den Stadtstaat Hamburg
Die besondere Herausforderung für Hamburg liegt darin, dass im Vergleich zu den umliegenden Flächenländern die möglichen Bauplätze stärker limitiert sind. Zudem möchte die Hansestadt Hamburg ihr Erscheinungsbild bewahren und trotzdem wachsen. Mit einer Fläche von circa 755 Quadratkilometern stellt sich immer wieder die Frage: Wie kann Hamburg die begrenzte Ressource „Fläche“ optimal nutzen?
Dies lässt sich unter anderem durch folgende Vorhaben realisieren:
- Optimieren von Mindernutzungen durch Innenverdichtung: zum Beispiel Nutzung von Baulücken
- Vertrag für Hamburgs Stadtgrün: In diesem verpflichten sich die Hamburger Behörden, die Bezirke und die öffentlichen Unternehmen trotz Bauboom und Bevölkerungswachstum zu einem Erhalt des Grünanteils
- Auf Flächen zurückgreifen, deren Nutzung auf den ersten Blick technisch aufwändig und kostspielig erscheint (zum Beispiel Altdeponien). Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft stellt dafür Informationen zur Verfügung, um die Hürden abzubauen.
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Anlass und Ziel vieler Baumaßnahmen ist die Wiedereingliederung der Grundstücke in den Wirtschaftskreislauf. Flächenrecycling-Vorhaben bieten dabei einige Vorteile.
Vorteile des Flächenrecyclings
- Reduzierung des Flächenverbrauchs: Jede Fläche, die recycelt wird, trägt dazu bei, dass weniger Grünfläche neu versiegelt werden muss.
- Ressourcenschonung: Die endlichen Ressourcen Sand und Kies in ihrer Reinform für den Baugrund werden knapper, daher fördert das Flächenrecycling in Verbindung mit der Wiedernutzung des Bodens den nachhaltigen Umgang mit den Bauressourcen.
- Bodenrecycling: Im Einzelfall ist das Recycling von Bodenmaterial und somit die Verwertung vor Ort auf der Baustelle von gering verunreinigtem Boden möglich.
- Verbesserung der Altlastensituation: Ob nun durch Sicherung oder komplette Dekontamination – nach dem Flächenrecycling liegt eine Verringerung des Schadstoffeinflusses auf die Umwelt vor.
- Versiegelung: Durch die Wiedernutzung von Flächen werden neue Versiegelungen von Böden vermieden.
- Ver- und Entsorgung: Die Nutzung von Flächen, die bereits an die Ver- und Entsorgungsnetze angeschlossen sind, führt zu weniger Erschließungsarbeiten.
- Straßenanbindung: Die Flächen verfügen meist über eine gute verkehrliche Infrastruktur, es müssen weniger neue Erschließungsstraßen hergestellt werden.