Hamburg.de Startseite Freizeit Aktivitäten Fahrradtouren
150 Kilometer von Bergedorf nach Lübeck

Anspruchsvolle und abwechslungsreiche Radtour

Diese ca. 150km lange Tour führt uns von Hamburg Bergedorf, auf dem Elbradweg durch Geesthacht nach Lauenburg. Von Lauenburg folgen wir dem Elbe-Lübeck-Kanal nach Norden und radeln auf dem Radfernweg Alte Salzstraße. Bevor wir in die Till Eulenspiegelstadt Mölln gelangen, fahren wir einen Umweg nach Zarrentin um das UNESCO Biosphärenreservat Schaalsee genießen zu können. Mit einem Zwischenstopps in Mölln radeln wir nach Ratzeburg, bevor wir über den Drägerweg entlang der Wakenitz nach 8 – 12 Stunden reiner Fahrzeit in der Hansestadt Lübeck ankommen.

Henning Rix

Etappen im Überblick

Hamburg-Bergedorf - Geesthacht - Lauenburg - Elbe-Lübeck-Kanal - Büchen - Gudow - Zarrentin am Schaalsee - Mölln - Ratzeburg - Lübeck

Radtour

Streckenplanung

Sportliche Radfahrer könnten diese Tour an einem Tag schaffen, wir haben Sie jedoch als Wochenendtrip mit zwei Übernachtung konzipiert. Bei der Planung sollte bedacht werden, dass sich diese Tour aufgrund des teilweise losen Untergrunds nicht für Rennräder eignet. Um die Zeit einer Wochenendtour bestmöglich ausnutzen zu können, bietet es sich an, Freitag unmittelbar nach Feierabend aufs Rad zu steigen, bzw. in Richtung Ausgangspunkt aufzubrechen.

Ein mögliche Unterteilung der Strecke in 3 Etappen wäre: Hamburger Innenstadt oder Bergedorf nach Lauenburg oder Büchen, am 2. Tag weiter nach Mölln oder Ratzeburg und am Tourabschluss bis in die Hansestadt Lübeck oder weiter bis an die Ostsee zu radeln. An diesen Orten finden Sie auch eine Vielzahl von fahrradfreundliche Unterkünfte und Sie können diese ohne Umstiege von Hamburg aus mit der Bahn erreichen. 

Bergedorf bis Lauenburg

Wir beginnen am Bahnhof in Hamburg-Bergedorf, den wir entweder per S-Bahn oder Regionalbahn von Hamburgs Zentrum erreichen können. Alternativ können Sie Bergedorf über die Veloroute 8 oder die Veloroute 9 in knapp über einer Stunde von der Hamburger Innenstadt aus, erreichen. Am Anfang der Tour gilt es erst einmal schnellstmöglich zum Elberadweg und raus aus der Stadt zu gelangen. Hier bieten sich zwei Wege an, wobei der schnellere Weg auf der Rothenhauschaussee sowie der Geesthachter Straße nach Geesthacht führt. Alternativ können Sie die verkehrsreiche Straße bereits am Horster Damm rechts-abbiegend in Richtung Elbe verlassen. Nach wenigen Kilometern erreichen wir Geesthacht, was wir links liegen lassen, bevor wir bei circa Kilometer 20 den Elbe Höhen Weg erreiche und Aus- und Weitsichten über die Geest- und Marschlandschaften genießen können. Die Aussicht entschuldigt für die viele kleinen Aufstiege: der Elbe Höhenweg macht hier seinem Namen alle Ehre. 

Nach ziemlich genau 30 Kilometern erreichen wir Lauenburg, was sich entweder für die erste größere Pause in einem der vielen Restaurants, zum Erkunden der bunten Fachwerkhäuser oder auch zur Übernachtung anbietet. In Lauenburg, der alten Schifferstadt am Elbestrom kreuzen wir übrigens den Europäischen Fernwanderweg E6, der auf vielen Tausend Kilometern die schwedische Hauptstadt Stockholm mit Nordgriechenland verbindet (Weiter Infos finden Sie hier). Bevor wir Lauenburg entlang des Elbe-Lübeck-Kanals verlassen, schauen wir uns noch kurz bei der Buchhorster Waldbahn um. Dort haben sich Bahnfreunde mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Geschichte der Buchhorster und Lauenburger Ziegelei- und Zündholzbahn zu bewahren. Wenige Tage im Jahr kann man diese auch live erleben (Termine).

Lauenburg bis Ratzeburg

Die nächsten 25 Kilometer folgen wir dem Elbe-Lübeck-Kanal, wobei wir am Wegesrand immer wieder kleine Highlights wie bspw. die Schleuse Witzeeze, die Seilfähre in Siebeneichen oder einen der vielen Baggerseen und kleine Häfen entlang des Kanals sehen. Nach ca. 45km Gesamtstrecken passieren wir die Gemeinde Büchen, die sich durch die direkte Bahnverbindung nach Hamburg auch als Ein- oder Ausstieg in die Tour anbietet. An der Kanalbrücke Güster überqueren wir den Kanal und folgen der Landstraße um die Autobahn A24 in Richtung Gudow zu unterqueren. Am Südende des Gudower See finden Sie eine kleine und im Wald versteckte Badestelle um sich abzukühlen und können Sie entscheiden ob Sie den See nördlich über die Zarrentiner Straße oder südlich über kleine Nebenseiten parallel zur Autobahn umfahren. In beiden Fällen folgen wir der Beschilderung nach Zarrentin am Schaalsee. Sollten Sie sich gegen die Abzweigung nach Zarrentin am Schaalsee entscheiden, finden Sie weitere Informationen wie Sie nach Mölln gelangen in dieser Tourenbeschreibung.

Nach weiteren 15km über sehr gut ausgebaute Nebenstraßen auf denen Sie teilweise nur andere Radfahrer begegnen werden, erreichen wir die Stadt Zarrentin am Schaalsee. Wir befinden uns nun im UNESCO Biosphärenreservat Schaalsee, wobei der Schaalsee an dem Zarrentin idyllisch gelegen ist, das Kernstück des Großschutzgebietes einnimmt. Auf dem Weg nach Zarrentin und entlang der Route am Schaalsee, kann man immer wieder auf beeindruckende Art und Weise sehen, wie ehemalige Grenzanlagen der innerdeutschen Grenze von der Natur zurückerobert werden. Einige dieser alten Grenzstraßen sind nun auch als Radwanderwege umfunktioniert worden. Besonders beeindruckend zeigt sich dieses Schauspiel auf der Landzunge Strangen, unmittelbar nördlich der Gemeinde Zarrentin. Hier finden Sie auch eine Aussichtsplattform über den Schaalsee.

Nun behalten wir den See immer auf unserer rechten Seite und radeln weiter über hügelige Nebenstraßen und Waldwegen in Richtung Norden. Vorbei am Gutshaus Groß Zecher und dem Schloss Seedorf, bevor wir an der Straße „Auf der Heide“ links in Richtung Mölln abbiegen. Alternativ kann man auch dem Weg weiter in Richtung Norden folgen und gelangt nach ca. 5km zum Erlebnisbahnhof Schmilau, wo Sie in umgebauten Zügen, Bauhäusern oder Tiny Houses übernachten können. Sollten Sie den Teilabschnitt nach Mölln überspringen wollen, folgen Sie der Radweg-Beschilderung auf direktem Wege nach Ratzeburg.

Vorbei an der Feldsteinkirche St. Johannis in Sterley wo wir unsere 100km Marke erreichen und durch die Gemeinde Brunsmark erreichen wir nach einer circa zwei Kilometer langen Abfahrt die Eulenspiegelstadt Mölln. Die Geschichten des umherstreifenden Schalks, der seinen Mitmenschen Streiche spielt, beschert der Stadt seit dem 16. Jahrhundert überregionale Berühmtheit. In Mölln erinnern sowohl das Eulenspiegel-Museum wie auch der Gedenkstein an der Nicolaikirche sowie Brunnen am Kirchberg an den möglicherweise berühmtesten Bewohner der Stadt. Auch lädt die sehr gut restaurierte und von Fachwerk geprägte Innenstadt zum Verweilen und Genießen ein. Nach ca. 110km Gesamtstrecke haben wir nun auch bereits einen Großteil der Wegstrecke geschafft und können die Beine ein wenig ausruhe.

Wir lassen Mölln hinter uns und folgende dem sehr gut ausgebauten und frisch asphaltierten Radweg parallel der Bundesstraße in Richtung Ratzeburg. Auf diesen 10 Kilometern lässt es sich sehr gut rollen, bevor wir nach steiler Bergabfahrt die Domstadt Ratzeburg erreichen. Hier lohnt es sich abzusteigen und die Seeinsel auf der die Stadt im Jahre 1154 von Heinrich dem Löwen gegründet wurde, zu erkunden, oder für die Nacht zu bleiben. Sollten Sie ein wenig Zeit haben, empfiehlt sich der Stadtrundgang „auf den Spuren des Löwen“, der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten – selbstverständlich inklusives des Doms - und beeindruckenden Aussichtspunkten über die umliegende Seenlandschaft mit Löwen-Tatzenspuren auf dem Gehweg verbindet.

Ratzeburg bis Lübeck

Weiter geht es entlang des Ratzeburger Sees, wobei die Aussicht über den See für die ständigen kurzen, aber kräftigen Steigungen und Abfahren entschuldigen. Hier können Sie selbstständig entscheiden ob sie den See östlich, nahe der ehemaligen Innerdeutschen Grenze oder westlich durch Pogeez umfahren. Beide Strecken bieten sehr abwechslungsreiches, waldiges Gelände mit viel Weitsicht und herausfordernden kleinen Anstiegen. Auf der Ostseite des Sees finden Sie circa 5 Kilometer nördlich von Ratzeburg einen Biobauernhof, der mit Blick über den See lokale und saisonale Produkte und kulinarische Spezialitäten anbietet (Lödings Bauernhof am See). Entlang beider Seeufer finden Sie auch in regelmäßigen Abständen Badestellen und geschützte Rastplätze. 

Am Nordende des Ratzeburger Sees befindet sich das Fährhaus Rothenhusen, was nach aufwendiger Restauration des Fachwerkhauses von 1583 sowohl ein Restaurant wie auch einen Imbiss, beherbergt. Weiterhin wird die Insel als Schiffsanleger, sowohl für Wakenitz wie auch für Ratzeburger See Touren, genutzt. Von hieraus folgen wir der Wakenitz, vorbei am Kanuverleih in Richtung Norden, bevor wir versteckt hinter einem Parkplatz in den Drägerweg einbiegen. Nachdem wir entlang des Naturschutzgebiets an der Wakenitz radeln, beenden wir unsere Tour in der Hansestadt Lübeck. Von Lübeck aus und nach circa 150 Kilometern im Sattel bringt uns die Regionalbahn im Stundentakt zurück nach Hamburg.

Übrigens: weitere Fahrradtouren im Herzogtum Lauenburg finden Sie unter www.herzogtum-lauenburg.de/radfahren