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Helgoland

Rote Insel inmitten der Nordsee

Hochseeinsel, Seeheilbad, Lebensraum von Robben und unzähligen Seevögeln: Helgoland ist zwar klein, bietet seinen Besuchern aber viele Attraktionen. Schon der Anblick des hohen roten Buntsandsteinfels ist einmalig. Natur pur und eine wechselvolle Geschichte begegnen Besuchern von Helgoland auf Schritt und Tritt.

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Deutschlands einzige Hochseeinsel

Helgoland ist ein besonderes Fleckchen Erde. Der rote Buntsandsteinfels in der Nordsee ist die einzige Hochseeinsel Deutschlands und hat viele Eigentümlichkeiten zu bieten. Kaum eine Insel hat eine derart bewegte Geschichte wie Helgoland, im Gegensatz zu anderen Inseln kann man mehrwehrtsteuerfrei einkaufen, tausende teils seltene Seevögel brüten hier und bieten Besuchern ein spektakuläres Naturschauspiel. Auf Helgoland kann man Hummerpate werden und der alten Inselsprache Halunder, dem friesischen Dialekt der Insel lauschen. Allergikern und Asthmatikern kommt das gesunde Hochseeklima zugute. Das und mehr gibt es auf dem winzigen rund einen Quadratkilometer großen Eiland zu erleben.

Rote Felseninsel

Etwa 70 Kilometer vom Festland entfernt, gehört Helgoland zum Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein. Schon von Weitem zieht die Insel alle Blicke auf sich. Unverfehlbar ragen die roten Felsen über 60 Meter aus dem Meer hinauf und zeichnen sich scharf vor dem Horizont ab. Wahrzeichen der Insel ist die Lange Anna an der Nordspitze. Dabei handelt es sich um eine 47 Meter hohe freistehende Felsnadel aus dem für Helgoland typischen roten Sandstein. Obwohl viele von den über 300.000 Tausend Besuchern im Jahr nur einen Tagesausflug von wenigen Stunden auf die Insel unternehmen, bietet Helgoland genug für einen mehrtägigen Urlaub. Gäste können hier ausgiebig shoppen, sich mit Köstlichkeiten aus dem Meer verwöhnen lassen, sich auf die Spuren der bewegten Helgoländer Geschichte begeben und in der Natur entspannen.

Natur pur: Rastplatz für Seevögel

Robben und Seehunde, Baßtölpel und Trottellummen, wilde Rübe und Klippenkohl: Helgolands Natur sucht in Deutschlands ihresgleichen. Das besondere Hochseeklima und die Inselbeschaffenheit aus Buntsandstein, Muschelkalk und Kreide haben über Jahrhunderte diese Einzigartigkeit in der Nordsee im Pflanzen- und Tierreich hervorgebracht. Besucher der Insel hören sofort das Kreischen der vielen Seevögel, das Brechen der Meereswellen an den Klippenfelsen und riechen die salzige Meeresluft. Im Frühjahr und im Herbst rasten auf Helgoland tausende Zugvögel, von März bis August können Gäste der Insel beobachten, wie die Baßtölpel in den Klippen brüten. Ab April suchen sich rund 2000 Trottellummen-Paare ihre Brutplätze auf dem Lummenfelsen. Die Vielfalt der Seevögel und das Naturschauspiel der Brutzeit können Besucher dabei wunderbar vom Klippenwanderweg aus bestaunen.

Helgoländer Düne: Baden mit Robben

Eigentlich besteht Helgoland aus zwei Inseln. Dem roten Buntsandsteinfels ist die Helgoländer Düne vorgelagert. Auf dem rund 0,7 Quadratkilometer großen Eiland werden seit 1989 wieder regelmäßig Kegelrobben gesichtet. Zwischen 30 und 70 Tiere halten sich meist hier auf. Seit der ersten Kegelrobbengeburt Mitte der 90er Jahre haben sich die Bestände etwas erholt. Jedes Jahr von Anfang November bis Anfang Januar bekommen die Robben hier ihre Jungen. Da die Tiere den Menschen seit dem Jagdverbot nicht mehr als Bedrohung ansehen, kann man die Robben aus nächster Nähe beobachten. Damit das auch in Zukunft möglich ist, sollten Besucher einige Regeln beachten. Auch wenn die Tiere nicht sehr scheu sind, ist trotzdem Vorsicht geboten. Die eigentlich friedlichen Lebewesen können beißen. Wer die Kegelrobben in Begleitung erleben möchte und Wissenswertes zu den faszinierenden Tieren erfahren möchte, kann an Führungen teilnehmen. 
Auch Menschen können es sich auf der Düne gut gehen lassen und die einzigartige Natur erleben. Feinster Sand und eine feine Brise laden hier zum Spazieren am Strand und Baden in der Nordsee ein. Fast Seite an Seite können Besucher und Robben das Sonnenbad genießen. Zwischen der Düne und Helgoland verkehrt eine Fähre

Unterwasserwelten

Kabeljau, Störe, Flundern - in den Gewässern der Nordsee leben unzählige Tiere, die teilweise vom Aussterben bedroht sind. Wer die Unterwasserwelt rund um Helgoland entdecken möchte, sollte das Aquarium besuchen. Das Forschungs-, Lehr- und Schauaquarium der Biologischen Anstalt Helgoland bietet den Besuchern als lebendiges Schaufenster Einblicke in die Unterwasserwelt der Nordsee. Dazu zählt auch der Helgoländer Hummer, dessen Population in den letzten Jahren stetig geschrumpft ist. Das Alfred-Wegner Institut auf Helgoland bemüht sich seit Jahren um die Erforschung und den Erhalt dieser Hummerart. Um den Artenerhalt zu sichern, werden auch Hummerpatenschaften vergeben. In der Züchtungshalle des Instituts wachsen zunächst kleine Hummer heran und werden nach einem Jahr ausgewildert. Als Pate kann man den Aussetzvorgang begleiten. 

Hummerbuden und James Krüss

Bei einem Besuch von Helgoland dürfen auch die Hummerbuden am Binnenhafen nicht fehlen. Die aufwendig restaurierten Holzhäuser sind mit ihren bunten Farben ein echter Blickfang. Ursprünglich waren die Buden Werkstätten und Lagerplätze für die Fischer. Heute findet Kunst und Kultur im maritimen Ambiente hier Platz. Kunsthandwerk, Holzschnitzereien, maritime Souvenirs und Ausstellungen wechseln sich wie an einer Perlenkette ab. Der berühmteste Sohn der Insel ist wohl der Kinderbuchautor James Krüss, der hier seine Kindheit verlebte. In einer der Buden können Besucher in Büchern und Gedichten des Autors blättern. Und mit den gemütlichen Bistros und Restaurants ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. 

Seeheilbad Helgoland

Nirgendwo in Deutschland ist die Luft so sauber wie auf Helgoland. Der Jod- und Sauerstoffgehalt ist höher als andernorts, die Staubbelastung ist zehnmal niedriger als auf der Zugspitze und auch der Pollenflug ist äußerst niedrig. Besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen und Allergiker kommt dieses Klima zugute. Helgoland zählt daher zu den beliebtesten Seeheilbädern Europas. Das Kurmittelhaus auf Helgoland bietet zudem ganzjährig medizinische Bäder, Meerwasser-Inhalationen und Massagetherapien. 

Wechselvolle Geschichte

Helgoland ist nicht nur hoch, sondern hat auch innerhalb der Insel verschiedene Höhen. Unterteilt wird sie in Unter-, Mittel- und Oberland. Letzteres erreicht man entweder über einen Fahrstuhl oder sportlich über 184 Treppenstufen. Im Oberland steht der 35 Meter hohe Leuchtturm, der als einziges Gebäude der Insel den Zweiten Weltkrieg überdauerte. Er ist schon aus einer Entfernung von 30 Seemeilen zu sehen. Der Ort Helgoland geht in seiner heutigen Form aus den Trümmern des letzten Weltkrieges hervor. Die Insel war in den Weltkriegen ein Marinestützpunkt, noch 1947 versuchten die Engländer die Militäranlagen Helgolands mit der größten nichtnuklearen Sprengung zu vernichten, wofür die Insel komplett evakuiert wurde. Auf der ganzen Insel und an den Stränden finden sich noch heute Überbleibsel der zerstörten Häuser und Gegenstände. 1952 begann die Wiederbesiedlung und somit auch der vollständige Neuaufbau des Ortes und der Infrastruktur. Die aufregende Geschichte wird Besuchern auch auf einem Themenpfad näher gebracht. An 16 Stationen auf der Insel wird auf Tafeln die über 1000jährige wechselvolle Geschichte der Insel erläutert. Zudem informiert das Museum Helgoland mit Bildern und Objekten über die Geschichte Helgolands. Als Festungsinsel war Helgoland von unzähligen Bunkern durchzogen. Das Museum Helgoland bietet Führungen dazu an. 

Anreise nach Helgoland

Die Anreise nach Helgoland ist bei jedem Wetter ein kleines Abenteuer. Dabei können Besucher zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln wählen. Flugzeuge, Seebäderschiffe und Schnellfähren bringen die Gäste von unterschiedlichen Orten am Festland zur Hochseeinsel. Wer die Insel besonders schnell erreichen will, nimmt am besten die Schnellfähre von Cuxhaven, die nur 70 Minuten braucht. Von Hamburg, Wedel und Cuxhaven startet der moderne Katamaran "Halunder Jet".