Facettenreiches Wilhelmsburg: Industrie, Natur und Landwirtschaft
Die Elbinsel Wilhelmsburg ist dreigeteilt und dabei sehr facettenreich. Der Westen mit den Hafengebieten ist industriell geprägt, das Zentrum ist das Hauptwohngebiet der Elbinsel und der Osten bietet weite Grünflächen und Landwirtschaft. Dort gibt es viel Pferdezucht und im Süden Gemüseanbau.
Wilhelmsburg ist der flächenmäßig größte Stadtteil Hamburgs und bietet ein interkulturelles Zusammenleben. In den vergangenen Jahren ist die Stadt vermehrt bemüht, den Sprung über die Elbe zu vollziehen und den lange Zeit stiefmütterlich behandelten Stadtteil an das Zentrum anzubinden. Wilhelmsburg war vor allem nach der Flut von 1962 lange keine allzu attraktive Wohnlage. Die Flut traf den Stadtteil schwer und auf der Elbinsel starben die meisten der über 300 Todesopfer. Zudem war und ist der Hafen mit seiner Industrie dominierender Faktor in Wilhelmsburg. Mit der Aufhebung der Freihafenzone im Jahr 2013 wurde dies etwas aufgebrochen. Im gleichen Jahr sorgten die Internationale Gartenschau (IGS) und die Internationale Bauausstellung (IBA) für viel Publikumsverkehr auf der Elbinsel.
Im Zuge dessen entstanden attraktive Projekte wie das neue Zentrum am Reiherstieg, der Energieberg Georgswerder sowie der LOOP, ein Kurs für Fußgänger, Fahrradfahrer und Skater. Dazu bietet Wilhelmsburg viel Natur mit schönen Aussichten von den die Elbinsel umspannenden Deichen auf die Elbe. Von der Hafenindustrie bis hin zur grünen Natur ist in Wilhelmsburg innerhalb von nur knapp acht Kilometern alles geboten.
Wandertipp
(Fahrrad empfohlen - 2:30 Std. / 30 km)
Los geht es vom S-Bahnhof Wilhelmsburg in die Neuenfelder Straße und weiter in Richtung Wilhelmsburger Reichsstraße. Nach einem kleinen Grünstück, dem Rhododendrongarten, biegt man links in die Straße Am Inselpark ab. Bevor die Straße nach rechts abknickt, kommt man am Algenhaus vorbei. In den blubbernden Tanks an der Fassade befinden sich Algen, die Biomasse zur Energiegewinnung liefern. Das Haus ist ein Projekt aus der IBA. Überhaupt wartet der gesamte Wohnblock mit außergewöhnlichen Bauten auf.
Weiter geht es dann links über die Straße Hauland in den Wilhelmsburger Inselpark (1, siehe pdf-Datei am Ende der Seite). Parallel zur Reichsstraße führt der Weg über die Kornweide und am Ende der Straße Hauland auf König-Georg-Deich und gleich wieder rechts über den König-Georg-Weg zum Finkenrieker Hauptdeich (2). Diesem folgt man bis zur Autobahnbrücke, die man unterquert und seinen Weg auf dem Stillhorner Hauptdeich fortsetzt, der bald zum Moorwerder Hauptdeich wird. Bei trockenem Wetter besteht die Möglichkeit, auf der Flussseite des Deiches zu fahren. Wo der Moorwerder Süderdeich auf den Moorwerder Hauptdeich trifft, kann man zu Fuß einen Abstecher ins Naturschutzgebiet Heuckenlock machen (3).
Ist man am süd-östlichsten Ende der Elbinsel angelangt, lohnt der Gang zur Bunthäuser Spitze (5), die in fünf Minuten erreicht ist. Dort genießt man einen tollen Ausblick auf die Elbe, die sich hier in Norder- und Süderelbe trennt. Der Moorwerder Hauptdeich führt einen dann in nördlicher Richtung weiter, nun entlang der Norderelbe. Wer Hunger verspürt und kein Picknick dabei hat, macht einen Abstecher (5) in den Moorwerder Norderdeich 78 zum Moorwerder Hof. Über In de Huuk, Einlagedeich und Siedenfelder Weg geht es zurück zum S-Bahnhof Wilhelmsburg.
Wer noch nicht genug von der Elbinsel hat, kann die Radwanderung auch verlängern und dem Moorwerder Hauptdeich weiter nach Norden folgen, vorbei am Naturschutzgebiet Rhee. Weiter über den Deich an der Norderelbe trifft man bald auf den Energieberg Georgswerder – ein alter Müllberg, der zu einem Naherholungsgebiet umfunktioniert wurde. Über die Fiskalische Straße, dann über die Straße Niedergeorgswerder Deich hinweg und in den Kleingartenweg geht es weiter auf den LOOP, der einen wieder zur S-Bahnstation Wilhelmsburg führt.
Anfahrt zur Elbinsel Wilhelmsburg
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Mit der S-Bahnlinie S3/S31 bis Haltestelle Wilhelmsburg.
Mit dem PKW:
Von der Autobahnabfahrt Stillhorn zur Kornweide und links in den Finkenrieker Hauptdeich. Dort kann man am Friedhof parken.
Weitere Infos zu Wilhelmsburgs Osten und eine Übersichtskarte gibt es in der Broschüre Wandern in Wilhelmsburgs Osten (pdf-Datei, 366kb)