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Willkomm Höft

Schiffsbegrüßung am Wedeler Elbufer

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Es ist eine besondere Ehrung, die die großen Containerfrachter am Wedeler Elbufer bekommen: Jedes der rund 50 Schiffe, die das Willkomm Höft täglich passieren, wird einzeln begrüßt.

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Willkommen im Hamburger Hafen

Nähert sich ein großes Schiff dem Elbabschnitt auf Höhe Wedel, laufen im Willkomm Höft die Vorbereitungen an: Jedes Schiff, das in den Hamburger Hafen einfährt oder diesen verlässt, wird an dieser Stelle begrüßt oder verabschiedet. Die Szenerie am Höft und im angeschlossenen Schulauer Fährhaus versprüht einzigartigen Charme.

Über eine Lautsprecheranlage auf einem Steg ertönt die Nationalhymne des vorbeifahrenden Schiffes, zusätzlich gibt es einen Willkommensgruß in Landessprache. "Willkommen in Hamburg, wir freuen uns, Sie in unserem Hafen begrüßen zu können", heißt es dann aus der Lautsprecheranlage in allen erdenklichen Sprachen.

Beste Sicht auf die großen Schiffe

Die Besucher des Willkomm Höft können die Zeremonie entweder auf einem großen Ponton auf der Elbe verfolgen oder gemütlich bei Kaffee und Kuchen im Schulauer Fährhaus. Dort erhält man zudem etliche Informationen zu den vorbeifahrenden Schiffen wie Länge, Breite, Tiefgang, Reederei und weitere Basisinformationen zu den großen Pötten – der volle Service für begeisterte Shipspotter.

Die Infos werden von den fünf Begrüßungskapitänen des Willkomm Höfts vorgetragen, die sich ständig über die Schiffe und aktuelle Änderungen informieren. Über die Jahre entstand so eine liebevoll geführte, handschriftliche Kartei mit Daten und Fakten zu rund 17.000 Schiffen. Die volle Begrüßung gibt es aber nur für Pötte ab einer salutfähigen Größe von 1.000 BRZ. Kleinere Schiffe werden mit dem Dippen (absenken) der Hamburg-Flagge begrüßt.

Begrüßungen seit 1952

Die Geschichte des Willkomm Höfts begann am 12. Juni 1952, als der Weltumsegler und Polarforscher Carl Kircheiß den Fahnenmast mit einer Flasche Rum taufte. Seitdem wurden unzählige Schiffe aus aller Herren Länder begrüßt und verabschiedet. Das erste Schiff, das mit der Zeremonie am Wedeler Elbufer empfangen wurde, war der japanische Frachter Agaki Maru.

Zweimal kam der Betrieb im Laufe der Zeit zum Erliegen. Bei den Sturmfluten im Februar 1962 und im Januar 1976 wurden große Teile der Anlage zerstört. Die Betreiber des Willkomm Höfts fanden darauf aber jeweils die richtige Antwort: mit einer weiteren Flasche Rum an einem noch größeren Fahnenmast.

Im Jahr 2012 wurde die Anlage samt Schulauer Fährhaus nach einem Betreiberwechsel schließlich erneuert. Dabei wurde die Lautsprecheranlage ausgetauscht und ein großer Ponton gebaut, von dem aus die Schiffe noch besser zu sehen sind.