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Hamburger Brauereikunst

Senatsbock Anstich 2024

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Eine fast vergessene Tradition ist in Hamburg wiederbelebt worden. Dank des Gemeinschaftsprojektes der Brauereien Blockbräu, Gröninger, Joh. Albrecht, Kehrwieder und Ratsherrn wurde der Senatsbock vor zehn Jahren erstmals wieder eingebraut.

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Thomas Balke

Das war der Senatsbock-Anstich 2024. Über den nächsten Senatsbock-Anstich informieren wir Sie rechtzeitig an dieser Stelle.

Senatsbock-Anstich 2024

Am 26. Januar 2024 war es wieder soweit: Der Senatsbock wurde angestochen, um die fünfte Jahreszeit - wie es schon in den 1950er Jahren üblich war - einzuläuten. Interessierte können vor Ort die Biere probieren und mit den Braumeistern ins Gespräch kommen. Gegen den Hunger gibt es traditionell Fischbrötchen und Hamburger Bio-Currywurst, aber auch vegetarische Alternativen. Der feierliche Anstich findet im Grundsteinkeller des Restaurants Parlament statt. 

2024 erstmals wieder gemeinsamer Senatsbock

2017 gab es zum ersten Mal nicht nur einen Senatsbock, sondern gleich drei verschiedene Versionen, ab 2018 waren es ganze sechs. Die Variationen reichten dabei in der Vergangenheit vom klassischen dunklen Bockbier bis zur stark gehopften, an ein dunkles IPA erinnernden Version. 

2024 kehrte man zur bewährten Tradition eines gemeinsam gebrauten Senatsbocks zurück. Zusätzlich gab es aber auch besondere Böcke der einzelnen Brauereien zu probieren. 

Die neun beteiligten Hamburger Brauereien

  • Astra St. Pauli Brauerei: Mitten auf dem Kiez entstehen in der Astra St. Pauli Brauerei neue Sorten des beliebten Bieres. Gebraut wird in der Mikrobrauereianlage von Hand. Dabei entstehen Sorten wie "Astra durchgemacht" mit Orange oder "Astra Nachtschicht" mit karamelliger Schokonote.
  • Gröninger Privatbrauerei: Sie zählt zu den ältesten Braustätten Hamburgs. Das "Pils" und "Hanseaten Weisse" können Besucher des Brauhauses noch heute aus alten Holzfässern selbst zapfen.
  • Kehrwieder Kreativbrauerei: Seit 2012 braut Oliver Wesseloh, Weltmeister der Sommeliers für Bier, sechs unverwechselbare Standardbiertypen und wechselnde limitierte Biere. Durch die Fassreifung werden verschiedenste spannende Variationen entwickelt.
  • BLOCKBRÄU: Im gemütlichen Brauhaus an den Landungsbrücken lebt die berühmte Hamburger Braugeschichte weiter. Rund 8800 Liter Pilsener und Weizenbier produziert die Brauerei jede Woche und verköstigt sie im Restaurant mit einem der schönsten Blicke über den Hamburger Hafen.
  • Joh. Albrecht: Ein Gasthaus mit eigener handwerklicher Bierherstellung. Die Bierspezialitäten heißen „Kupfer – Das Malzig-Milde Dunkle“ und „Messing – Das Hopfig-Herbe Helle“ und überzeugen durch einen einzigartig hausgebrauten Geschmack.
  • Ratsherrn Brauerei: "Just Craft. Real Taste." ist der Leitgedanke der 2010 in den Schanzenhöfen eröffneten Brauerei. 2012 entstand die Micro Brewery, in der traditionelle Rezepturen mit außergewöhnlichen Geschmacksideen kombiniert werden.
  • Landgang Brauerei: Die 2015 als Hopper Bräu gegründete Brauerei mit Bar und Eventfläche in Bahrenfeld gehört heute zu den am schnellsten wachsenden Craft-Beer-Brauereien in Norddeutschland.
  • ÜberQuell Brauwerkstätten: In den Riverkasematten befindet sich ein Brew Pub mit Micro Brauerei, Restaurant und Terrasse, wo es neben neapolitanischer Pizza köstliche Craft-Beer-Kreationen wie das beliebte "Palim Palim Pale Ale" gibt.
  • Wildwuchs Brauwerk: "Erfrischend unkonventionelle Biere" braut Wildwuchs als einzige Hamburger Brauerei in Bio-Qualität. In der Kleinbrauerei direkt an der Elbe werden alle Produktionsschritte direkt vor Ort ausgeführt.

Der Senatsbock damals

Es ist eine Tradition, die sich vor allem in den 50er Jahren großer Beliebtheit erfreute und bis in die 70er Jahre hinein zelebriert wurde. Mit viel Wirbel und Prominenz wie beispielsweise Boxweltmeister Max Schmeling oder Fußball-Star Uwe Seeler, wurde der jährliche Anstich des ersten Doppelbock-Fasses im altehrwürdigen Curiohaus gefeiert. Im Rahmen eines „feucht-fröhlichen Herrenabends“ ließen die Besucher ihre Zylinder kreisen und stimmten Lieder an. Damals waren es fünf Brauereien (Holsten, Bavaria St. Pauli (Astra), Elbschloss (Ratsherrn), Bill und Winterhuder), die sich zum Brauen dieses einen Biers zusammenschlossen und damit die Bockbierfeste in der dunklen Jahreszeit neu belebten. Doch eine Fusionswelle in den 60er Jahren wälzte die Hamburger Brauereilandschaft um, der Wettbewerb zwischen Brauereien war gestiegen, so dass die Produktion des Senatsbocks schließlich eingestellt wurde.

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