Hamburger Traditionsturnier
Eleganz ist ein entscheidender Faktor beim Deutschen Spring- und Dressurderby – sowohl hoch zu Ross als auch auf den Zuschauerrängen. Das Turnier in Hamburg besitzt einen ganz eigenen Charme und eine große Tradition und ist daher bei Sportlern als auch bei Zuschauern gleichermaßen beliebt. Zum Derby kommen jedes Jahr zehntausende Zuschauer in den Derbypark Klein Flottbek. Das Springen findet auf einem der schwierigsten Parcours der Welt statt. Das Turnier in Hamburg stellt auch für die Weltelite der Springreiter eine große Herausforderung dar. Neben dem Geschehen zwischen Steilsprung, Oxer und Wassergraben stehen auch das rasante Speed-Derby und der Youngster-Cup auf dem Programm.
Beim Dressurderby kämpfen die Teilnehmer um das begehrte Blaue Band, das den Sieger des Hamburger Derbys auszeichnet. In der Hansestadt gibt es mit der Prüfungsform „Pferdewechsel" eine Besonderheit. Dabei starten die Reiter auf Fremdpferden. Diese Prüfungsform ist auf internationalem Niveau eher selten. Dieser Herausforderung stellen sich auch die U25- und U16-Reiter in ihrer jeweiligen Altersklasse.
Sprung über den Großen Wall
Das Deutsche Spring-Derby – manchmal auch Hamburger Derby genannt – wird in Fachkreisen auch als schwierigstes Derby weltweit bezeichnet. Traditionell ist es für das Publikum der Höhepunkt des gesamten Turniers.
Eine Besonderheit ist der aus Naturhindernissen bestehende Parcours, der zudem mit 1.250 Metern für heutige Verhältnisse eine ungewöhnliche Länge aufweist. Die Prüfung fordert also neben Springvermögen in besonderem Maße Mut, Vertrauen und Kondition von Pferd und Reiter. Der Parcours wurde 1920 vom leidenschaftlichen Jagdreiter Eduard Pulvermann gestaltet, der die Naturhindernisse an die holsteinischen Landschaft anlehnte. Seitdem wurden weder die Linienführung noch die Hindernisse verändert. Lediglich die Höhe der Hindernisse wurde über die Jahrzehnte an das gestiegene Leistungsniveau angepasst.
Unter den weltberühmten Naturhindernissen ist der 3,50 Meter hohe „Große Wall“ die größte Attraktion. Es geht 80 Grad steil bergab. Der Wall wurde zuletzt leicht abgeflacht, um beim Abrutschen etwas mehr Führung zu ermöglichen. Nur einen Galoppsprung hinter dem steilen Wallabhang steht schon die „Weiße Planke“. In der Geschichte des Derbys passierten hier die meisten Springfehler.
Pulvermanns Grab
Ein weiteres berühmt-berüchtigtes Hindernis ist „Pulvermanns Grab“, ein zwei Meter breiter Wassergraben mit je einem Steilsprung davor und dahinter. Als Springreiter überwand Eduard Pulvermann, der diese schwierige Sprungkombination entwickelte, sein eigenes Hindernis kein einziges Mal – an diese Begebenheit wurde der Name angelehnt.
Eine dritte ungewöhnliche Herausforderung für Reiter und Ross sind die zwei „Irischen Wälle“, zwei Naturhindernisse mit zwei aufeinanderfolgenden Wällen. Vor dem Absprung auf den ersten Wall und nach dem Absprung vom zweiten Wall müssen Pferd und Reiter einen kleinen Steilsprung bewältigen. Auch dieses Hindernis wurde zuletzt entschärft. Insgesamt hat der Parcours 17 Hindernisse mit 26 Sprüngen.
Alle Infos zum Derby: Deutsches Spring- und Dressurderby