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Leitbild & Ziele Offen für alle gesellschaftlichen Strömungen

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Für das Sanierungs- und Stadtumbaugebiet Gängeviertel/Valentinskamp gilt das Leitbild eines Quartiers mit günstigen Mieten und eines Ortes vielfältiger künstlerischer Arbeit.

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Leitbild & Ziele - Konzept & Verfahren - Gängeviertel - Bezirksamt Hamburg-Mitte

Das Leitbild des Sanierungsgebietes aus dem Jahr 2011 gilt uneingeschränkt fort. Es lautet:

Das Gängeviertel ist ein lebendiges innerstädtisches Quartier mit günstigen Mieten und einem Schwerpunkt auf Nutzungen im künstlerischen Bereich für Menschen in vielfältigen Lebenssituationen. Es ist offen für alle gesellschaftlichen Strömungen in dieser Stadt, die sich mit Toleranz und Respekt begegnen.

Die folgenden gebietsbezogenen Entwicklungsziele gelten weiterhin fort. Einige von ihnen wurden zwischenzeitlich weitgehend erreicht. Das Leitziel 3 wurde konkretisiert.

1. Erhalt der historischen Bausubstanz
Ziel ist der Erhalt der baukulturell wertvollen Bausubstanz. Die Gebäude werden, soweit technisch und wirtschaftlich vertretbar, erhalten und unter Berücksichtigung von Aspekten des Denkmalschutzes und des Klimaschutzes instand gesetzt und modernisiert. Dabei steht die nachhaltige Grundsanierung der Gebäude im Vordergrund, aufwändige Modernisierungen sollen vermieden werden.

2. Schaffung von bezahlbarem Mietwohnraum
Alle Wohnungen werden mit öffentlichen Fördermitteln saniert und wieder dem Wohnungsmarkt zugeführt. Die Wohnungen werden für einen Zeitraum von 21 Jahren einer Mietpreis- und Belegungsbindung unterliegen, so dass sie in diesem Zeitraum nur für Haushalte mit entsprechender Berechtigung zugänglich sein werden. Auch Menschen mit geringem Einkommen soll damit ein Wohnen in Zentrumsnähe ermöglicht werden. Dabei wird Wohnraum für verschiedene Haushaltsgrößen und Lebensstile geschaffen.

3. Schaffung von günstigen Gewerbeflächen und gewerblicher Vielfalt im Viertel
Um möglichst günstige Mieten realisieren zu können, soll im Rahmen der RISE-Förderung in den gewerblich genutzten Flächen und in den Flächen für das Gemeinwohl die notwendige Instandsetzung und Modernisierung erfolgen. Es soll ein Branchenmix entstehen, der das Viertel versorgt, zum Viertel passt und mit der umliegenden Wohnnutzung verträglich ist. Die Nutzung der gewerblichen Flächen als klassische Büros soll vermieden werden.

4. Schaffung von günstigen Atelier- und Werkstattflächen für Gängeviertel e.V. und andere
Um möglichst bezahlbare Mieten für Atelier- und Werkstattflächen realisieren zu können, soll im Rahmen der RISE-Förderung die notwendige Instandsetzung und Modernisierung durchgeführt werden. Diese Flächen werden bevorzugt von Gängeviertel e.V. angemietet.

5. Durchführung einer effizienten Sanierung
Die Sanierung der Gebäude erfolgt mit einem professionellen Baumanagement, um die Mittel nachhaltig und effizient einzusetzen.

6. Schaffung eines Zentrums für Kunst, Kultur und Soziales in der „Fabrique
Um möglichst geringe Mietkosten realisieren zu können, wurde das Gebäude „Fabrique“ nur in erforderlichem Umfang instand gesetzt und modernisiert (Mindestanforderung). Die „Fabrique“ ist das sozio-kulturelle Zentrum des Quartiers. Die Angebote richten sich an alle Menschen und schließen keine Bevölkerungsgruppen aus. Das Angebot und Preisniveau folgen dieser Zielsetzung.

7. Übertragung eines Höchstmaßes an Eigenverantwortung und Autonomie an Gängeviertel e.V. bei der Nutzung der gewerblichen Flächen
Zu Beginn des Verfahrens betrieb und verwaltete der Verein Gängeviertel e.V. in der Regel die Gebäudeflächen, die nicht zum Wohnen genutzt wurden. Nach der Gründung der Genossenschaft übernahm diese die Verwaltung dieser Flächen. Seit 2015 besteht ein Generalmiet- und Verwaltungsvertrag, der eine weitestgehende Selbstverwaltung der fertiggestellten Gebäude während des Sanierungsverfahrens durch die Genossenschaft ermöglicht. Nach der Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrages übernahm die Genossenschaft zum 1. Januar 2020 drei Grundstücke im Gängeviertel, die im Rahmen des Sanierungsverfahrens mit öffentlichen Mitteln modernisiert und instandgesetzt worden waren. Bei den übrigen Grundstücken und Gebäuden erfolgt die Übergabe jeweils zum Abschluss der jeweiligen Sanierung.

8. Gestalterische Aufwertung der vorhandenen Freiflächen und Erhöhung der Nutzbarkeit
Die mit Stand September 2010 unbebauten Flächen werden nicht bebaut. Sie werden gestalterisch aufgewertet und damit für die Bewohnerinnen und Bewohner und für das angrenzende Umfeld besser nutzbar gemacht. Die „Brache“ (Flurstück 1158) wird als öffentliche Freifläche hergerichtet, um den Mangel an Außen- und Freiflächen im Gebiet zu kompensieren und eine Öffnung in das Umfeld zu schaffen.

9. Ausschöpfung aller Finanzierungsmöglichkeiten
Die am Sanierungsprozess Beteiligten sind sich darüber bewusst, dass die Sanierung des Gängeviertels eine hohe finanzielle Belastung für den öffentlichen Haushalt darstellt und bemühen sich fortwährend um die Einwerbung zusätzlicher Finanzierungsmittel, z. B. EU-Mittel oder private Gelder.

10. Erhalt und langfristige Sicherung von preisgünstigen Wohn- und Gewerbeflächen
Der Verein Gängeviertel e.V. strebte an, während des Sanierungsverfahrens eine Genossenschaft zu gründen. Die Genossenschaft sollte zum Ziel haben, die Grundstücke und Gebäude des Treuhandvermögens Gängeviertel/Valentinskamp nach Ablauf des Sanierungsverfahrens in ihr Eigentum oder in Erbbaurecht zu übernehmen und die Flächen über die Bindungszeiträume hinaus preiswert zur Verfügung zu stellen. Mit der Gründung der Gängeviertel Genossenschaft 2010 eG sowie der Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrages zwischen der Stadt Hamburg und der Genossenschaft wird dieses Ziel erreicht.

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