Früher waren weite Bereiche der Elbufer dem Einfluss von Ebbe und Flut ausgesetzt. Heute sind derartige Gebiete bis auf wenige Ausnahmen verschwunden. Das im Deichvorland am Ufer der Süderelbe gelegene Naturschutzgebiet Heuckenlock hat eine Länge von etwa 3 Kilometern und eine Breite von etwa 400 m. Das etwa 100 ha große naturnahe Süßwasserwatt im Tidebereich der Elbe ist ein bedeutendes Biotop und erinnert als geologisches Objekt an die in historischer Zeit häufigen Sedimentumlagerungen im Stromspaltungsgebiet der Elbe.
Bemerkungen / Kurzbeschreibung
Das Heuckenlock ist eine der letzten naturnah erhaltenen Süßwasserwattflächen Europas mit Süßwasser-Tideauenwald. Der Untergrund wird durch weichselkaltzeitliche kiesige Sande des Elbe-Urstromtales aufgebaut. Im Hangenden folgen holozäne Sande sowie bindige Marschensedimente (Klei, Schlick). Morphologisch ist das Naturschutzgebiet durch den namengebenden Priel, die diesen beiderseits umgebenden flachen Wattflächen sowie einen langgestreckten sandigen Bereich zwischen Watt und Elbe gekennzeichnet.
Der Priel ist mehrere Meter breit und weist sehr steile Ufer auf. Der Mittelgrund-Bereich zeigt zwei unterschiedlich hohe Uferwälle, die nur selten, d.h. bei Mittel-Tidehochwasser, überschwemmt werden Die Sedimentation wird durch den regelmäßig bei Flut eintretenden flussaufwärts gerichteten Feinmaterial-Transport und -Ablagerung im Wattbereich sowie die Sandverlagerung entlang der Elbe bestimmt (Miehlich 1999). Die natürliche Morphodynamik im Bereich Heuckenlock ist durch die vor längerer Zeit ausgebrachte Uferbefestigung auf der Elbseite verändert. Bei Ebbe fällt der Priel weitgehend trocken. Der vegetationsfreie elbnahe Uferwall kann bei Sturmfluten mehr oder weniger vollständig abgetragen bzw. seitlich versetzt werden. Der elbabgewandte Uferwall ist durch Vegetation "stabilisiert", bei Überflutung wird er durch junge Sedimente aufgehöht.
Lage
Daten und Fakten
Objekt-Nr.: | 12 |
Ortsbezeichnung: | Stillhorn/Moorwerder |
Bundesland: | Hamburg |
TK 25-Nr.: | 2526 Allermöhe |
Rechts- u. Hochwert: | R 35 6720 - 35 7020, H 59 2630 - 59 2795 |
Geländehöhe: | NN -0,5 bis +3,5 m |
Geotoptyp: | tidebeeinflusstes Süßwasserwatt der Elbe |
Regionalgeologische | Elbe-Urstromtal |
Stratigraphische Stellung | Holozän bis Gegenwart |
Petrographische | Sand, Schlick |
Genese: | Das Heuckenlock ist in historischer Zeit im Bereich eines tidebeeinflussten Seitenarms der Süderelbe entstanden. Der Untergrund wird durch weichselkaltzeitliche kiesige Sande des Elbe-Urstromtales aufgebaut. Im Hangenden folgen holozäne Sande sowie bindige Marschensedimente (Klei, Schlick). |
Aufschlussart: | kein Aufschluss |
Größe des Objekts: | 104 ha |
Erreichbarkeit: | gut; Begehbarkeit zur Zeit durch die Sperrung der Brücke über den Priel stark eingeschränkt. |
zu erreichen: | über Bus 351 |
Nutzung: | keine |
Zustand des | gut |
Schutzstatus: | Naturschutzgebiet |
Literatur
Köpke, A., Möller, I., Pump, K., Seeger, K. & Thannheiser, D. (1996): Das Naturschutzgebiet Heuckenlock. – In: Köpke, A., Möller, I., Pump, K., Seeger, K. & Thannheiser, D. (Hrsg.): Grüne Oasen in Hamburg. Ausgewählte Naturschutzgebiete Hamburgs (Teil 1): 63-75.
Miehlich, G. (1999): Böden und Bodenkultur der Vier- und Marschlande – Segen und Last einer Flußmarschenlandschaft.- Hamburger Geogr. Studien 48: 199-224.
Miehlich, G. & Melchior, S. (1985): Die Böden einer tidebeeinflußten Aue (NSG Heuckenlock, Hamburg). - Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie 13: 151-155.