3.1.2 Arbeitszeitmodelle nach Wirtschaftsbereichen

Definition

Frauen und Männer in Vollzeit- und Teilzeitarbeit sowie in geringfügiger Beschäftigung im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich in Hamburg 2011 bis 2020

Bedeutung

Der Indikator bildet die Verteilung von Frauen und Männern in Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügigen Arbeitsverhältnissen im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich ab. Er gibt Hinweise auf: 

  • die Rolle von Geschlechterstereotypen bei Berufswahl und -ausübung,
  • unterschiedliche Attraktivität der Erwerbsbereiche für Frauen und Männer sowie
  • mögliche Vereinbarkeitsgefälle.

Beschäftigte in Hamburg 2011 bis 2020 nach Wirtschaftsbereichen

Diese Abbildung zeigt, dass sowohl Frauen als auch Männer überwiegend im Dienstleistungsbereich tätig sind. Im Produzierenden Gewerbe war im Jahr 2020 der Anteil der beschäftigten Männer mit 22,2 Prozent dreimal so hoch wie der der Frauen (7,4 Prozent). 

Beschäftigte in Hamburg 2011 bis 2020 nach Wirtschaftsbereichen


Produzierendes Gewerbe
Dienstleistungsbereich
JahrFrauenMännerFrauenMänner

in %
in %

2011

7,3

22,2

92,7

77,8

2012

7,2

24,2

92,8

75,8

2013

6,9

23,5

93,0

76,4

2014

7,1

23,8

92,9

76,3

2015

6,8

22,4

93,2

77,6

2016

7,2

23,2

92,8

76,8

2017

6,7

21,5

93,3

78,5

2018

6,2

20,8

93,8

79,3

2019

7,3

22,0

92,8

78,0

2020

7,4

22,2

92,5

77,8

Arbeitszeitmodelle im Produzierenden Gewerbe in Hamburg 2011 bis 2020

Im Produzierenden Gewerbe ist die Vollzeitbeschäftigung sowohl bei Frauen (2020: 65,3 Prozent) als auch bei Männern (2020: 92,7 Prozent) das überwiegende Arbeitszeitmodell. Im Zeitverlauf von 2011 bis 2020 hat Teilzeitarbeit bei den Frauen um gut acht Prozentpunkte zugenommen, was mit einem Rückgang von vier Prozentpunkten bei der Vollzeitarbeit und von gut vier Prozentpunkten bei der geringfügigen Beschäftigung einherging.

Arbeitszeitmodelle im Dienstleistungsbereich in Hamburg 2011 bis 2020

Auch im Dienstleistungsbereich ist die Vollzeitbeschäftigung bei den Männern dominierend (78,7 Prozent der Arbeitszeitmodelle im Jahr 2020). Während sich der Anteil der geringfügig Beschäftigten im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2011 nahezu stabil bei knapp unter 9 Prozent liegt, nahm der Anteil der Teilzeitbeschäftigung um knapp fünf Prozentpunkte auf 12,8 Prozent zu.

Im Jahr 2011 arbeiteten bei den Frauen 53,5 Prozent in Vollzeit. Bis 2020 nahm dieser Anteil auf 48 Prozent ab, knapp 31 Prozentpunkte unter dem Vollzeitanteil der Männer. Teilzeitbeschäftigung hat bei Frauen von 2011 bis 2020 um knapp neun Prozentpunkte auf 42,5 Prozent zugelegt und entsprechend an Bedeutung gewonnen. 

Arbeitszeitmodelle in Prozent der Beschäftigten in Hamburg 2011 bis 2020 nach Wirtschaftsbereichen


Produzierendes GewerbeDienstleistungsbereich
JahrVollzeitTeilzeitGeringfügig beschäftigtVollzeitTeilzeitGeringfügig beschäftigt

in %in %
weiblich

2011

69,3

20,5

10,3

53,5

34,0

12,6

2012

66,4

24,9

8,7

51,7

37,6

10,6

2013

66,6

26,1

7,3

50,4

38,4

11,2

2014

66,9

25,8

7,3

49,9

38,3

11,8

2015

66,8

25,8

7,4

48,9

38,4

12,8

2016

67,1

27,0

5,9

49,1

39,0

11,9

2017

66,3

27,4

6,3

48,9

39,6

11,4

2018

65,5

27,9

6,7

48,0

40,2

11,8

2019

64,0

28,1

7,9

48,2

40,8

11,0

2020

65,3

28,6

6,0

48,0

42,5

9,6

männlich

2011

95,8

1,7

2,6

83,3

8,0

8,7

2012

96,1

2,0

1,9

82,8

9,7

7,6

2013

96,2

2,1

1,7

82,1

9,9

8,0

2014

95,8

2,3

1,9

79,8

10,3

9,9

2015

95,2

2,6

2,2

80,3

11,2

8,5

2016

95,1

2,5

2,4

80,9

10,6

8,5

2017

95,2

2,5

2,3

80,2

11,7

8,1

2018

94,3

3,9

1,8

77,7

12,7

9,6

2019

92,9

5,2

2,0

77,5

12,5

9,9

2020

92,7

5,5

1,8

78,7

12,8

8,5

Methodische Hinweise

Die Vierteljährliche Verdiensterhebung umfasst das Produzierende Gewerbe und den Dienstleistungsbereich. Sie wird als Stichprobenerhebung durchgeführt. Grundsätzlich werden Betriebe mit zehn und mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einbezogen. Für ausreichende Repräsentativität der Ergebnisse werden in ausgewählten Wirtschaftszweigen auch Betriebe mit fünf und mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern befragt. Für Einheiten der Wirtschaftsabschnitte „Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung“ sowie „Erziehung und Unterricht“ werden die Merkmale aus der Personalstandstatistik und aus Tarifangaben geschätzt und fließen in das Ergebnis des Dienstleistungsbereichs ein.

In der Vierteljährlichen Verdiensterhebung werden die Anzahl der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, ihre bezahlten Arbeitsstunden (nicht von geringfügig Beschäftigten) und ihre Bruttoverdienstsummen erfragt. Auszubildende sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Altersteilzeit werden nicht einbezogen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gelten als teilzeitbeschäftigt, wenn ihre regelmäßige Wochenarbeitszeit kürzer ist als die vergleichbarer vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt aus dieser Beschäftigung regelmäßig im Monat 450 Euro nicht übersteigt. 

Datenquelle 

Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein; Vierteljährliche Verdiensterhebung für Hamburg der Jahre 2011 bis 2020 im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich (Abschnitte B bis S der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008))

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