3.0.1 Einkommen der Bevölkerung

Definition

Männer und Frauen in Hamburg nach Einkommensklassen 2010 bis 2019

Bedeutung

Der Indikator stellt die Verteilung des Einkommens in der Hamburger Bevölkerung in verschiedenen Lebensabschnitten dar. Er gibt Hinweise auf

  • Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern,
  • Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern differenziert nach Bildungsabschluss, Alter und Familienstand,
  • ungleiche Verteilung von Altersarmut,
  • eine bildungsunabhängige Besserstellung von Männern beim Einkommen.

Einkommen der Bevölkerung in Hamburg 2010 bis 2019

Die Abbildung zeigt, dass das Einkommen bei Frauen und Männern im Beobachtungszeitraum stetig ansteigt. Verfügten im Jahr 2010 noch 48 Prozent aller Frauen und 30 Prozent aller Männer über ein Einkommen unter 1.100 Euro und nur 15 Prozent aller Frauen und 33 Prozent aller Männer über ein Einkommen über 2.000 Euro, so stand im Jahr 2019 nur noch 33 Prozent aller Frauen und 22 Prozent aller Männer ein Einkommen unter 1.100 Euro zur Verfügung. 29 Prozent der Frauen und 48 Prozent der Männer konnten auf ein Einkommen über 2.000 Euro zurückgreifen. Deutlich wird dabei in allen Jahren, dass das Einkommen der weiblichen Bevölkerung Hamburgs stets unterhalb des Einkommens der männlichen Bevölkerung liegt.

Einkommensverteilung in Euro der Bevölkerung (in 1.000) in Hamburg 2010 bis 2019


Einkommen in Euro
Jahrunter 11001100-20002000 und mehr
weiblich

2010

329

256

103

2011

294

245

107

2012

299

256

111

2013

310

252

121

2014

291

255

140

2015

284

274

150

2016

274

270

166

2017

257

270

182

2018

251

274

199

2019

240

273

213

männlich

2010

208

251

223

2011

174

232

219

2012

177

234

227

2013

192

231

240

2014

178

241

249

2015

178

238

273

2016

158

242

289

2017

157

228

315

2018

153

232

327

2019

157

214

342

insgesamt

2010

537

507

326

2011

468

478

325

2012

476

490

337

2013

502

483

361

2014

469

496

390

2015

462

512

422

2016

431

512

455

2017

414

499

498

2018

404

506

526

2019

397

487

555

Einkommen der ledigen Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019​​​​​​​

weiblich

männlich

Einkommen der verheirateten Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019

weiblich

männlich

Einkommen der verwitweten oder geschiedenen Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019

weiblich

männlich

Die Kreisdiagramme veranschaulichen, dass verheiratete Männer 2019 deutlich seltener über ein Einkommen unter 700 Euro verfügten als ledige oder verwitwete / geschiedene Männer (verheiratete: 4,6 Prozent, ledige: 17,3 Prozent, verwitwete / geschiedene: 4,2 Prozent). Zum anderen betrug das Einkommen verheirateter Männer deutlich häufiger mehr als 2.600 Euro als bei ledigen, verwitweten / geschiedenen Männern (verheiratete: 38,0 Prozent, ledige: 19,8 Prozent, verwitwete / geschiedene: 23,6 Prozent). Diese Unterschiede waren 2019 bei Frauen deutlich geringer. 16,8 Prozent der ledigen und 21,5 Prozent der verheirateten Frauen, jedoch 4,6 Prozent der verwitweten / geschiedenen Frauen verfügten über ein Einkommen unter 700 Euro, 14,5 Prozent der ledigen, 13,9 Prozent der verheirateten Frauen und 12,5 Prozent der verwitweten / geschiedenen Frauen hatten ein Einkommen von 2.600 Euro und mehr.

Einkommen der Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019 nach Alter

Betrachtet man das Einkommen der Hamburger Bevölkerung 2019 nach Alter, zeigt sich deutlich, dass Frauen grundsätzlich ein geringeres Einkommen zur Verfügung haben und das über alle Altersgruppen hinweg. So lag beispielsweise der Anteil der bis 40-Jährigen Frauen beim Einkommen unter 700 Euro knapp vier Prozentpunkten über dem Anteil der Männer der gleichen Alters- und Einkommensgruppe. Bei den 40-65-Jährigen mit einem Einkommen unter 700 Euro lag der Anteil der Frauen 5,6 Prozentpunkte über dem der Männer; bei den über 65-Jährigen mit einem Einkommen unter 700 Euro lag der Anteil der Frauen sogar 9,2 Prozentpunkte über dem der Männer.

Einkommen der erwerbstätigen Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019 nach Abschluss

Der Bildungsabschluss spielt sowohl bei Frauen als auch bei Männern eine wesentliche Rolle bezüglich der Höhe des Einkommens. Dabei zeigt sich, dass auch hier Frauen über geringere Einkommen bzw. seltener über ein höheres Einkommen verfügen als Männer mit den jeweils gleichen Abschlüssen. Beispielsweise lag 2019 der Anteil der Frauen mit Lehre, Berufsausbildung oder Fachhochschulabschluss und einem Einkommen über 2.600 Euro 16 Prozentpunkte unter dem Anteil der Männer dieser Einkommensklasse mit gleichem beruflichem Bildungshintergrund. Hingegen lag der Anteil der Frauen mit einem Einkommen unter 1.100 Euro mit dem gleichen Abschluss 10 Prozentpunkte über dem Anteil der Männer in dieser Kategorie.

Hinweis: Die Daten beziehen sich in dieser Abbildung und der nachfolgenden Tabelle auf die erwerbstätige Bevölkerung und nicht – wie bei den Abbildungen im vorangegangenen – auf die Gesamtbevölkerung. 

Einkommensverteilung in Euro der erwerbstätigen Bevölkerung (in 1.000) in Hamburg 2019 nach höchstem Bildungsabschluss



Mit allgemeinen Schulabschluss
Mit beruflichem Bildungsabschluss


insgesamtHaupt-(Volks-) schulabschluss und andere (polytechnische Oberschule, ohne Angabe)
Realschul-Abschluss u. ä.
Fachhoch-/ Hoch-Schulreife
Lehre/ Berufsausbildung oder Fachschulabschluss, Fachschulabschluss DDR
Bachelor, Diplom, Master, Promotion und ohne Angabe
Ohne beruflichen Abschluss
weiblich

unter 1.100

98

18

24

43

33

16

46

1.100-1.500

83

16

25

37

43

18

19

1.500-2.000

104

13

35

55

64

29

10

2.000-2.600

93

4

23

64

47

40

5

2.600 und mehr

79

1

9

75

24

60

2

männlich

unter 1.100

58

9

11

28

13

10

33

1.100-1.500

52

13

12

19

24

8

19

1.500-2.000

91

25

30

31

55

14

21

2.000-2.600

113

16

32

61

61

36

16

2.600 und mehr

170

11

26

137

58

107

11

insgesamt

unter 1.100

155

28

35

71

46

26

79

1.100-1.500

135

29

37

56

67

26

38

1.500-2.000

196

38

64

87

119

43

31

2.000-2.600

206

20

55

125

108

76

21

2.600 und mehr

249

13

35

212

81

167

14

Methodische Hinweise

Die Daten stammen aus dem Mikrozensus, einer monatlichen Haushaltsbefragung der Bevölkerung am Hauptwohnsitz mit einer Ein-Prozent-Stichprobe, die auf der Grundlage der Bevölkerungszahlen des Zensus die Ergebnisse auf die gesamte Bevölkerung hochrechnet. Bei der betrachteten Gesamtbevölkerung handelt es sich demnach um diejenigen in Privathaushalten und nur um diejenigen mit Angabe zum Einkommen. Dies filtert vor allem bei den unter 20-Jährigen viele Schülerinnen und Schüler aus. Außerdem ist zu beachten, dass es sich um Werte für schulische und berufliche Ausbildung handelt, und Personen mehrfach gezählt werden, wenn sie in beide Kategorien fallen.

Bis 2010 werden die Ergebnisse der Volkszählung 1987 fortgeschrieben, mit Fertigstellung des Zensus 2011 sind die daraus resultierenden Bevölkerungszahlen die neue Grundlage, woraus sich eine Einschränkung der Vergleichbarkeit der Daten zwischen 2009 bis 2010 und 2011 bis 2018 ergibt.

Datenquelle

Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Mikrozensus, 2020

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