Männer und Frauen in Hamburg nach Einkommensklassen 2010 bis 2019
Bedeutung
Der Indikator stellt die Verteilung des Einkommens in der Hamburger Bevölkerung in verschiedenen Lebensabschnitten dar. Er gibt Hinweise auf
Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern,
Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern differenziert nach Bildungsabschluss, Alter und Familienstand,
ungleiche Verteilung von Altersarmut,
eine bildungsunabhängige Besserstellung von Männern beim Einkommen.
Einkommen der Bevölkerung in Hamburg 2010 bis 2019
Die Abbildung zeigt, dass das Einkommen bei Frauen und Männern im Beobachtungszeitraum stetig ansteigt. Verfügten im Jahr 2010 noch 48 Prozent aller Frauen und 30 Prozent aller Männer über ein Einkommen unter 1.100 Euro und nur 15 Prozent aller Frauen und 33 Prozent aller Männer über ein Einkommen über 2.000 Euro, so stand im Jahr 2019 nur noch 33 Prozent aller Frauen und 22 Prozent aller Männer ein Einkommen unter 1.100 Euro zur Verfügung. 29 Prozent der Frauen und 48 Prozent der Männer konnten auf ein Einkommen über 2.000 Euro zurückgreifen. Deutlich wird dabei in allen Jahren, dass das Einkommen der weiblichen Bevölkerung Hamburgs stets unterhalb des Einkommens der männlichen Bevölkerung liegt.
Einkommensverteilung in Euro der Bevölkerung (in 1.000) in Hamburg 2010 bis 2019
Einkommen in Euro
Jahr
unter 1100
1100-2000
2000 und mehr
weiblich
2010
329
256
103
2011
294
245
107
2012
299
256
111
2013
310
252
121
2014
291
255
140
2015
284
274
150
2016
274
270
166
2017
257
270
182
2018
251
274
199
2019
240
273
213
männlich
2010
208
251
223
2011
174
232
219
2012
177
234
227
2013
192
231
240
2014
178
241
249
2015
178
238
273
2016
158
242
289
2017
157
228
315
2018
153
232
327
2019
157
214
342
insgesamt
2010
537
507
326
2011
468
478
325
2012
476
490
337
2013
502
483
361
2014
469
496
390
2015
462
512
422
2016
431
512
455
2017
414
499
498
2018
404
506
526
2019
397
487
555
Einkommen der ledigen Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019
weiblich
männlich
Einkommen der verheirateten Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019
weiblich
männlich
Einkommen der verwitweten oder geschiedenen Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019
weiblich
männlich
Die Kreisdiagramme veranschaulichen, dass verheiratete Männer 2019 deutlich seltener über ein Einkommen unter 700 Euro verfügten als ledige oder verwitwete / geschiedene Männer (verheiratete: 4,6 Prozent, ledige: 17,3 Prozent, verwitwete / geschiedene: 4,2 Prozent). Zum anderen betrug das Einkommen verheirateter Männer deutlich häufiger mehr als 2.600 Euro als bei ledigen, verwitweten / geschiedenen Männern (verheiratete: 38,0 Prozent, ledige: 19,8 Prozent, verwitwete / geschiedene: 23,6 Prozent). Diese Unterschiede waren 2019 bei Frauen deutlich geringer. 16,8 Prozent der ledigen und 21,5 Prozent der verheirateten Frauen, jedoch 4,6 Prozent der verwitweten / geschiedenen Frauen verfügten über ein Einkommen unter 700 Euro, 14,5 Prozent der ledigen, 13,9 Prozent der verheirateten Frauen und 12,5 Prozent der verwitweten / geschiedenen Frauen hatten ein Einkommen von 2.600 Euro und mehr.
Einkommen der Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019 nach Alter
Betrachtet man das Einkommen der Hamburger Bevölkerung 2019 nach Alter, zeigt sich deutlich, dass Frauen grundsätzlich ein geringeres Einkommen zur Verfügung haben und das über alle Altersgruppen hinweg. So lag beispielsweise der Anteil der bis 40-Jährigen Frauen beim Einkommen unter 700 Euro knapp vier Prozentpunkten über dem Anteil der Männer der gleichen Alters- und Einkommensgruppe. Bei den 40-65-Jährigen mit einem Einkommen unter 700 Euro lag der Anteil der Frauen 5,6 Prozentpunkte über dem der Männer; bei den über 65-Jährigen mit einem Einkommen unter 700 Euro lag der Anteil der Frauen sogar 9,2 Prozentpunkte über dem der Männer.
Einkommen der erwerbstätigen Bevölkerung in Euro in Hamburg 2019 nach Abschluss
Der Bildungsabschluss spielt sowohl bei Frauen als auch bei Männern eine wesentliche Rolle bezüglich der Höhe des Einkommens. Dabei zeigt sich, dass auch hier Frauen über geringere Einkommen bzw. seltener über ein höheres Einkommen verfügen als Männer mit den jeweils gleichen Abschlüssen. Beispielsweise lag 2019 der Anteil der Frauen mit Lehre, Berufsausbildung oder Fachhochschulabschluss und einem Einkommen über 2.600 Euro 16 Prozentpunkte unter dem Anteil der Männer dieser Einkommensklasse mit gleichem beruflichem Bildungshintergrund. Hingegen lag der Anteil der Frauen mit einem Einkommen unter 1.100 Euro mit dem gleichen Abschluss 10 Prozentpunkte über dem Anteil der Männer in dieser Kategorie.
Hinweis: Die Daten beziehen sich in dieser Abbildung und der nachfolgenden Tabelle auf die erwerbstätige Bevölkerung und nicht – wie bei den Abbildungen im vorangegangenen – auf die Gesamtbevölkerung.
Einkommensverteilung in Euro der erwerbstätigen Bevölkerung (in 1.000) in Hamburg 2019 nach höchstem Bildungsabschluss
Mit allgemeinen Schulabschluss
Mit beruflichem Bildungsabschluss
insgesamt
Haupt-(Volks-) schulabschluss und andere (polytechnische Oberschule, ohne Angabe)
Realschul-Abschluss u. ä.
Fachhoch-/ Hoch-Schulreife
Lehre/ Berufsausbildung oder Fachschulabschluss, Fachschulabschluss DDR
Bachelor, Diplom, Master, Promotion und ohne Angabe
Ohne beruflichen Abschluss
weiblich
unter 1.100
98
18
24
43
33
16
46
1.100-1.500
83
16
25
37
43
18
19
1.500-2.000
104
13
35
55
64
29
10
2.000-2.600
93
4
23
64
47
40
5
2.600 und mehr
79
1
9
75
24
60
2
männlich
unter 1.100
58
9
11
28
13
10
33
1.100-1.500
52
13
12
19
24
8
19
1.500-2.000
91
25
30
31
55
14
21
2.000-2.600
113
16
32
61
61
36
16
2.600 und mehr
170
11
26
137
58
107
11
insgesamt
unter 1.100
155
28
35
71
46
26
79
1.100-1.500
135
29
37
56
67
26
38
1.500-2.000
196
38
64
87
119
43
31
2.000-2.600
206
20
55
125
108
76
21
2.600 und mehr
249
13
35
212
81
167
14
Methodische Hinweise
Die Daten stammen aus dem Mikrozensus, einer monatlichen Haushaltsbefragung der Bevölkerung am Hauptwohnsitz mit einer Ein-Prozent-Stichprobe, die auf der Grundlage der Bevölkerungszahlen des Zensus die Ergebnisse auf die gesamte Bevölkerung hochrechnet. Bei der betrachteten Gesamtbevölkerung handelt es sich demnach um diejenigen in Privathaushalten und nur um diejenigen mit Angabe zum Einkommen. Dies filtert vor allem bei den unter 20-Jährigen viele Schülerinnen und Schüler aus. Außerdem ist zu beachten, dass es sich um Werte für schulische und berufliche Ausbildung handelt, und Personen mehrfach gezählt werden, wenn sie in beide Kategorien fallen.
Bis 2010 werden die Ergebnisse der Volkszählung 1987 fortgeschrieben, mit Fertigstellung des Zensus 2011 sind die daraus resultierenden Bevölkerungszahlen die neue Grundlage, woraus sich eine Einschränkung der Vergleichbarkeit der Daten zwischen 2009 bis 2010 und 2011 bis 2018 ergibt.
Datenquelle
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Mikrozensus, 2020