5.2.2. Inhaftierte

Definition

Strafgefangene und sicherungsverwahrte Frauen und Männer in Hamburg 2011 bis 2020 nach Inhaftierungsgrund

Bedeutung

Der Indikator stellt die Entwicklung bei Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten in Hamburg nach Frauen und Männern dar. Er gibt Hinweise auf

  • die überwiegende Begehung schwerer Straftaten durch Männer,
  • Präventionserfordernisse insbesondere bei Jungen und (jungen) Männern,
  • Schwerpunktsetzungen bei sozialpädagogischer Begleitung, Gefangenenhilfe und Resozialisierungsbemühungen,
  • Ausgestaltungserfordernisse (auch räumlich) im Vollzug.

Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in Hamburg 2011 bis 2020

Seit 2011 hat sich die Anzahl der inhaftierten Frauen in Hamburg, hier Strafgefangene und Sicherungsverwahrte, nur wenig verändert, während die Zahl bei den Männern Schwankungen unterworfen ist (Linien). Waren es 2011 noch 43 Frauen und 1.120 Männer, so belief sich die Zahl 2020 auf 48 Frauen und 1.143 Männer. An den Säulen ist abzulesen, dass – abgesehen von einem Hoch von zehn Prozent im Jahr 2016 – sich der Anteil der Frauen an allen Inhaftierten von 2011 bis 2020 zwischen 4 und 6 Prozent bewegt.

Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in Hamburg 2011 bis 2020 nach Hauptdeliktgruppen

Bei Frauen waren Vermögensstraftaten über alle betrachteten Jahre der häufigste Inhaftierungsgrund. Häufigster Inhaftierungsgrund waren auch bei Männern Vermögensstraftaten, gefolgt von Straftaten gegen die Person.

Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in Hamburg 2020 nach Hauptdeliktgruppen

Der überwiegende Teil der Inhaftierten in Hamburg 2020 waren Männer. Dies galt für alle Inhaftierungsgründe. Die größten Frauenanteile je Inhaftierungsgrund fanden sich bei „Anderen Vermögens- und Eigentumsdelikte, Urkundendelikte“ (10,9 Prozent) sowie bei „Diebstahl und Unterschlagung“ (6,5 Prozent).

Aufteilung der Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten in Hamburg 2020 nach Hauptdeliktgruppen

Weibliche Strafgefangene und Sicherungsverwahrte

Männliche Strafgefangene und Sicherungsverwahrte

Die Abbildungen veranschaulichen noch einmal die Aufteilung auf die Inhaftierungsgründe nach Frauen und Männern. Unter allen inhaftierten Frauen wurden 2020 die meisten für „Diebstahl und Unterschlagung“ (41,7 Prozent), „Andere Vermögens- und Eigentumsdelikte, Urkundendelikte“ (22,9 Prozent) und „Andere Straftaten gegen die Person (außer im Straßenverkehr)“ (18,8 Prozent) inhaftiert. Bei den Männern waren die Gründe für die Inhaftierung „Diebstahl und Unterschlagung“ (25,1 Prozent), „Andere Straftaten gegen die Person (außer im Straßenverkehr)“ (22,1 Prozent) und „Straftaten nach anderen Bundes- und Landesgesetzen“ (19,0 Prozent), gefolgt von „Raub und räuberischer Erpressung“ mit 14,4 Prozent aller inhaftierten Männer.

Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in Hamburg 2011 bis 2020 nach Hauptdeliktgruppen

JahrStraftaten gegen den Staat, die öffentliche Ordnung und im Amt
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
Andere Straftaten gegen die Person (außer im Straßenverkehr)
Diebstahl und Unterschlagung
Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer
Andere Vermögens- und Eigentumsdelikte, Urkundendelikte
Gemeingefährliche einschließlich Umweltstraftaten
Straftaten im Straßenverkehr
Straftaten nach anderen Bundes- und Landesgesetzen
insgesamt











31.03.2011

-

-

6

9

1

16

2

1

8

43

31.03.2012

1

-

10

18

6

13

-

-

14

62

31.03.2013

1

-

8

23

6

13

-

-

13

64

31.03.2014

-

-

10

21

2

12

-

-

5

50

31.03.2015

1

2

5

18

3

16

-

2

6

53

31.03.2016

2

-

26

42

8

24

-

2

10

114

31.03.2017

2

-

14

27

3

16

-

1

4

67

31.03.2018

1

-

11

31

2

16

-

-

4

65

31.03.2019

3

2

8

31

5

20

-

1

9

79

31.03.2020

-

-

9

20

3

11

-

-

5

48

männlich

31.03.2011

11

96

262

248

192

128

29

29

125

1.120

31.03.2012

30

92

298

276

178

162

7

26

221

1.290

31.03.2013

21

87

292

283

174

137

11

30

198

1.233

31.03.2014

19

92

258

281

182

136

13

21

229

1.231

31.03.2015

24

83

234

274

157

121

7

20

178

1.098

31.03.2016

21

84

234

280

152

115

8

17

159

1.070

31.03.2017

23

68

245

331

160

137

14

21

167

1.166

31.03.2018

14

65

278

342

175

119

10

26

220

1.249

31.03.2019

13

89

280

323

178

132

10

22

232

1.279

31.03.2020

16

84

253

287

165

90

11

20

217

1.143

insgesamt

31.03.2011

11

96

268

257

193

144

31

30

133

1.163

31.03.2012

31

92

308

294

184

175

7

26

235

1.352

31.03.2013

22

87

300

306

180

150

11

30

211

1.297

31.03.2014

19

92

268

302

184

148

13

21

234

1.281

31.03.2015

25

85

239

292

160

137

7

22

184

1.151

31.03.2016

23

84

260

322

160

139

8

19

169

1.184

31.03.2017

25

68

259

358

163

153

14

22

171

1.233

31.03.2018

15

65

289

373

177

135

10

26

224

1.314

31.03.2019

16

91

288

354

183

152

10

23

241

1.358

31.03.2020

16

84

262

307

168

101

11

20

222

1.191

Methodischer Hinweis

Dargestellt sind Strafgefangene und Sicherungsverwahrte, die am 31.3. in Strafvollzugsanstalten Hamburgs einsaßen (einschließlich solcher im offenen Vollzug). Nicht in den Angaben enthalten sind insbesondere Untersuchungs- und Abschiebehäftlinge. Die Zuordnung zu den Delikten erfolgt anhand der Hauptstraftat (Straftat mit der höchsten Strafe).

Datenquelle

Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Strafvollzugsstatistik 2020

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