Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger der Pflegeversicherung in Hamburg 2007 bis 2019
Bedeutung
Der Indikator stellt die Inanspruchnahme von Leistungen der Pflegeversicherung durch Frauen und Männer dar. Er weist hin auf
ein tendenziell höheres Alter und damit höhere Pflegebedürftigkeit von Frauen,
eine mögliche Zurückhaltung der Antragsstellung bei Männern, möglicherweise aufgrund häuslicher Pflege ohne Beantragung von Pflegegraden,
eingeschränkte familiäre Pflegeressourcen, insbesondere bei hochbetagten verwitweten Frauen sowie
ein höheres Risiko pflegeintensiver Krankheiten bei Frauen.
Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger der Pflegeversicherung in Hamburg 2007 bis 2019
Zwischen 2007 und 2019 ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Zahl der von der Pflegeversicherung unterstützten Pflegebedürftigen gestiegen (Linien). Bei den Frauen gab es in diesem Zeitraum eine Zunahme von 62 Prozent auf gut 48.300, bei den Männern sogar um 117 Prozent auf rund 29.000.Der Anstieg ist nicht nur auf die demographische Entwicklung (mehr ältere Menschen), sondern insbesondere auch darauf zurückzuführen, dass die Leistungen der Pflegeversicherung in Laufe der Zeit auf bestimmte Bevölkerungsgruppen (etwa Personen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz) ausgeweitet wurden. Da die Wachstumsrate bei den weiblichen Pflegebedürftigen geringer war als bei den männlichen Leistungsbeziehern, verringerte sich der Anteil der Frauen an allen Unterstützten von 69 Prozent (2007) auf 62 Prozent (2019).
Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger in Hamburg 2019 nach Pflegegrad
Bei jedem Pflegegrad überstieg 2019 die Zahl der Frauen die der Männer. Personen mit Pflegegrad 2 stellten die größte Gruppe der Leistungsempfängerinnen und -empfänger (45,0 Prozent aller pflegebedürftigen Frauen, 41,6 Prozent aller pflegebedürftigen Männer). Mit zunehmender Schwere der Pflegebedürftigkeit sank die Zahl der Unterstützten. Dies galt für sowohl für Männer als auch Frauen.
Leistungsempfängerinnen und Leistungsempfänger der Pflegeversicherung in Hamburg 2007 bis 2019 nach Pflegestufen/Pflegegraden
Pflegestufe/Pflegegrad
weiblich
männlich
insgesamt
2007
Pflegestufe I
15.566
6.682
22.248
Pflegestufe II
10.373
4.980
15.353
Pflegestufe III
3.658
1.587
5.245
noch ohne Zuordnung
183
111
294
insgesamt
29.780
13.360
43.140
2009
Pflegestufe I
17.202
7.600
24.802
Pflegestufe II
10.235
5.171
15.406
Pflegestufe III
3.783
1.781
5.564
noch ohne Zuordnung
143
82
225
insgesamt
31.363
14.634
45.997
2011
Pflegestufe I
17.473
8.669
26.142
Pflegestufe II
9.658
5.472
15.130
Pflegestufe III
3.792
1.888
5.680
noch ohne Zuordnung
169
86
255
insgesamt
31.092
16.115
47.207
2013
Pflegestufe I
18.416
9.460
27.876
Pflegestufe II
9.623
5.706
15.329
Pflegestufe III
3.799
2.000
5.799
noch ohne Zuordnung
349
213
562
ohne Pflegestufe mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz
1.432
1.128
2.560
insgesamt
33.619
18.507
52.126
2015
Pflegestufe I
19.883
10.486
30.369
Pflegestufe II
9.678
6.029
15.707
Pflegestufe III
4.000
2.256
6.256
noch ohne Zuordnung
202
115
317
ohne Pflegestufe mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz
1.991
1.683
3.674
insgesamt
35.754
20.569
56.323
2017
Pflegegrad 1
808
396
1.204
Pflegegrad 2
18.705
10.242
28.947
Pflegegrad 3
11.180
7.519
18.699
Pflegegrad 4
6.248
3.914
10.162
Pflegegrad 5
2.614
1.397
4.011
noch ohne Zuordnung
84
38
122
Insgesamt
39.639
23.506
63.145
2019
Pflegegrad 1
4.120
1.993
6.113
Pflegegrad 2
21.733
12.088
33.821
Pflegegrad 3
12.989
9.002
21.991
Pflegegrad 4
6.513
4.130
10.643
Pflegegrad 5
2.871
1.784
4.655
noch ohne Zuordnung
68
34
102
Insgesamt
48.294
29.031
77.325
Methodischer Hinweis
Erfasst sind die Empfängerinnen und Empfänger von Leistungen der Pflegeversicherung, auch wenn deren Pflegebedarf zusätzlich aus anderen Quellen finanziert wird. Die Pflegestatistik wird zweijährlich durchgeführt. Für die von Pflegediensten und Pflegeheimen betreuten Personen ist das bestehende Vertragsverhältnis am 15.12. maßgebend, bei Personen mit ausschließlichem Bezug von Pflegegeld erfolgt die Erhebung zum 31.12.. Pflegebedürftige Personen, die keinerlei Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, ihren Pflegebedarf etwa ausschließlich durch Eigenmittel, Leistungen der Krankenversicherung oder der Sozialhilfe bestreiten, werden in der Pflegestatistik nicht erfasst.
Datenquelle
Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Pflegestatistik 2020