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Gleichstellungsmonitor 4. Sorgearbeit

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4. Sorgearbeit

Der überwiegende Teil der bezahlten und unbezahlten Familien- und Sorgearbeit wird nach wie vor von Frauen geleistet: mit der Erziehung von Kindern, mit der Pflege von Angehörigen, mit Ehrenämtern und Hausarbeit. 

Diese Form von Ungleichheit wird mit dem Begriff „Sorgearbeitslücke“ bzw. „Gender Care Gap“ beschrieben. Sie lässt sich auch deutlich in den Zahlen des neuen Indikators zur Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern ablesen. 

Neue Informationen aus einer Einmalerhebung zu Bildungsstand und Mutterschaft belegen einen Zusammenhang zwischen Bildungsgrad und Anzahl der Kinder.

Aber auch dort, wo Sorgearbeit bezahlt und als Dienstleistung institutionalisiert ist,  sind es immer noch vornehmlich Frauen, die Betreuungs- und Fürsorgearbeiten übernehmen. 

Die Sorgearbeitslücke hat langfristig enorme Auswirkungen auf Status, soziale Sicherung, gesellschaftliche Teilhabe und Erwerbsbiografien von Frauen. In unserer Gesellschaft ist die Fürsorge und Pflege von Menschen bislang wenig anerkannt. Dies drückt sich nicht zuletzt darin aus, dass solche Tätigkeiten nicht oder nicht angemessen entlohnt werden.

Als Ursache hierfür können unter anderem sowohl sozialisatorische Komponenten in Familien und institutionalisierter Erziehung und Bildung als auch gesellschaftliche Stereotype, unbewusste Zuschreibungen und tradierte Rollenbilder von Frauen und Männern identifiziert werden.

Besonders betroffen von den oben genannten Auswirkungen sind Alleinerziehende und ältere sowie zugewanderte Frauen aus vornehmlich patriarchal geprägten Kulturen. In diesem Zusammenhang sind auch die neu hinzugekommenen Daten zu Auf- und Inobhutnahmen unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter von besonderem Interesse.

Die Indikatoren in diesem Kapitel geben erste Anhaltspunkte, wo es sich in Bezug auf die Sorgearbeit lohnen könnte, durch gezielte Maßnahmen die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern weiter zu befördern. 



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