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Der DOM-Platzmeister "Bei mir hört der DOM gar nicht auf!"

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Ohne ihn und sein Team wäre der DOM nicht das, was er ist: ein entspanntes Volksfest mit einer bunten Mischung an Attraktionen. Heiko Schneider ist Platzmeister auf dem Hamburger DOM und kümmert sich neben der Auswahl auch um die Planung und Aufstellung der Geschäfte auf dem Heiligengeistfeld. Der 25-Jährige über seine vielfältige Tätigkeit und die Stimmung auf dem Platz. 

Platzmeister Heiko Schneider

Zu Besuch im DOM-Referat

"Bei mir hört der DOM gar nicht auf!", sagt Heiko Schneider, 25 Jahre alt, Platzmeister auf dem Hamburger DOM. Er sitzt vor seinem PC im Büro des DOM-Referats, vor ihm der Plan des anstehenden Frühlingsdoms. Wie Lego-Steine ordnen sich die gelben, roten und blauen Rechtecke an die eingezeichnete DOM-Meile. Daneben stehen in winziger Schrift die Namen der Fahrgeschäfte "Wilde Maus", "Riesenrad", "Wellenflug", der Schießbuden und kulinarischen Stände. Das Büro ist hell eingerichtet, in der Mitte steht ein Tisch, an dem Standbetreiber und Mitarbeiter für Besprechungen Platz nehmen können, an einer Korkwand hängen der DOM-Plan und Fotos, auf der Küchenzeile steht frisch aufgebrühter Kaffee. Ein altes Bild aus den 50er Jahren erinnert an einen ehemaligen Bau des DOM-Referats. Nach dem Krieg war das Heiligengeistfeld unbefestigt und das DOM-Referat war ebenso wie die DRK und die DOM-Wache in einem aus Brettern zusammengezimmerten Verschlag untergebracht. Das heutige Gebäude hat mehrere Stockwerke und wurde erst vor wenigen Jahren errichtet, von außen ist es kunstvoll mit Hamburg-Motiven wie dem Michel und einem Riesenrad bemalt. 

Wochen vor DOM-Beginn

Von seinem Büro aus hat Heiko Schneider einen perfekten Ausblick über das Heiligengeistfeld. Kein Wunder, denn das DOM-Referat befindet sich auf der Westseite vor dem Millerntor-Stadion. Das Eckbüro liegt im zweiten Stock, sogar den Bunker in der Feldstraße kann der Platzmeister von hier aus einsehen. Während es drinnen an diesem regnerischen Tag noch still ist, herrscht draußen rege Betriebsamkeit. Zehn Tage vor Beginn des Frühlingsdoms ist der Aufbau voll im Gange. Die DOM-Meile ist vollgestellt mit schweren Fahrzeugen, die einzelne Teile von LKWs und Containern laden und an ihre richtige Stelle befördern. "Weiter links, weiter rechts", hört man Schausteller über den Platz rufen. Metall prallt lautstark aufeinander, Schrauben werden festgezogen, bunte Planen aufgehängt. Anhand des DOM-Plans und der Sprühfarbe, die Heiko Schneider bereits vor Wochen auf den Asphalt gesprüht hat, wissen die Schausteller genau, wo sie sich aufstellen müssen. 

Das Jahr eines Platzmeisters

Was jetzt auf dem Platz vorgeht ist aber nur die Schlussphase und mit dem DOM der Höhepunkt einer monatelangen Planungsarbeit. Als Platzmeister des DOMs kümmert sich Heiko Schneider gemeinsam mit seinem Team nämlich um die Bewerbungen der Schausteller, um die Vergabe und um die Aufstellung der Fahrgeschäfte und Buden sowohl am Rechner als auch auf dem Platz. Das ist eine vielfältige Tätigkeit, mit der Heiko Schneider dank der DOM-Veranstaltungen im Frühling, Sommer und Winter das ganze Jahr über beschäftigt ist. Bestimmte Termine strukturieren das Jahr des Platzmeisters. "Der 15. August ist die Bewerbungsfrist für alle drei DOM-Veranstaltungen. Danach wählen wir im Team die Geschäfte aus. Für den Sommer- und Winterdom gibt es noch Nachreichungsfristen. Der Frühlingsdom selbst ist am Computer bereits im November fertig geplant!", erklärt Heiko Schneider. 

Wer auf den Platz darf

Das Heiligengeistfeld ist 160.000 Quadratmeter groß, über 500 Schausteller bewerben sich um einen Platz auf dem DOM, doch nur rund 250 bekommen tatsächlich eine Zulassung. Bei der Vergabe und Verteilung geht das DOM-Referat nach einigen Prinzipien vor, einen Anspruch auf einen bestimmten Platz haben die Schausteller nicht ganz egal wie lange sie schon auf dem Hamburger DOM gastieren. "Die Auswahl sollte üppig sein, ähnliche Geschäfte sollten weit auseinander stehen, damit sich die Buden derselben Sparte nicht überschneiden. Und natürlich entscheidet auch die Tiefe der Attraktionen über ihren Stellplatz."

Messrad, Sprühfarbe und Handy

Neben Messrad und Sprühfarbe während des DOM-Aufbaus ist das Handy der ständige Begleiter von Heiko Schneider. Sobald die Zulassungen und der DOM-Plan verschickt sind, klingelt das Telefon heiß. Bei über 200 Schaustellern sei es nicht immer leicht, es allen recht zu machen, räumt der 25-jährige Platzmeister ein. Doch oftmals seien die Hinweise der Schausteller auch gerechtfertigt, wenn sich zum Beispiel doch einmal zwei Buden mit demselben Angebot direkt gegenüber stünden. "Die Schausteller hier sind immer ehrlich. Wenn ihnen mal eine Entscheidung nicht passt, sagen sie es frei raus. Einfach mal ehrlich auf dem Platz. Dann kann man sich mal die Meinung sagen und dann ist es wieder gut. Das ist ein schönes Verhältnis", sagt Heiko Schneider anerkennend. Immer wieder klingelt auch jetzt das Telefon und Heiko Schneider beantwortet geduldig alle Fragen oder läuft runter auf den Platz und behebt Unsicherheiten bei der Platzierung der Fahrgeschäfte. 

Heiko Schneider über seinen Beruf als Platzmeister

Während des DOM-Aufbaus sind Heiko Schneider und sein Team jeden Tag außer am Wochenende auf dem Platz. "Da sind wir auf Bereitschaft. Viele Probleme können am Telefon behoben werden, ansonsten werden sie am Montag gelöst", fügt der Platzmeister ergänzend hinzu. Wenn der DOM erstmal läuft, ist Heiko Schneider zusammen mit seinen Kollegen im Schichtdienst vor Ort. In Zweier-Teams teilen sie sich Früh- und Spätschicht, um fast rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen. Am Umgang mit den Schaustellern merkt man, dass Heiko Schneier seinen Beruf mit Herz ausübt. "Ich mag die Vielfältigkeit, dass ich jeden Tag mit anderen Menschen und unterschiedlichen Charakteren zu tun habe. Wir sind ein Familienvolksfest. Die Stimmung unter den Besuchern ist entspannt. Das macht aber auch die Länge. Andere Volksfeste sind da etwas stressiger. Man bummelt über den DOM, genießt ihn, es sind viele Familien hier und man freut sich."

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