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DOM-Schausteller Karlheinz Heine Ein "Hurricane" zieht auf

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Sein neuestes Fahrgeschäft "Hurricane" wurde auf dem Hamburger Winterdom 2018 eröffnet und er ist Schausteller mit Leib und Seele: Karlheinz Heine aus Bremen. Der 44-jährige Familienvater über die Entstehung der neuen DOM-Attraktion, die täglichen Herausforderung eines Schaustellers und seine Beziehung zum Hamburger DOM. 

Schausteller Karlheinz Heine


"Storm Ahead" auf dem Heiligengeistfeld

Es ist ein trüber Herbsttag. Statt Sonnenschein und strahlend blauem Himmel hat sich ein graues Matt über die Stadt gelegt. Vereinzelt hängen noch Blätter an den Bäumen, ansonsten gibt es keinen Zweifel, dass sich der Winter ankündigt. Umso mehr kommen die bunten Farben auf dem Hamburger DOM zur Geltung. Hier auf dem Heiligengeistfeld blinken die Karussells und laden zu rasanten Fahrten, hier ertönt es "Gewinne, Gewinne, Gewinne" aus den Teddy behangenen Losbuden, hier duften Burgunderschinken, Schmalzkuchen und gebrannte Mandeln um die Wette. 

Nur wenige Meter vom DOM-Eingang an der Feldstraße entfernt hat Karlheinz Heine sein brandneues Fahrgeschäft aufgestellt. "Storm Ahead" steht in großen Lettern auf Warnsignalen an der kreisrunden Anlage. Nicht nur die große Scheibe dreht sich ständig, auch die Gondeln auf ihr drehen sich um sich selbst. Dazu kommt eine wellenartige Bewegung der Gondeln, die hoch und runter gefahren werden. "Wir haben uns für den Namen "Hurricane" entschieden, weil er perfekt zur Fahrweise des Karussells passt. Hurricane hört sich aber eben noch besser an als Wirbelsturm," sagt Karlheinz Heine, Betreiber des Fahrgeschäftes.

Geboren zum Schausteller

Zwar ist er mit diesem Fahrgeschäft das erste Mal auf dem Hamburger Winterdom. Volksfest-Erfahrung haben Karlheinz Heine, seine Frau Tanja und seine drei Kinder aber noch und nöcher. Der 44-jährige Bremer wurde in eine klassische Schausteller-Familie geboren. Ob er nun in der sechsten oder siebten Generation Schausteller sei, wisse er auch nicht so genau. Die einen seien beim Zirkus gewesen, die anderen hätten eine Schaubude oder ein Karussell gehabt, einige hätten sich auch privat etwas aufgebaut. Jedenfalls besaßen seine Eltern mal einen Schießwagen, mal einen Pizzaverkaufsstand, ein Hängekarussell und auch ein Fahrgeschäft." 

Von der Ballbude zum "Hurricane"

Unternehmergeist und Fleiß sind dem drahtigen Mann also in die Wiege gelegt. Und so hat sich Karlheinz Heine schon mit 17 selbständig gemacht, zunächst mit einer Ballbude, dann mit der "Troika", einer Art Musikexpress und 2011 schließlich mit "Happy Family". Im Mai 2017 entschloss man sich nach reifer Überlegung, das "Hurricane" in Auftrag zu geben. Im Ausland schon mehrmals vertreten, ist es in Deutschland bisher einzigartig. Gebaut hat das Modell mit der Werksbezeichnung "Fun Factory" ein Hersteller im holländischen Neede rund 40 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Das Thema und die Aufmachung wurden von Familie Heine selbst bestimmt und von einer Firma in Münster umgesetzt. Rund 900.000 Euro haben Karussell, Kran und Equipment zusammen gekostet. "Wenn man sich erstmal entschlossen hat, braucht man eine Finanzierung und einen Businessplan. Viele Gespräche mussten wir führen, bis wir 14 Monate später das "Hurricane" auf dem Platz hatten und DOM-Pastor Brandi es segnen konnte", bestätigt der Schausteller. 

Ein Karussell für die ganze Familie

"Mit dem Hurricane haben wir uns bewusst für ein Familienfahrgeschäft entschieden. Wir wollten mehr auf Kinder, Familien und die etwas Älteren eingehen, um eine etwas breitere Zielgruppe zu haben. Wer was ganz Wildes oder Verrücktes sucht, ist bei uns nicht richtig. Bei uns geht es beschaulicher zu." Und so punktet das Hurricane vor allem mit seiner Familienfreundlichkeit, der schönen Verarbeitung und der guten "Recommandage", mit der das Publikum zur Fahrt animiert wird. 

Ein echtes Familienunternehmen

Aus den Worten Karlheinz Heines spricht der Unternehmer aber auch der Familienmensch. Gemeinsam mit seiner Frau Tanja betreibt er nicht nur die beiden Fahrgeschäfte "Happy Familiy" und "Hurricane", sondern weitere drei Läden, mit denen er auch auf Weihnachtsmärkten und anderen Volksfesten unterwegs ist. Während ein Sohn und eine Tochter studieren möchten, steigt sein zweiter Sohn, der gerade eine Lehre als Fahrzeugbauer macht, nächstes Jahr mit in das Geschäft ein. "Wenn er als Juniorchef dabei ist, sind wir gut aufgestellt und können uns besser um zwei Anlagen kümmern."

Trotz seiner sechs Mitarbeiter und des unermüdlichen Familieneinsatzes sind auch Karlheinz Heines Tage lang. Gerade in der Adventszeit, wenn parallel die Weihnachtsmärkte laufen, arbeitet der Bremer oftmals 16 Stunden am Tag. Stände müssen geöffnet und vorbereitet werden, die Karussells müssen überprüft und jeden Tag gewartet werden. Abschmieren, nachziehen, dokumentieren, über alles wird Buch geführt. Und dann ist da noch der laufende Betrieb während der Öffnungszeiten. Im Winter arbeitet Familie Heine 60 Tage ohne einen einzigen freien Tag. Neun Monate im Jahr ist die Familie so in Norddeutschland, aber auch Franken, Baden-Württemberg und manchmal auch in Dänemark und Holland auf Volksfesten, Kirmessen und Märkten unterwegs. 

Karlheinz Heine über den DOM

Dass Karlheinz Heine so lange auf den Beinen ist, sieht man dem Schausteller nicht an. Er strahlt, wirkt ausgeschlafen und erzählt mit Begeisterung von seinen Unternehmungen und dem Hamburger DOM. Die zentrale Lage des DOM sei einzigartig, die Anbindung für die Besucher mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sei sehr gut. "Es freut mich, Kollegen zu treffen, die ich sonst nicht so häufig sehe. Wenn es montags regnet und nur wenige Leute auf den DOM kommen, herrscht eine schöne melancholische Stimmung. Aber umso mehr freue ich mich, wenn man am Samstag aus der U-Bahn-Station St. Pauli hochläuft und kaum auf das DOM-Gelände kommt, weil es so brechen voll ist." Und gerade an solchen Tagen kann das Hurricane die Bestimmung erfüllen, die DOM-Pastor Friedrich Brandi bei der Segnung mit folgenden Worten zusammen gefasst hat: "Es soll Vergnügen bringen, Lebensfreude wecken und bei allen Menschen, die hier ein- und ausgehen, Gemeinschaft stiften. 

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