Alsterbarkasse Kollau
1930 baute die Werft Johann Oelkers in Wilhelmsburg-Neuhof im Auftrag von Lütgens & Reimers die letzte von 11 Barkassen. Sie erhielt den Namen Clementine und wurde wie alle Alsterbarkassen auf den Alsterrundfahrten und im Linienverkehr auf den Anschlusslinie vom Mühlenkamp zum Stadtpark sowie vom Winterhuder Fährhaus nach Ohlsdorf eingesetzt. Die Abmessungen der Barkasse waren etwas größer als die der anderen offenen Barkassen. Sie war außerdem mit einer teilverglasten Vor- und Achterkajüte ausgestattet. Als Antrieb diente ein 25 PS starker Jastram-Dieselmotor. Nach Rückgabe der Personenschifffahrt an die Hamburger Hochbahn im Jahr 1935 verblieb die Barkasse auf der Alster und wurde in Kameradschaft umbenannt.
Die Kollau als Alsterfähre
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Barkasse den britischen Besatzungsbehörden als Patrouillenboot auf der Alster. Nach Rückgabe an die Hamburger Hochbahn 1949 erhielt sie den Namen Goldbek. Dieser Name wurde jedoch nach gut einem Jahr wieder geändert, weil ein neues Motorschiff mit diesem Namen auf der Alster in Dienst gestellt werden sollte. Die Barkasse erhielt einen 3-Zylinder-Jastram-Motor mit 75 PS und trug seitdem den Namen Collau.
1959 wurde die Barkasse auf der Neerlandica-Werft in Hillegom in den Niederlanden umfassend im Stil der Amsterdamer Grachtenboote modernisiert und ein Jahr später als erstes Alsterschiff mit Anlegemagneten ausgestattet. Der neuen amtlichen Schreibweise des Tarpenbek-Nebenflusses folgend wurde der Name in Kollau geändert.
Vielen HamburgerInnen dürfte die Kollau durch ihren jahrzehntelangen Einsatz als Alsterfähre zwischen Fährdamm und Uhlenhorster Fährhaus noch in Erinnerung sein. 1991 wurde die Kollau zum Abwracken verkauft. Doch die bereits abgetrennten Aufbauten wurden wieder aufgesetzt und die Barkasse gelangte nach Henrichenburg in Nordrhein-Westfalen von wo sie wenige Jahre später in die Niederlande verkauft wurde. Dort wechselte sie mehrfach Eigner und Namen.
Die Kollau heute
2016 erwarb der Verein Alsterdampfschiffahrt e.V. die Barkasse, und brachte sie mit eigener Kraft fahrend über Ijsselmeer und Kanälen zurück nach Hamburg, wo sie ihren alten Namen Kollau sowie den alstertypischen weißen Anstrich zurück erhielt. Zur Zeit liegt die Kollau im Museumshafen Harburg. Von dort auf finden Gästefahrten mit bis zu 35 Personen auf Oberelbe, Bille, Dove-Elbe und den Wilhelmsburger Kanälen auf der Barkasse statt.
Technische Daten der Kollau
- Baujahr: 1930
- Länge: 16,05 Meter
- Breite: 4,05 Meter
- Tiefgang: 1,08 Meter
Liegeplatz: Museumshafen Harburg, Lotsekai, Hamburg-Harburg
Weitere Infos: Alsterdampfer