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Die Heilige Dreieinigkeitskirche in St. Georg
Vor der Dreieinigkeitskirche in St. Georg steht seit 1959 eine Reiterstatue des Heiligen Georg als Drachentöter. Gerhard Marcks gestaltete damit ein Wahrzeichen für den Stadtteil. Besonders sehenswert ist außerdem die um 1490 von einem unbekannten Künstler geschaffene Kreuzigungsgruppe, denn sie ist eines der ältesten Kunstwerke Hamburgs. Ursprünglich stand sie vor der Kirche und bildete die letzte Station eines Kreuzweges, der am Mariendom begann. Seit 2004 steht vor dem Kirchturm auf den originalen mittelalterlichen Granitpostamenten ein Nachguss der Kreuzigungsgruppe. Das Original ist in der ehemaligen Eingangshalle im Erdgeschoss des Turms zu finden: Jesus am Kreuz, Maria und Johannes trauernd daneben und die mit Jesus gekreuzigten Verbrecher links und rechts von ihm.
Neben den farbigen Glasfenstern, der großen Orgel und der Darstellung der göttlichen Dreieinigkeit über dem Altar ist die Bibel auf dem Altar ein besonders wertvolles Stück. Sie ist ein Geschenk des 1957 amtierenden Bundespräsidenten Theodor Heuss, versehen mit seiner Widmung. Die Klinken der Kirchentüren tragen die Symbole der Evangelisten: den Stier für Lukas, das Menschengesicht für Matthäus, den Löwen für Markus und den Adler für Johannes. Auf dem Eingangsportal zur Turmkapelle sind ferner Jona und der Wal abgebildet.
In Nähe der Dreieinigkeitskirche in St. Georg befinden sich der Mariendom und der Hansaplatz. Auch der Hauptbahnhof und der angrenzende Heidi-Kabel-Platz sind fußläufig zu erreichen. Die Alster lädt obendrein bei jedem Wetter zu einem Spaziergang am Ufer ein.
Eine bewegte Geschichte
Die Anfänge der Kirchengemeinde St. Georg gehen zu einer kleinen Kapelle im ausgehenden Hochmittelalter zurück. Sie wurde 1457 zur Kirche erweitert und mit immer neuen Anbauten versehen. 1532 trat der erste evangelische Pastor seinen Dienst an. Die zunehmende Baufälligkeit der ursprünglichen Teile machte Mitte des 18. Jahrhunderts den Bau eines neuen Gotteshauses nötig. Nach den Plänen des Architekten Johann Leonhard Prey entstand eine Barockkirche. Ab der feierlichen Einweihung im Oktober 1747 sollten ihre Glocken fast 200 Jahre lang zum Gottesdienst rufen. In der Nacht zum 25. Juli 1943 zerstörten Bombenangriffe auf Hamburg und ein daraus resultierendes Feuer das Kirchenschiff und den Turm in nur wenigen Stunden.
3. Advent 1957: Einweihung der neuen Kirche als innerstädtische Konzertkirche
Der Entwurf des Architekten Heinz Graaf verfolgte den modernen Stil der fünfziger Jahre und galt als besonders gelungenes Beispiel für die sakrale Architektur. An der Nordseite der Kirche fügt sich ein erhalten gebliebenes Barockportal ein. Der Kirchturm wurde nach den ursprünglichen Plänen von Prey wieder aufgebaut.
Viele Eingänge sollten es ermöglichen, an die lange Konzerttradition der zerstörten Kirche anzuschließen. Damit wurde auch an berühmte Kirchenmusiker, die in der Heiligen Dreieinigkeitskirche tätig waren, erinnert. Beispielsweise hatte Georg Philipp Telemann 1747 zur Einweihung der Kirche sein Oratorium "Heilig ist Gott" komponiert und uraufgeführt. Heute locken ein intensives und abwechslungsreiches Konzertleben und eine hervorragende Akustik jährlich viele Besucher in die drei unterschiedlichen, reizvollen Konzerträume: ins "kleine Turmpodium", in die Turmkapelle und ins moderne Kirchenschiff.