Das infektionsepidemiologische Landeszentrum hat am 1. Januar 2001 zeitgleich mit dem Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) seine Arbeit aufgenommen. Seine wesentlichen Aufgaben sind:
Surveillance der meldepflichtigen Infektionskrankheiten in Hamburg
Surveillance ist die systematische, kontinuierliche und handlungsorientierte Beobachtung der Verbreitung von Krankheiten in den Bevölkerung. Sie dient der schnellen Aufklärung von Gesundheitsgefahren und der Entwicklung der damit notwendig werdenden kurz- oder langfristig wirkenden Präventionsmaßnahmen. Dazu erfolgen unter anderem Bestimmung von Inzidenz und Prävalenz meldepflichtiger Erkrankungen, Zeitreihen-Analysen, epidemiologische Untersuchungen, Datenmanagement, Überwachen des Datenflusses etc. Grundlage dieser Arbeit sind die Meldungen von Erkrankungen und Erregernachweisen durch behandelnde Ärzte und Labore an die sieben Gesundheitsämter der Bezirke.
Die Gesundheitsämter erzeugen aus den Meldungen für jeden Erkrankungsfall einen anonymisierten Datensatz und übermitteln diese Datensätze regelmäßig an das Infektionsepidemiologische Landeszentrum. Hier fließen die Daten in eine zentrale Datenbank und werden nach vorheriger Evaluierung und Auswertung an das Robert Koch Institut Berlin weiter übermittelt.
Feldepidemiologie, Projekte, Studien, Qualitätssicherung, Schulung
Dazu erfolgen unter anderem deskriptive und analytische epidemiologische Feldstudien bei Ausbruchsereignissen, fachliche Unterstützung der Gesundheitsämter, zum Beispiel auch bei der Bewältigung besonderen Lagen (zum Beispiel Import nichtheimischer hochkontagiöser Erkrankungen wie Cholera, Pest, Lassa-, Ebola-Fieber etc.). Für Mitarbeiter des Öffentlichen Gesundheitsdienstes finden zu fachlichen und technischen Inhalten Fortbildungs- und Schulungsveranstaltungen statt.
Veröffentlichung der Daten und der daraus gewonnenen Erkenntnisse
Zur aktuellen Übersicht über das Meldeaufkommen gibt das infektionsepidemiologische Landeszentrum alle zwei Wochen einen Newsletter mit dem Titel Infekt-Info heraus. Der Newsletter richtet sich vornehmlich an die meldenden Ärzte, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterinnen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und die interessierte Öffentlichkeit. Neben den graphisch aufbereiteten Daten enthält Infekt-Info in der Regel auch Kurzinformationen zu aktuellen Themen aus dem Bereich der Infektionsepidemiologie. Infekt-Info steht online zur Verfügung und wird per E-Mail verbreitet. Zur Aufnahme in die Mailing-Liste genügt eine kurze Nachricht an InfoHU@hu.hamburg.de.
Ausführliche Aufbereitungen und Analysen der Meldedaten enthält der jährliche Infektionsepidemiologische Bericht, der bei unseren "Jahresberichten" zu finden ist.
Weiter hat der Arbeitskreis Infektionsepidemiologie Merkblätter zu Infektionskrankheiten erarbeitet und stellt diese für jedermann zur Verfügung.