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Wie aktiv ist Hamburg? Wissenschaftler stellen ersten Hamburger Bewegungsbericht vor

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Der 65-seitige Bericht liefert erstmals aussagekräftige und wissenschaftlich basierte Daten zum Bewegungsverhalten der Hamburgerinnen und Hamburger und stellt Erfolge und Bedarfe der Bewegungsförderung transparent dar.

Symbolfoto zum Hamburger Bewegungsbericht

Wissenschaftler stellen ersten Hamburger Bewegungsbericht vor

Mit der kürzlich verabschiedeten „Active City“-Strategie („Active City Hamburg – Die Großstadtstrategie auf der Basis von Sport und Bewegung“) hat sich der Senat das Ziel gesetzt, Sport und Bewegung in Hamburg umfassend, langfristig und nachhaltig zu fördern und möglichst viele Hamburgerinnen und Hamburger zu einem aktiven Lebensstil zu motivieren. Doch wo und wie oft bewegen sich die Hamburgerinnen und Hamburger schon heute tatsächlich?

Um wissenschaftlich valide Daten zum Bewegungsverhalten und der sportlichen Aktivität der Hamburger Bevölkerung zu erhalten, haben Sport-, Gesundheits- und Wissenschaftsbehörde die Universität Hamburg (Arbeitsbereich Sport- und Bewegungsmedizin) mit einer wissenschaftlichen Begleitung der „Active City“-Strategie beauftragt. Im Rahmen des Projekts „Scientific Support Active City“ sichten die Wissenschaftler die bestehende Datenlage, bewerten diese und leiten daraus zielgerichtete Handlungsempfehlungen für die weitere Bewegungs- und Gesundheitsförderung in Hamburg ab.

Zusammenfassend deuten die Daten, die einen Zeitraum bis zum Jahr 2019 umfassen, darauf hin, dass Hamburgerinnen und Hamburger in ihrer Freizeit im bundesweiten Vergleich besonders körperlich aktiv sind. Die Stadt weist mit 16,5 Fitness- und Gesundheitsstudios pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zudem die höchste Dichte von Fitness- und Gesundheitsanlagen im bundesweiten Vergleich auf.

Insgesamt entsprechen bereits 60 Prozent der befragten erwachsenen Hamburgerinnen und Hamburger in ihrer Freizeitgestaltung der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur körperlichen Aktivität von wöchentlich mindestens 150 Minuten an moderat-intensiver Bewegung oder von wöchentlich 75 Minuten hoch-intensiver Bewegung. Zudem sind 71 Prozent derjenigen, die Strecken zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Schule zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, an fünf oder mehr Tagen in der Woche regelhaft aktiv. Auffällig ist, dass insbesondere Frauen mit niedrigerem Bildungsstand deutlich seltener das gesundheitsrelevante Mindestmaß an körperlicher Aktivität in ihrer Freizeit erreichen und gleichzeitig häufiger körperlich-intensiv arbeiten müssen.

Im Bezug auf Kinder und Jugendliche konnten zwar nur wenig Hamburger Daten einbezogen werden, vorliegende Zahlen zeigen jedoch, dass Jungen häufiger eine defizitäre Körperkoordination aufweisen als Mädchen. Hinzu kommt, dass bei den Schulanfängerinnen und Schulanfängern, die regelmäßig an einem organisierten Sportangebot teilnehmen, insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund und Kinder von Eltern mit niedrigem Berufsstatus unterrepräsentiert waren.

Bei den beiden großen Studien (NAKO Gesundheitsstudie und Hamburg City Health Study), auf deren Basis der Hamburger Bewegungsbericht erarbeitet wurde, handelt es sich um große interdisziplinäre Forschungsprojekte, mit deren Hilfe Erkrankungen künftig früher vorgebeugt und Menschen individuellere Behandlungen ermöglicht werden sollen. Darüber hinaus wurden weitere Daten gesichtet und ausgewertet – etwa zu den Schuleingangsuntersuchungen, zum Schulschwimmen sowie zu Mitgliedschaften in Sportvereinen und in Fitness- und Gesundheitsstudios.

Um zukünftig weitere repräsentative Daten zum Bewegungsverhalten aller definierten Zielgruppen zu generieren, Handlungsempfehlungen abzuleiten und den Prozess im Rahmen der Umsetzung der „Active City“-Strategie zu begleiten, soll die  wissenschaftliche Begleitung durch das Projekt „Scientific Support Active City“ kontinuierlich ausgebaut und strukturell an der Universität Hamburg verankert werden. Neben universitären Lehrveranstaltungen zum Thema Active City, vorgesehen ist ab dem Wintersemester 2022/2023 eine Ringvorlesung „Active City“, sollen weitere Projekte (u.a. zur Entwicklung eines europaweiten Bewegungsindex für Kinder) ausgebaut und gefördert werden. Hamburg setzt damit auch zukünftig auf wissenschaftliche Expertise, um die Wirksamkeit und Reichweite von Maßnahmen zur Bewegungsförderung zu überprüfen und diese bei Bedarf evidenzbasiert weiterzuentwickeln.

Sportsenator Andy Grote: „Sport und Bewegung haben eine große Bedeutung für ein gesundes Leben sowie die Lebensqualität in einer modernen Großstadt. Daher wollen wir den Sport mit unserer Active City Strategie und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse weiter fördern und gezielt die Hamburgerinnen und Hamburger erreichen, für die Sport und Bewegung bislang noch nicht zum Alltag gehören. Der Hamburger Bewegungsbericht ist eine wichtige Standortbestimmung, wo wir heute stehen und wo wir noch besser werden können, um unseren Anspruch, die aktivste Stadt in Deutschland zu sein, auch zukünftig gerecht zu werden. Diese bundesweit einmalige Kooperation hat Modellcharakter und gibt uns wichtige Impulse, um Sport und Bewegung überall und zu jeder Zeit für alle zugänglich zu machen und damit ein gutes Leben und Zusammenleben in Hamburg zu fördern.“

Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard:
„Ein Beitrag zur eigenen Gesundheit, Spaß mit dem ganzen Team, verbindende Kraft zwischen unterschiedlichsten Menschen – es gibt unterschiedliche Motivationen, Sport zu treiben, und unzählige positive Auswirkungen auf das eigene Leben. Die Umsetzung unseres Konzepts Active City beschränkt sich daher nicht nur auf den Sport selbst, sondern findet in unterschiedlichen Lebensbereichen statt.“

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Sport und Bewegung sind enorm wichtig für die Gesundheit und helfen dabei, den Kopf freizukriegen. Hamburg ist mit seinem vielfältigen Angebot schon jetzt eine ‚Active City‘, die von Wassersport, über Parks zum Joggen bis hin zu tollen Vereinen mit einem breiten Angebot an Kursen und Gruppen für alle Menschen gleichermaßen etwas bietet. Mit dem Hamburger Bewegungsbericht können wir nun auch erstmals genauer sagen, wie aktiv die Hamburger:innen sind, aber auch, wo ihnen noch etwas fehlt und wen wir vielleicht noch mehr motivieren müssen. Um das volle Potenzial des Sports als verbindende Kraft sowie zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der individuellen Lebensqualität zu nutzen, müssen wir Sport und Bewegung in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens miteinbeziehen. Als Sportfan und Wissenschaftssenatorin danke ich der Universität Hamburg für die aufschlussreichen Daten, die uns beim Ausbau Hamburgs als ‚Active City‘ helfen werden.“

Dr. Nils Schumacher, Autor und Wissenschaftler am Institut für Bewegungswissenschaft: „Wir haben mit diesem Projekt eine institutions- und ressortübergreifende Zusammenarbeit initiiert, die zukünftig weiter ausgebaut werden soll, um die Bewegung in der Stadt kontinuierlich zu analysieren und darüber zu berichten. Die in diesem ersten Bewegungsbericht dargestellten Ergebnisse zeigen, dass Hamburg tatsächlich eine „Active City“ zu sein scheint. Es zeigt sich aber auch, für welche Gruppen zukünftig Angebote zur Förderung von Bewegung besonders wichtig wären. Deutlich wird beispielsweise der Aufholbedarf nach der Corona-Pandemie, um mehr Kinder wieder zu sicheren Schwimmern zu machen oder der Bedarf an niedrigschwelligen Bewegungsangeboten z.B. für Frauen mit niedrigem Bildungsstand. Zukünftig brauchen wir mehr aussagekräftige Daten zur körperlichen Aktivität und motorischen Entwicklung von Hamburger Kindern und Jugendlichen - daran wollen wir jetzt weiter arbeiten.“

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