Vielen ist nicht bewusst, dass die vorgegebene Geschwindigkeit die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei idealen Bedingungen darstellt. Um Gefahren jedoch zu vermeiden muss das Tempo stets an Straßen-. Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen oder auch den persönlichen Fähigkeiten oder den Eigenschaften des Fahrzeugs angepasst werden. Grundsätzlich muss ebenfalls immer Rücksicht auf andere genommen werden. Nur so können in den meisten Fällen Unfälle vermieden werden. Bei einer unangepassten Geschwindigkeit können schon wenige km/h über schwerwiegende Folgen entscheiden. Der Anhalteweg – und damit auch die Möglichkeit zu reagieren – wird dabei um ein Vielfaches länger. Unserer Beispiele sollen helfen, ein Gefühl für die längeren Wege zu bekommen und zeigen: "Nervenkitzel gehört ins Kino. Nicht auf die Straße."

Berechnung Anhalteweg:
Der Anhalteweg setzt sich aus dem Reaktionsweg und dem Bremsweg zusammen. Der Reaktionsweg ist dabei die Strecke, die ab dem Zeitpunkt der Gefahrenerkennung bis zum Start des Bremsvorgangs zurückgelegt wird. Im Durchschnitt beträgt die Reaktionszeit ca. 1 Sekunde. Der Reaktionsweg kann mit der folgenden Formel berechnet werden:
Reaktionsweg: (Geschwindigkeit in km/h : 10) x 3
Hinzu kommt der Bremsweg, der die Strecke vom Beginn des Bremsvorgangs bis zum Stillstand des Fahrzeugs umfasst. Die Formel zur Berechnung des Bremsweges lautet:
Bremsweg: (Geschwindigkeit in km/h : 10) x (Geschwindigkeit in km/h : 10)
Der Bremsweg bei einer Gefahrenbremsung beträgt etwa die Hälfte des Bremswegs.
Weitere Informationen zum Thema Geschwindigkeit im Straßenverkehr gibt es bei der Verkehrssicherheitskampagne "Runter vom Gas" des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats.
Darüber hinaus wurde das Thema Geschwindigkeit auch kindgerecht in einer Folge des Verkehrskasper-Podcasts der Polizei Hamburg behandelt.