Der Hamburger Senat setzt sich für die berufliche Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund ein. Noch immer sind erhebliche Anstrengungen seitens der Politik, Verwaltung, der Wirtschaft und vieler anderer Akteure dringend notwendig, um die Integrationschancen und beruflichen Perspektiven junger Menschen mit Migrationshintergrund zu verbessern.
Im Mai 2009 haben der Erste Bürgermeister Ole von Beust und die Zweite Bürgermeisterin Christa Goetsch den Startschuss für den „Aktionsplan zur Bildungs- und Ausbildungsförderung junger Menschen mit Migrationshintergrund“ gegeben. Gemeinsam haben sie für dieses Programm die Schirmherrschaft übernommen. Der Fokus liegt auf einer engeren Kooperation von Schule und Unternehmen und einer stärkeren Intensivierung der interkulturellen Elternarbeit. Jungen Menschen soll damit ein besserer Übergang von der Schule in den Beruf und eine gute Integration in den Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Weiterhin laufen die direkten Vermittlungsbemühungen in Ausbildung und Arbeit in Anlehnung an den ersten Aktionsplan von 2006-2008.
Umsetzung des Aktionsplans
Die vielseitige Maßnahmen und Projekte lassen sich in vier Aufgabenbereiche zusammenfassen:
1. Unternehmerisches Engagement für junge Menschen mit Migrationshintergrund
- Akquisition von betrieblichen Ausbildungsplätzen bzw. Vermittlung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund in Ausbildung und Arbeit
- Gewinnung neuer Unternehmen; Verabredung konkreter Aktivitäten mit weiteren Unternehmen; Vernetzung der Unternehmen, die sich am Aktionsplan beteiligen
- Interkulturelle Fortbildungen für Ausbildungsverantwortlichen
- Erarbeitung und Verbreitung zielgerichteter interkultureller Einstellungsverfahren, die die interkulturellen Kompetenzen der jungen Menschen mit Migrationshintergrund berücksichtigen
- Ausweitung von Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen
- Erhöhung des Bewerbungs- und Ausbildungsanteils junger Menschen mit Migrationshintergrund in Ausbildungen der hamburgischen Verwaltung bis 2011 auf ein Zielwert von 20%
- Erhöhung des Anteils von Lehramtsstudierenden in das Referendariat
2. Multiplikatoren aktiv in Erziehung und Bildung
- Qualifizierung von Multiplikatoren
- Intensivierung der interkulturellen Elternarbeit
- Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Eltern
3. Netzwerkarbeit und Berufswegbegleitung
- Aktivitäten zur Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund in Ausbildung und Arbeit durch die Zusammenarbeit von Schulen, Unternehmen, Handelskammer, Handwerkskammer, Agentur für Arbeit, Deutscher Gewerkschaftsbund durch Informationsveranstaltungen, Vorträge, Fortbildungen etc.
- Angebote zur beruflichen Orientierung
- Unterstützung der Akteure im Bereich der Kompetenzentwicklung insbesondere interkulturelle Kompetenzen
- Perspektiven für junge Menschen mit Duldungsaufenthalt
4. Öffentlichkeitsarbeit und Evaluation
- Sensibilisierung durch Veranstaltungsreihe „Partner im Aktionsplan“ im Rathaus
Jährliche Fachtagung und Preisverleihung „Vielfalt in Ausbildung und Arbeit“
Historie
Auf Initiative des Ersten Bürgermeisters Ole von Beust ist im April 2006 der „Aktionsplan zur Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit und Ausbildung“ gemeinsam mit Vertretern der Agentur für Arbeit Hamburg, der team.arbeit.hamburg, der Handelskammer und der Handwerkskammer, des Unternehmensverbands Nord, des Deutschen Gewerkschaftsbunds und Hamburger Unternehmen beschlossen worden. Der besondere Fokus des bis 2008 durchgeführten Aktionsplans lag auf der Vermittlung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit und Ausbildung. Mehr als 2.000 junge Migrantinnen und Migranten konnten gezielt auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz vermittelt werden.
Zahlreiche Akteure aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, öffentlichen Trägern und Gesellschaft haben durch ihr Engagement zum Gelingen beigetragen. Mittlerweile engagieren sich über hundert Unternehmen und zahlreiche Partner für den Aktionsplan und bieten Arbeits- und Ausbildungsplätze für Migrantinnen und Migranten an.
Für die Koordinierung des Aktionsplans sind die Behörde für Schule und Berufsbildung und die Senatskanzlei verantwortlich. Weitere Informationen zum Aktionsplan erhalten Sie unter: