Lage und Größe Osakas
Osaka, japanisch 大阪市 geschrieben, liegt im Westteil der japanischen Hauptinsel Honshū - gut 500 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Tokio entfernt. Mit mehr als 2,6 Millionen Einwohnern ist die an der Mündung des Flusses Yodo gelegene Stadt nach Tokio und Yokohama die drittgrößte Stadt Japans. Zugleich bildet Osaka den Mittelpunkt der Region Kansai.
Diese Region mit ihren drei bedeutenden Zentren Osaka, Kobe und Kyoto, heute mit circa 17,5 Millionen Einwohnern zweitgrößter Ballungsraum des Landes, ist das historische und spirituelle Herz Japans. Vom 4. bis zum 19. Jahrhundert bildete Kansai den Mittelpunkt der japanischen Geschichte mit den ersten, permanenten Hauptstädten Nara (8. Jahrhundert) und Kyoto (ab Ende 8. Jahrhundert). Ebenfalls aus Westjapan stammten die beiden Reichseiniger Oda Nobunaga und Toyotomi Hideyoshi, die im späteren 16. Jahrhundert als Shogun das Land einigten und zentral verwalteten.
Bildung zur Hafenstadt
Unter Hideyoshi entwickelte sich die Hafenstadt Osaka zum wirtschaftlichen Zentrum des Landes. Die wirtschaftliche Vorrangstellung konnte der Kansai bis zur Verlegung der kaiserlichen Residenz 1869 nach Tokyo behaupten. Im Zuge der Industrialisierung blühte hier die Textilproduktion. Durch den Übergang zur Schwerindustrie 1920 erfuhr Osaka nochmals Wachstumsimpulse und wurde als „Manchester des Orients“ zum führenden Wirtschaftszentrum Japans. Die Zentralisierungstendenzen nach dem Zweiten Weltkrieg und der hohe Anteil traditioneller Industriezweige (Textil, Chemie, Schiffbau) haben zu einem Bedeutungsverlust der Region Kansai geführt. Im Laufe der Jahre stieg das Bruttoregionalprodukt aber wieder leicht an.
Sehenswürdigkeiten
Im Mittelalter war Osaka lange Zeit die Hauptstadt des japanischen Kaiserreichs. Davon zeugt auch heute noch die eindrucksvolle Burg Osaka. Die Burg mit ungefähr einen Quadratkilometer Grundfläche ist auf zwei erhöhten Plattformen gebaut, welche jeweils von einem Burggraben umgeben werden. Das zentrale Gebäude besitzt fünf von außen sichtbare Stockwerke und drei unsichtbare ohne Fenster. Sie steht auf einem hohen Steinsockel, der die Basis schützen soll, und war, wie früher bei japanischen Gebäuden üblich, fast komplett aus Holz gebaut. Bei der Restauration Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die zerstörte Burg allerdings fast komplett aus Beton neu errichtet. Seit der Sanierung 1997 hat sie sogar einen Aufzug.
Weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten Osakas sind der Aussichtsturm Tsutenkaku im Süden der Stadt, die Shinto-Schreine Sumiyoshi-Taisha und Osaka Tenman-gu sowie das Kaiyukan, ein in der Bucht von Osaka gelegenes Großaquarium.
Städtische Infrastruktur
Heute stellt Osaka das traditionelle Handelszentrum Japans dar und gilt als eines der wichtigsten Industriezentren und einer der bedeutendsten Hafenmetropolen des Landes. Die Innenstadt ist ein Geschäftszentrum, das Arbeitsplätze für rund 1,5 Millionen Menschen sowie zahlreiche Kultur- und Bildungsstätten, kilometerlange Einkaufsstraßen und eine hervorragende Infrastruktur bietet. Im Zuge der Vorbereitungen der ersten asiatischen Weltausstellung 1970 wurden einem hochmodernen Flughafen auch der Ausbau der Untergrundbahn und deren Koordinierung mit den Expressbahnen realisiert. Die "Shin-Mido-Suji"-Autostraße und eine zwischen deren Fahrspuren verlaufende Eisenbahnlinie verbanden das Zentrum der Stadt mit dem Expo-Gelände. Die Gesamtkosten für die Verbesserung der Infrastruktur beliefen sich auf 2,3 Milliarden Dollar. Heute verfügt Osaka über zwei Flughäfen, die sich außerhalb der Stadt befinden. Über den Kansai International Airport werden Auslandsflüge abgefertigt und der in der Region Kinki gelegene Flughafen Osaka-Itami ist für Inlandsflüge konzipiert.
Kultur und Sport
In Osaka wird Kansai-ben (関西弁) gesprochen. Es handelt sich hierbei eine Reihe von Dialekten, die in der Kansai-Region gesprochen werden. Bei den Kansai-Dialekten, zu den auch der Osaka-Dialekt gehört, werden manche Wörter anders betont als im Standard-Japanischen. Traditionell galten die Kansai-Dialekte in Japan als ästhetisch eher der Frauen- als der Männersprache angemessen. Während die ostjapanischen Dialekte als "kräftig" und "maskulin" galten, wurden besonders die der Kansai-Mundart zugehörigen Kinki-Dialekte für "schwach" gehalten. Heutzutage werden Kansai-Dialekte gerne von Autoren, Comiczeichnern und Regisseuren benutzt, um die Andersartigkeit einer Figur zu betonen, da sie zu den bekanntesten nicht standardisierten Formen des Japanischen gehören.
Baseball ist in Japan und den Vereinigten Staaten ein beliebter Sport mit einer großen Fangemeinde. Obgleich die Sportart, dessen amerikanische Wurzeln bis 1876 zurückreicht, inzwischen die Beliebteste in einigen asiatischen Ländern geworden ist, kam das professionelle Baseball erst 1936 nach Japan. 2006 fand die erste Weltmeister im Baseball, World Baseball Classic (WBC), im kalifornischen San Diego statt. Im Finale trat die japanische Mannschaft gegen Kuba an - und gewann. Die Siegeskunde löste in Japan Wellen der Begeisterung und des Jubels aus. Unmittelbar nach dem Spiel versuchten Menschenmengen in Städten wie Tokyo, Osaka und Fukuoka an Sonderausgaben der Zeitungen über Japans Triumph zu kommen.
Die Währung
Der Yen (¥) ist seit 1871 die offizielle Landeswährung von Japan. Er wurde durch die Meiji-Regierung als Währung eingeführt um das komplizierte System der Edo-Zeit abzulösen. Der Werte eines Yen beträgt 26,959 Gramm Silber, dies ist gesetzlich festgelegt und gilt auch heute noch. Nach Ende des zweiten Weltkriegs, hatte der Yen einen festen Kurs, 360 Yen entsprachen einen US-Dollar. Dies wurde durch den Zusammenbruch des Bretton-Woods-System 1973 geändert, seit dem wird der Wert des Yen durch den freien Währungsmarkt bestimmt.