Zu Kolonialzeiten war die Stadt, die 1610 erbaut wurde, Sitz der spanischen Behörden und politischer, kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt des Landes. Nach der Unabhängigkeit blieb León bis 1852 Hauptstadt Nicaraguas. Auch heute noch gilt León als Stadt der Intellektuellen, der Professoren und Studenten, die an der dortigen Universität – der ältesten Nicaraguas – studieren. León spielte auch im Kampf gegen das Somoza-Regime eine herausragende Rolle. Bereits im Juni 1979, einen Monat bevor in der Hauptstadt die Somoza-Diktatur zusammenbrach, wurde in León die Gegenregierung ausgerufen. Die Menschen nannten León daher „erste Hauptstadt der Revolution“.
Von der kolonialen Vergangenheit zeugt auch heute noch das Stadtbild Leóns, das von schönen alten Bauten aus der Kolonialzeit geprägt ist. Der Hauptplatz mit dem Parque Central ist der Mittelpunkt der Stadt. Herausragende Attraktion ist die nach über 100-jähriger Bauzeit fertiggestellte Kathedrale aus dem Jahr 1747. Sie gilt als die bedeutendste und wohl schönste Kathedrale Lateinamerikas aus dieser Epoche.
Das zum Stadtgebiet gehörende Umland ist landwirtschaftlich geprägt. Kleinbäuerliche und handwerkliche Betriebe sind für die ländliche Bevölkerung die wirtschaftliche Grundlage. León ist das Handelszentrum der Region.