Bei der Vereidigung und Urkundenübergabe sagte Justizsenator Dr. Till Steffen: „Ich habe sehr viel Respekt dafür, dass Sie sich zu einer Ausbildung im Justizvollzug entschlossen haben. Sie setzen sich bald im beruflichen Alltag mit Menschen auseinander, mit denen sich sonst keiner beschäftigen würde. Dabei sind Sie für diese Gefangenen eine wichtige Brücke auf dem Weg in ein Leben nach der Haft. Sie unterstützen sie dabei, ein neues Leben zu beginnen. Die Resozialisierung von Straftäterinnen und Straftätern ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, die bei Ihnen beginnt. Als Behörde arbeiten wir daran, die Rahmenbedingungen für die Resozialisierung zu verbessern, doch ohne Sie und Ihre zukünftigen Kolleginnen und Kollegen bleibt das graue Theorie. Direkt vor Ort arbeiten Sie jeden Tag daran, Rückfälle zu verhindern.“
Den neuen Lehrgang absolvieren insgesamt 23 Anwärterinnen und Anwärter zwischen 23 und 35 Jahren, zehn davon sind Frauen. Da eine abgeschlossene Berufsausbildung Einstellungsvoraussetzung ist, bringen alle bereits weitreichende Kenntnisse in ihre Tätigkeiten in den Justizvollzugsanstalten ein. Die Anwärterinnen und Anwärter dieses Lehrgangs verfügen über Berufserfahrung im Handwerk, dem Handel, dem Pflegebereich, im Service und der Bundeswehr. Insgesamt bildet die Justizbehörde derzeit 130 neue Kolleginnen und Kollegen in sechs Lehrgängen aus. Weitere Ausbildungen sind geplant. Der zweite Lehrgang 2016 beginnt im Juni.
Hintergrund
Die Ausbildung zur Justizvollzugsbeamtin und zum Justizvollzugsbeamten dauert zwei Jahre. Die theoretischen Grundlagen werden in der Justizvollzugsschule der Justizbehörde vermittelt. Auf dem Stundenplan stehen unter anderem Vollzugsrecht, Psychologie, Kriminal- und Vollzugspädagogik, Waffen- und Schießlehre, die Wirkungsweise von Drogen, Auffinden und Erkennen von Rauschgiften, Kriminal- und Vollzugspsychologie, Kommunikation, Sport und Selbstverteidigung.
Praktisch werden die Anwärterinnen und Anwärter in den sechs Hamburger Justizvollzugsanstalten ausgebildet. Dort sorgen sie für Sicherheit und Ordnung und kümmern sich um die Unterbringung, Beaufsichtigung, Betreuung und Versorgung der Gefangenen. Ihre Arbeit zielt immer auch darauf, die Verurteilten zu befähigen, künftig ein Leben ohne neue Straftaten zu führen. Hierfür sind insbesondere ein wertschätzender Umgang und ein gutes Konfliktverhalten nötig.
Interessierte können sich das ganze Jahr über für eine Laufbahn im Justizvollzugsdienst bewerben, da die Justizbehörde mehrere Lehrgänge pro Jahr ausbildet. Nähere Informationen unter Ausbildung Justizvollzugsbeamte.