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"Cities for life" Aktionstag gegen die Todesstrafe: Mit Torte den anonym Ermordeten gedenken

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Künstlerische Intervention macht eindrücklich auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam

Geburt und Tod sind die extremen Pole im Leben eines Menschen. Am Aktionstag gegen die Todesstrafe verbindet die Künstlerin Nil Themis* diese Pole zu einem beeindruckenden Bild und macht damit auf die erschütternde Situation von Hingerichteten aufmerksam.

Cities for life 2016 Grabstein-Skulpturen, auf denen exemplarisch über das Schicksal exekutierter Frauen informiert wird, vor einer Video-Leinwand. 

Cities for life - Aktionstag gegen Todesstrafe in Hamburg - FHH

Justizsenator Dr. Till Steffen unterstrich bei der Ausstellungseröffnung im Hanseatischen Oberlandesgericht: „Die Todesstrafe ist eine ganz klare Menschenrechtsverletzung und sie wird als Instrument zur Abstumpfung gebraucht. Ja, es gibt Menschen, die begehen inakzeptable Taten. Aber es sind eben Menschen, die diese Taten begehen. Die Todesstrafe stellt den Grundpfeiler der Menschenrechte infrage: Sie verletzt die Menschenwürde. Auch wenn es nicht immer leicht ist: Die Humanität verpflichtet uns, auch den Täterinnen und Tätern schwerer Straftaten als Menschen gegenüber zu treten. Sie werden bestraft, aber wir haben nicht das Recht, Ihnen ihr Mensch-Sein zu nehmen.“

Die Freie und Hansestadt Hamburg engagiert sich seit Jahren nachdrücklich für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe. Für den diesjährigen Aktionstag „Cities for life“ wurde auf Initiative des Justizsenators Dr. Till Steffen in Kooperation mit Amnesty International, Bezirk Hamburg und der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) ein offener Wettbewerb unter den Studierenden ausgelobt, den die Künstlerin Nil Themis* gewann. 

Zur Aktion

Ausgangspunkt der künstlerischen Intervention ist die oftmals demütigende Situation von Frauen in vielen der männlich dominierten Staaten des Nahen und Mittleren Ostens. Die Installation besteht aus einem Video und einer Reihe von Grabstein-Skulpturen, auf denen exemplarisch über das Schicksal exekutierter Frauen informiert wird. Den Frauen wurde auch posthum die Würde genommen. Sie wurden in anonymen Gräbern beerdigt, ihre Familien nicht informiert und alle ihre Spuren gelöscht: Von ihnen blieb nichts, was zeigt, dass sie gelebt haben.

Bei der Intervention ist auf jedem Grabmal ein Geburtstagskuchen platziert, so dass die zwei wichtigsten Tage im Leben eines Menschen memoriert werden. Mit dieser Symbolik – einerseits fröhliche Geburtstagsfeier, andererseits stilles Gedenken – setzt die Künstlerin Nil Themis bewusst ein Zeichen gegen die Anonymität, die hingerichteten Menschen in vielen Ländern durch das Verscharren in Massengräbern widerfährt. Zudem wird den Frauen, denen unter Missachtung der Menschenrechte die Identität genommen wurde, mit zentralen Symbolen das „Mensch-Seins“ zurückgegeben.

Hintergrund

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind aktuell weltweit in 58 Ländern Todesurteile an der Tagesordnung. Allein im letzten Jahr wurden mindestens 1.634 Menschen exekutiert und fast 2.000 neue Todesurteile verhängt. Das 2002 in Italien initiierte Bündnis „Cities for life – Städte gegen die Todesstrafe“ engagiert sich mit dem Aktionstag für mehr öffentliche Aufmerksamkeit und die Abschaffung der Todesstrafe. Die Freie und Hansestadt Hamburg unterstützt diese Initiative seit 2012 aktiv.


* Aufgrund der politischen Situation im Mittleren Osten ist der Name der Künstlerin geändert.

Kontakt

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Dennis Sulzmann

Pressesprecher

Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Justiz und Verbraucherschutz
Pressestelle
Drehbahn 36
20354 Hamburg
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