Dauer: ca. 4 bis 6 Stunden, ideal für einen Tagesausflug mit Picknick
Hamburgs Dreistromland
Die Vier- und Marschlande nennt man auch das Dreistromland Hamburgs. Neben der Gose- und Dove-Elbe schlängelt sich nämlich auch noch die Bille, die vom Herzogtum Lauenburg in die Norderelbe mündet, durch diesen fruchtbaren Landstrich, der Hamburg seit Jahrhunderten mit frischem Obst und Gemüse, Milch und Fleischprodukten versorgt. Bevor es eine Bahnverbindung gab, waren diese Wasserstraßen übrigens auch die wichtigsten Verkehrswege in die Stadt.
Bei unserem Rundkurs mit dem Kanu sieht der Kanufahrer viel von den Vier- und Marschlanden.
Ein Stadtteil Hamburgs, nämlich Reitbrook wird sogar komplett umfahren. Neuengamme wird durchquert, und an den Stadtteilen Kirchwerder, Allermöhe und Ochsenwerder wird entlang gepaddelt. Sie liegen in Fahrtrichtung rechts.
Starten Sie Ihre Kanutour an der Heinrich-Osterath-Straße 256 oder - wenn Sie ein eigenes Kanu besitzen - an der Reitschleuse, der Seefelder Schule oder an der Regattastrecke.
Unsere Beschreibung beginnt an der Heinrich-Osterath-Straße 256 in Kirchwerder, an der Bootsvermietung paddel-meier
Die Kanutour im Video erleben
Gose-Elbe bis Neuengammer Durchstich
Flussaufwärts geht es rund vier Kilometer bis zum Neuengammer Durchstich. Dicht von gelben Teichrosen bewachsen, wechseln sich an den Ufern rankende Bäume, offene Wiesen mit Heuballen und einzelne reetgedeckte Häuser ab. An kleinen Stegen nutzen Angler die Ruhe, um den einen oder anderen Fisch zu fangen. Auch Vogelnester wie z.B. die von Haubentauchern, die ihr Nest auf Gehölz und Blättern auf dem Wasser bauen, kann man als Kanufahrer hier beobachten.
Neuengammer Durchstich
Mit dem Neuengammer Durchstich, der nach etwa vier Kilometern links liegt, beginnt ein besonders reizvoller Abschnitt der Kanustrecke. Er ist die Verbindung zwischen Gose- und Dove-Elbe und führt gerade durch Neuengamme. Der Kanal ist circa 2,6 Kilometer lang und wurde 1920 angelegt, um Hochwasserstände der Oberbille und Dove-Elbe in die Gose-Elbe abzuleiten. Gerade hier begegnen dem Kanufahrer viele Vogelarten wie Graureiher, Enten, Gänse, Silberreiher, Haubentaucher oder Blesshühner, die im dichten Schilf, Gräsern und Büschen Schutz finden. In der Zeit vom 15. April bis 15. Juni ist der Neuengammer Durchstich für Kanufahrer gesperrt, um die Tiere während der Brutzeit nicht zu stören. Mit etwas Glück schwimmen auch Biber und Nutria am Kanu vorbei.
Weitere Kanutouren
Dove-Elbe
Weiter geht es auf der Dove-Elbe. Hinter dem Neuengammer Durchstich links abbiegen und immer links halten. Der Kanufahrer paddelt an der Einfahrt zum Schleusengraben, der ins Zentrum Bergedorfs führt und an der Krapphof-Schleuse vorbei. Auf diesem Abschnitt liegen sich links der Stadtteil Reitbrook und rechts Allermöhe gegenüber. Vorbei an der 1870 erbauten Reitbrooker Mühle folgt schon bald die Allermöher Werft. Vom Angelboot bis zur 20m-Yacht machen hier unterschiedlichste Boote fest. Die Umgebung ist sehr ländlich geprägt. Milchkühe und Pferde grasen auf den saftigen Weiden Reitbrooks. Einige Gewächshäuser und Höfe sind auszumachen.
Wasserpark Dove-Elbe
Die Dove-Elbe weitet sich auf dem letzten Stück Richtung Eichbaumsee zunehmend und wirkt wie eine Art See. Als "Wasserpark Dove-Elbe" bekannt hat sich das Areal zu einem beliebten Naherholungsgebiet für Bergedorfer und Hamburger entwickelt. Sogar eine Regattastrecke für Ruderer und Kanuten, die auch internationalen Richtlinien für den Hochleistungssport genügt, gibt es. Unweit des Ufers auf der rechten Seite laden weitläufige Grünflächen rund um den ehemaligen Badesee Eichbaumsee zum Sonnen, Picknicken und Spielen ein. Wer sich Proviant mitgenommen hat, kann hier eine gemütliche Pause einlegen. Auf dem Kanu bietet es sich auch an, einen kleinen Abstecher Richtung Tatenberger Schleuse zu machen. In den Buchten der Dove-Elbe haben sich Yacht- und Sportboot-Clubs niedergelassen.
Gose-Elbe
Um zum Ausgangspunkt der Kanustrecke zu gelangen, biegt der Kanufahrer von der Dove- in die Gose-Elbe. Ein gelbes Windrädchen gibt Orientierungshilfe, um die Mündung der Gose-Elbe nicht zu verpassen. Nach etwa 500 Metern kommt die Reitschleuse in Sicht und die Ruhe der Gose-Elbe liegt erneut vor einem. Links werden dem Kanufahrer Einblicke in das ca. 90 Hektar große Naturschutzgebiet "Die Reit" gewährt, das sich durch Schilfröhrichte, Weidengebüsche und Birkenbruchwald auszeichnet. Für viele mitteleuropäische Sing-und Zugvögel ist "Die Reit" Brut- und Rastgebiet. Hinter dem Naturschutzgebiet folgen Felder und Wiesen der Stadtteile Reitbrook (links) und Ochsenwerder (rechts). Zwischen dem Wasserpark Dove-Elbe und dem Ausgangspunkt an der Heinrich-Osterath Straße 256 liegen rund vier Kilometer.
Kürzere Alternativroute
Etwa vier Stunden ist man unterwegs, wenn man zwischen dem Ausgangspunkt auf der Gose-Elbe und der Tatenberger Schleuse hin und zurück paddelt. Am Yachthafen Tatenberg lädt das Fährhaus Tatenberg zu gutbürgerlicher Küche, so dass man sich vor dem Rückweg stärken kann.
Kanutour auf der Bille
Wer einen Teil des dritten Flusses des Hamburger Dreistromlands erkunden möchte, kann sich in Bergedorf ein Kanu leihen und von dort aus die Obere Bille bis Reinbek zum Mühlenteich am Schloss und wieder zurück paddeln. Die Bille ist hier sehr ursprünglich. Natur pur durch Wald und Wiesen erwartet den Kanufahrer auf dieser idyllischen Strecke. Auch diese Kanutour ist ideal für einen Tagesausflug.