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Koalitionsvertrag Hamburg als "Active City"

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Sport & Active City: Regierungsziele im Koalitionsvertrag 2020

Sport und Bewegung sorgen im Großstadtleben für Ausgleich, Entspannung, Gesundheit, Mobilität und Lebensfreude. Wie keine andere gesellschaftliche Kraft führt der Sport gleichzeitig Menschen mit unterschiedlicher Herkunft, Lebensgeschichte, sozialen und kulturellen Prägungen zusammen und fördert Respekt und Toleranz. 

Die „Active City-Strategie“, in deren Mittelpunkt die umfassende sportliche Mobilisierung der Hamburger*innen steht, wird zielstrebig weiter verfolgt. Die 2021 auslaufende Dekadenstrategie „HAMBURGmachtSPORT“ wird unter Einbeziehung der wesentlichen Akteur*innen in die weiterentwickelte Active City-Strategie übergeleitet. Zentrale Ziele werden weiterhin die übergreifende Bewegungsförderung, der Ausbau der Sportinfrastruktur und die Stärkung des Vereinssports sein. Ein Schwerpunkt soll außerdem auf der Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche, auf dem Integrations- und dem Inklusionssport sowie auf der Förderung von Frauen im Sport liegen.

Die sportliche Aktivierung möglichst breiter – auch eher bewegungsferner – Bevölkerungsgruppen im Sinne eines „Sports für Alle“ bleibt eine ressortübergreifende Aufgabe. Die bestehenden Kooperationen der Behörde für Inneres und Sport insbesondere mit der Behörde für Schule und Berufsbildung, der Finanzbehörde, der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und der Behörde für Arbeit, Soziales und Familie werden vertieft.

Mit einer Fortsetzung der umfassenden Sportförderung werden weitere attraktive, wohnortnahe, leicht zugängliche und bezahlbare, vielfach kostenlose Sportangebote geschaffen.

Stärkung des Vereinssports

Das Herz des Hamburger Sports schlägt in den über 800 Vereinen. Gemeinsam mit dem organisierten Sport wollen wir weiterhin partnerschaftlich zusammenarbeiten. Die jährliche Förderung der Sportvereine und -verbände ist auf über zehn Millionen Euro erhöht worden und wird auf hohem Niveau fortgesetzt werden. Um die Planungssicherheit für den organisierten Sport zu erhöhen, werden, wie mit dem HSB vereinbart, längerfristig stabil Förderpositionen im Rahmen des Sportfördervertrages eine verlängerte Laufzeit (von vier Jahren) mit einer klaren Ziel- und Leistungsvereinbarung erhalten.

Wir wollen die Sportvereine in ihrer Rolle als zentraler Begegnungsort und Träger sozialer Angebote im Quartier unterstützen. Die Fortführung und Weiterentwicklung der IFB-Förderkredite für den Sport wollen wir sicherstellen und auch die Digitalisierung im Sportbetrieb voranbringen. Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien sollen weiterhin den Zugang zum Sport über das Programm „Kids in die Clubs“ bekommen können. 

Wir wollen den organisierten Sport darin unterstützen, die gesellschaftliche Vielfalt und eine starke Rolle von Frauen in seinen Organisationsstrukturen und Entscheidungsgremien noch deutlicher abzubilden. 

Die Integrationsarbeit der Vereine wird weiter unterstützt. Mit dem Netz der „Stützpunktvereine“ für Integration wurde in Hamburg eine sehr gute Grundlage gelegt.

Das Ehrenamt im Sport soll noch attraktiver gemacht werden. Die Koalitionspartner setzen sich im Bund dafür ein, dass die steuerliche Übungsleiter- und Ehrenamtspauschale angehoben sowie weitere Verbesserungen und Erleichterungen im Gemeinnützigkeitsrecht erfolgen. Darüber hinaus wollen wir neue Formen der Anerkennung und Werbung für das ehrenamtliche Engagement im Sport unterstützen.

Ausbau der Sportinfrastruktur

Die Investitionen in die Sportanlagen werden auf dem bestehenden hohen Niveau fortgesetzt. Ziel ist die Modernisierung der bezirklichen und der Vereinssportanlagen ebenso wie der Ausbau der Schulsportstätten und der Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Mit Oberbillwerder wird ein „Active City“-Modellstadtteil gebaut, in dem sich großzügige Sportanlagen mit einer bewegungsfördernden Quartiers- und Freiraumplanung verbinden. Über solche Modellprojekte hinaus werden insgesamt die kostenfreien Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum ausgebaut und Schritt für Schritt ein hamburgweites Parksportangebot in einer leistungsfähigen Trägerschaft entwickelt. 

Insbesondere die Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen wird z. B. durch mehr Bewegungskitas und Bewegte Schulen mit bewegten, d. h. bewegungsfördernd gestalteten Schulhöfen ausgebaut. Auch die bewegungsfördernde und Kreativität anregende Gestaltung von Spielplätzen wollen wir sichern. Unter dem Leitbild „Sport für Alle“ setzen wir uns das Ziel, insbesondere das Angebot barrierefreier Sportmöglichkeiten sowie die für den Reha-Sport nutzbaren Räume auszuweiten.

Gleichzeitig profitiert der Sport vom bisherigen und zukünftigen Schulausbauprogramm in besonderem Maße. Die Sportvereine und Sportverbände können die aktuell 564 Schulsporthallen gebührenfrei mitnutzen – dabei soll es bleiben. Basis für den Ausbau der kommenden Jahre ist der finalisierte Schulentwicklungsplan, der nicht nur die Erweiterung von Schulen definiert, sondern auch den kontinuierlichen Ausbau von Sportstätten. Bis zum Jahr 2027 sind der Neubau von 130 Sporthallen und die Sanierung von rund 150 bestehenden Anlagen geplant. Zur Nutzung von Synergien wird in den Sportstätten eine noch stärkere Verzahnung von Vereinssport und schulischer Ganztagsbetreuung angestrebt. Unter dem Dach des städtischen Realisierungsträgers GMH Gebäudemanagement entwickeln wir mit GMH-Sport einen leistungsfähigen Dienstleister für den Bau und Betrieb von Sportinfrastruktur. Dadurch werden die unterschiedlichen Zuständigkeiten im Bau und in der Verwaltung von Sportstätten in einigen Bereichen sinnvoll zusammengeführt.  

Die Verfahren zur systematischen Sportstättenbedarfsermittlung auf regionaler und insbesondere auf gesamtstädtischer Ebene entwickeln wir unter Beteiligung des HSB und der Vereine weiter und sorgen für die Einbringung der Ergebnisse in die betreffenden Stadtplanungsprozesse und -gremien. Um bestehende Lücken bei der Sportraumversorgung insbesondere in nachverdichteten, innenstadtnahen Quartieren zu schließen, unterstützen wir  Kooperationen mit Wohnungsbauträgern, Stadtteileinrichtungen, Schulen und Kitas. Die Ausweitung der regelhaften Nutzungszeiten von Schulsporthallen für den organisierten Sport wollen wir weiter voranbringen. Bei der Entwicklung von modernen schulischen Sportorten soll der Nutzerbeirat Sport bei Schulbau Hamburg systematisch einbezogen werden. 

Großveranstaltungen und Spitzensport

Hamburg wird weiterhin Großveranstaltungen ausrichten und sich dabei auf die strategisch relevanten Sportarten und Formate konzentrieren. Für die Fußballeuropameisterschaft 2024 werden rechtzeitig die notwendigen organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen. Die Verbindung von Breiten- und Spitzensport im "Hamburger Format" hat sich bewährt. Aktivierungselemente für die breite Bevölkerung sollen möglichst bei allen Sportgroßveranstaltungen realisiert werden. 

Ebenso werden die Rahmenbedingungen für den Leistungssport weiter verbessert. Insbesondere der hocherfolgreiche Olympiastützpunkt in Dulsberg wird modernisiert und erweitert.

Nachhaltigkeit im Sport

Der Betrieb der Sportstadien und Arenen soll nachhaltig gestaltet werden. Die Handreichung der für Umwelt, Klimaschutz und Energie zuständigen Behörde mit verbindlichen Handlungsempfehlungen für die nachhaltige Ausrichtung von Events im öffentlichen Raum soll auf den Betrieb der Sportstadien und Arenen übertragen werden. Zentral ist dabei die Nutzung von Mehrwegsystemen beim Getränke- und Speisenverkauf. Im Dialog mit den Hamburger Sportvereinen wird zudem eine Strategie zur Müllvermeidung im Sportbetrieb entwickelt.

Wir unterstützen den Sport bei der Umsetzung der im Hamburger Klimaplan und Klimaschutzgesetz vorgesehenen Maßnahmen, etwa der Ausstattung von Dächern mit Solarthermie, Photovoltaik oder Begrünung.

Förderung des Schwimmsports

Die Koalitionspartner werden das Schwimmangebot für die Hamburger*innen verbessern und ganzjährig nutzbare Wasserflächen ausbauen. Wir wollen alle vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen, um für die schwimmsporttreibenden Verbände und Vereine, für das Kinderschwimmen und für den Reha-Sport zusätzliche Wasserzeiten zur Verfügung zu stellen. 

Neben dem Stadtparkpad werden weitere reine Freibadstandorte der Bäderland Hamburg GmbH langfristig erhalten.

Für Oberbillwerder wird ein Schwimmbad im Standard eines Niedrigenergiehauses und mit der Nutzung lokaler Energieressourcen geplant.

Die Koalitionspartner werden im südlichen Hamm mit Priorität das Sportzentrum Aschberg mit einem für den Schwimmsport geeigneten Indoor-Bad voranbringen und die Realisierung eines Naturbades an der Bille prüfen. 

Für die im Masterplan Active City vorgesehene Erweiterung des Bades Elbgaustraße wird weiter an einem wirtschaftlich tragfähigen Betriebskonzept gearbeitet.

Auf Basis der bislang angestellten Vorüberlegungen werden wir Planungen für eine Neukonzeptionierung des St.-Pauli-Bades einschließlich der Realisierung zusätzlicher Sportnutzungen (insbesondere Dreifeldhalle) in Kooperation mit dem FC St. Pauli und unter Berücksichtigung eines möglichst hohen Finanzierungsanteils des Bundes betreiben. Ferner wird eine Sanierungsstrategie für ältere Bäder, insbesondere für den Süderelberaum erstellt. Die bereits vorgesehenen Sanierungsvorhaben von Bäderland, wie z. B. die Alsterschwimmhalle, werden wie geplant umgesetzt.

Die öffentlichen Schwimmbäder (Bäderland) sollen für alle Bürger*innen zu erschwinglichen Eintrittspreisen offen stehen und gleichzeitig die Bedarfe des organisierten Sports und des Schulsports decken. Wir werden die Eintrittspreise (Tarifstruktur) für die Schwimmbäder von Bäderland Hamburg im Hinblick auf sozial- und familienfreundliche Tarife sowie eine Koppelung der Tarifentwicklung an die allgemeine Teuerungsrate überprüfen. 

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