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Krameramtsstuben Erinnerung an das Hamburger Gängeviertel

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Die Krameramtsstuben sind Hamburgs letzte erhaltene Hofbebauung aus dem 17. Jahrhundert. Sie sind ein Beispiel damaliger Altersversorgung für Witwen. Seit 1933 stehen die Fachwerkhäuser unter Denkmalschutz.

 Krameramtsstuben Hamburg

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Kramer-Witwen-Wohnung

Öffnungszeiten

  • Di.:10:00 - 17:00

Eintrittspreise

Einzelbesucher*in 2,50 €
Ermäßigt* 1,70 €

*für Schüler*innen und Berufsschüler*innen ab 18 Jahren, Studierende bis 30 Jahre, Auszubildende, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger*innen, FSJ, Schwerbehinderte, Inhaber*innen der Hamburg Card, Gruppenbesucher ab 10 Personen.


Freier Eintritt
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Pressevertreter*innen, notwendige Begleitperson Schwerbehinderter, Dt. Museumsbundmitglieder, Mitglieder des Stiftungsrats und des Kuratoriums SHMH sowie die Mitarbeiter*innen, Vorstände und Stiftungsratsmitglieder der staatlichen Museen, ICOM, BVGD, Vereinsmitglieder der Freundeskreise der SHMH, Mitglieder Verein für Hamburgische Geschichte, Mitglieder BBK, Mitglieder des Deutschen Verbands für Kunstgeschichte.

Älteste Reihenhäuser in Hamburg

Bei den Fachwerkhäusern am Krayenkamp handelt es sich um die älteste geschlossene Reihenhaussiedlung in Hamburg. Erbaut wurden die Häuser im Zeitraum von 1620 bis 1700 und die Wohnungsanlage befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Michel, dem Großneumarkt, der Zitronenjette, dem Park Planten und Blomen, der Kirchenruine St. Nikolai und dem Hamburger Hafen. Bereits im Jahr 1933 wurde das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz gestellt.

Kunst und Souvenirs im Innenhof

Im Erdgeschoss des idyllischen Gebäudekomplexes befinden sich kleine Läden und Galerien, in denen sowohl Souvenirs als auch Kunstobjekte erworben werden können. Ein Café im Innenhof und das Restaurant Krameramtsstuben laden zum Verweilen ein. 

Krameramtsstuben als Altersversorgung

Das Krameramt war eine Gruppe aus Kleinhändlern, die ihren festen Stand oder Laden in der Stadt besaßen und vornehmlich mit Gewürzen, Seidenstoffen und Eisenwaren handelten. Das Wappen der Zunft ist eine Waage und kann auch in dem länglichen Häuserflur gesehen werden. In 1676 ließ die wohlhabende Zunft Freiwohnungen für 20 Witwen ihrer verstorbenen Amtsbrüder errichten. Diese neuen Unterkünfte für die Witwen wurden notwendig, da die Läden, die sich zusammen mit den Privaträumen unter einem Dach befanden, an einen neuen Krämer vermietet wurden. Zudem durften Frauen die Geschäfte nicht alleine führen. Diese Witwenwohnungen waren eine für die damalige Zeit typischen Form der selbst organisierten Altenversorgung. Neben Brennmaterial erhielten die Frauen auch eine kleine Rente. 

Schema der Witwenwohnungen

Die Wohnungen folgen alle demselben Schema: Im Erdgeschoss befindet sich neben dem Eingangsflur mit schmaler Treppe ein kleines Wohnzimmer und eine enge Küche, die nur durch das zum Zimmer führende Innenfenster Tageslicht erhält. Im ersten Stock befindet sich die gute Stube mit einem Bett, das von einem Alkoven umschlossen wird. Eine von dort ausgehende Treppe führt auf den Dachboden, der eine befensterte Luke zum Innenhof besitzt. Durch diese Öffnung wurde Brennstoff wie Holz und Torf angeliefert. Zudem wurde auf den ausladenden Holzgestellen, den so genannten Ricken, die Wäsche getrocknet. Bis zur Installation von Wasserleitungen am Ende des 19. Jahrhunderts gab es lediglich zwei Wasserpumpen für alle Bewohner.

Außenstelle des Hamburg Museums

Die ehemalige Witwenwohnung mit der Nummer 10 kann als Außenstelle des Hamburg Museums besichtigt werden. Die Anlage ist das zugleich älteste erhaltene Wohngebäude der hamburgischen Alt- und Neustadt. Die Wohnung wurde mit Inventar aus Hamburger Krämerhaushalten im Stile der 1850er Jahre ausgestattet. Die beengten Wohn- und Lebensbedingungen vor über 150 Jahren können so auf authentische Weise nachempfunden werden. Trotz der technischen und räumlichen Beschränkungen lebten hier jedoch keine armen Menschen, sondern Angehörige einer Mittelschicht, die zu der Zeit einen großen Anteil an der großstädtischen Bevölkerung hatte.

Ein Teil der ehemaligen Gängeviertel

Die Viertel der ehemaligen Hamburger Gängeviertel, die sich sowohl in der Alt- als auch der Neustadt befanden, prägten das architektonische Stadtbild vom 18. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts immens. Charakteristisch für sie war ein an der Hauptstraße befindliches Vorderhaus, in dessen Hinterhof zwei parallel verlaufende Häuserreihen entlang eines schmalen Ganges errichtet wurden. Der Auslöser für diese immer engere Besiedlung war die kontinuierlich steigende Bevölkerungszahl. So entwickelten sich die Gängeviertel zu Hamburgs Armenvierteln. Auf gerade einmal 25 Quadratmetern lebten bis zu fünf Personen und es gab nur eine Gemeinschaftstoilette in Form eines Plumpsklos am Ende des Häuserblocks. Daraus ergaben sich im Laufe der Zeit immer schlechtere hygienische Zustände für die Menschen: Die Wohnungen waren feucht, dreckig und oft von Ungeziefer befallen. Zudem brachen Krankheiten aus. Einer der einschneidensten Vorfälle war die Cholera-Epidemie von 1892. Von knapp 17.000 Erkrankungen verstarben über 8.500 Menschen. Die Mehrheit der Opfer lebte in den Gängevierteln. Nach dieser Epidemie und dem darauffolgenden Arbeiterstreik in 1896 sah sich die Stadt dazu veranlasst die Gängeviertel abzureißen und die Innenstadt zu modernisieren. 

Bauliche Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Krameramtsstuben überstanden die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges ohne maßgebliche Schäden. Nachdem die Häuser bis 1968 als Altenwohnungen durch die Stadt vermietet wurden, erfolgte im Jahr 1972 eine komplette Sanierung des Gebäudeblocks für 1,6 Millionen Mark. Fortan dienten die Häuser als Kulturzentrum. 

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