Während die Polizei noch im Dunklen tappt, wurde inzwischen für die Wiederbeschaffung des Schädels ein Kopfgeld von 600 Euro ausgelobt.

Zusätzlich zum ausgesetzten Kopfgeld wird vom Verein die gleiche Summe zugunsten eines sozialen Projekts in Hamburg gespendet. Die Spende geht an das gerade ins Leben gerufene Projekt „Balduins Box“, welches sich zur Aufgabe macht, die Betreuung von Angehörigen sterbender Kleinkinder sowie die Sterbebegleitung in Krankenhäusern zu verbessern.
Störtebeker, der geköpfte Pirat

Bild: © hamburgmuseum
Der 600 Jahre alte Schädel wurde 1878 beim Bau der Speicherstadt auf dem Grasbrook entdeckt. Der Kopf wird dem Piraten-Anführer Klaus Störtebeker zugeschrieben. Seitdem gehört der auf jeden Fall archäologisch wertvolle Knochenfund zur Sammlung Hamburgischer Altertümer. Seit 1922 wird er im Museum für Hamburgische Geschichte am Holstenwall präsentiert. Am 20. Oktober 1401 wurde der Piratenanführer mit rund dreißig Gefährten auf dem Grasbrook enthauptet. Der Legende nach soll Störtebeker vom Hamburger Bürgermeister die Erlaubnis erhalten haben, dass all jene seiner Männer überleben durften, an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbeigehen könne. An elf Männern soll der geköpfte Pirat vorbei geschritten sein, bevor ihn der Henker zu Fall brachte. Nach dem Sturz des Piraten brach der Bürgermeister allerdings sein Versprechen, und ließ alle Seeräuber enthauptet. Die Häupter der Hingerichteten wurden zur Abschreckung an der Einfahrt zum damaligen Hafen auf Pfähle genagelt.
„Trotz der Ungewissheit über die tatsächliche Identität des Schädels gehört er zu den ältesten Objekten im Museum für Hamburgische Geschichte und stellt einen unschätzbaren Wert dar“, erläutert der Archäologe und Mittelalter-Experte Ralf Wiechmann. In Europa gibt es nur noch sehr wenige Exponate dieser Art. Die 2004 gefertigte Gesichts-Rekonstruktion des Schädels ist weiterhin in dem Museum zu sehen.
Weitere Informationen unter:
www.hamburgmuseum.de
www.stoertebeker-liekendeeler.de
Nähere Informationen zum Stand der Ermittlungen erteilen das LKA Hamburg unter Tel: 040/ 4286-56789 oder jede andere Polizeidienststelle.
(Quelle: hamburgmuseum/hamburg.de)