Die Kognitionswissenschaftlerin und Fotografin Andrea Orejarena und der Dokumentarfotograf Caleb Stein sind für ihre Projekte bekannt, die sich mit individueller Wahrnehmung und kollektiver Wirklichkeitskonstruktion beschäftigen. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der New York Times, The Guardian, Vice, Vogue Italia, und Wallpaper* gezeigt.
In Zeiten von Fake News und Verschwörungstheorien ist unsere Gegenwart von einem wachsenden Misstrauen geprägt. Man weiß nicht mehr, was man noch glauben soll. Das Duo ist deshalb bereits 2020 auf eine fotografische Erkundungstour gegangen. Entstanden sind über 1.500 Fotografien, welche den Einfluss von Verschwörungsnarrativen auf die amerikanische Gesellschaft und die individuelle Wahrnehmung verdeutlichen.
Dieses Archiv von "alternative facts" tritt in der Installation American Glitch (engl. Funktionsstörung) in Dialog mit den Landschaftsaufnahmen des Duos, die vermeintliche Schauplätze abbilden, die Gegenstand von Verschwörungstheorien waren. Dabei hat das Duo Traditionen wie Roadtrips und Street Photography aufgegriffen und auf diese Weise amerikanischen Fotogeschichte mit den neuen Phänomenen zeitgenössischer Online-Kultur verbunden.
Bereits seit ihrem Projekt Long Time No See (2015-2020) stellt sich das Duo die Frage, welche Rolle die Fotografie für das Verhältnis von von Wahrnehmung und Imagination heutzutage spielt. Long Time No See ist eine Spurensuche zwischen Dokumentation und subjektiver Wahrnehmung. Das Projekt entstand in Hanoi zusammen mit jungen vietnamesischen Künstler*innen und Veteranen. In poetischen Porträts und Landschaftsansichten wird die künstlerische Auseinandersetzung mit den Erinnerungen und Folgen des Vietnamkrieges nachgezeichnet.
Weitere Informationen: Ausstellung Tactics and Mythologies